Bildungsreise

Als Qualitätsbeauftragte und einziger halbwegs am Thema interessierter Mitarbeiter bei uns bin ich derzeit auch für das Thema Datenschutz zuständig. Und da an dem Thema ständig rumgeschraubt wird und im nächsten Jahr die neue Datenschutz-Grundverordnung der EU die nationale Gesetzgebung ablöst, wurde es Zeit für ein wenig Fortbildung.

Die Qualifizierungsstelle, die unser Qualitätsmanagementsystem begutachtet, bietet regelmäßig Fortbildungen an. Diesmal zum Thema Datenschutz und der neuen DS-GVO, die am 24. Mai 2016 in Kraft getreten ist und deren übergangsfrist am 25. Mai 2018 abgelaufen sein wird. Da ist es für uns ja nicht so ganz unwichtig zu wissen, was sich ändert. Meine Aufgabe besteht darin, diese änderungen in Erfahrung zu bringen und ggf. umzusetzen, soweit mir das ohne Ausbildung möglich ist, oder ggf. die Bestellung eines Datenschutzbeauftragten anzuraten.

Da ich in Dortmund quer durch die Innenstadt muss und die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Bildungseinrichtung eher dürftig ist, wie ich von früheren Fortbildungen dort weiß, habe ich mein Klapprad mitgenommen. In Darmstadt ist das recht bequem, der Weg von unserer Wohnung zum Bahnhof führt überwiegend bergab. Und ich hatte Glück, dass es nicht regnete. Unterwegs wurde das Wetter aber immer schlechter.

Zwar waren wir pünktlich abgefahren, dies hinderte uns aber nicht daran, unterwegs ein paar Minuten Verspätung einzubauen.

Ich hatte ja eigentlich gehofft, dass Murphy sich für diesen Monat bereits verausgabt hatte, als er den Herrn Lebensabschnittsgefährten nach Nürnberg begleitete. Aber gut, die paar Minuten waren vernachlässigbar, sofern es dabei blieb. Und da ich ohne Umsteigen von Darmstadt nach Dortmund durchfahren konnte, gab es auch keinen Anschluss zu verpassen.

Ich schaffte es so gerade eben noch pünktlich um 10:00 Uhr im Veranstaltungsraum meinen Platz einzunehmen, natürlich nicht ohne im Vorbeigehen einen Kaffee vom Service-Wagen mitgenommen zu haben. Da ich ausnahmsweise mal nicht die Letzte von der Liste war, warteten wir noch zehn Minuten auf Nachzügler, dann ging es los.

Das Thema ist umfangreich und anstrengend. Als die Mittagspause anstand, war ich ganz froh, dass im Haus, in dem die Fortbildung stattfand, kein Catering mehr angeboten wird. Die Gruppe einigte sich auf ein italienisches Restaurant in der Nähe. Ich hatte mir Salat, eine Laugenstange und eine Heiße Tasse mitgebracht und blieb lieber alleine zurück. Pause mit so vielen Menschen um mich herum ist keine Pause.

Die zweite Hälfte war nicht weniger anstrengend. Und leider war ich auch die erste, die pünktlich um 16 Uhr gehen musste, während die anderen noch die restlichen Folien abarbeiteten. Aber ich hatte mein Ticket für 16:21 Uhr gebucht und hatte ja noch eine weite Reise vor mir. Ich verabschiedete mich und flitzte zu meinem Fahrrad.

Dort angekommen stellte ich fest, dass es ein wenig regnete. Nun ja, etwas Regen schadet ja nicht. Dieses etwas weitete sich unterwegs allerdings zu einem ausgiebigen Regenguss aus. Als ich am Bahnhof angekommen war, war ich patschnass.

Nicht ganz leicht zu erkennen, aber ich war nass bis auf die Haut. Und von meiner wasserdichten Jacke tropfte unaufhörlich das Wasser an mir herunter. Zudem hatte der Regionalzug, mit dem ich von Dortmund nach Essen fahren musste, einige Minuten Verspätung. Dies war allerdings weniger tragisch, wie sich bei der Einfahrt in den Essen Hauptbahnhof zeigte, denn zum Einen hatte der ICE von Essen nach Frankfurt ebenfalls Verspätung, zum anderen fuhr der vom selben Bahnsteig gegenüber ab, so dass auch eine Minute zum Umsteigen gereicht hätte.

Im ICE hatte ich ein Abteil für mich und meinen klapprigen Begleiter.

Ich nutzte die Ruhe zum Bloggen, legte die Füße hoch und genoss die Aussicht auf die wolkenverhangene Landschaft, die mit 300 km/h vorbeirauschte. In meinem Abteil blieb ich bis Frankfurt alleine und hatte meine Ruhe.

In Frankfurt musste ich nochmal umsteigen in die Regionalbahn nach Darmstadt. Trotz Hinweis der Bahn, dass aufgrund von Bauarbeiten auf der Strecke die Regionalzüge zwischen Frankfurt und Heidelberg etwa 10 bis 20 Minuten Verspätung haben können, fuhren wir pünktlich ab und kamen pünktlich an. Für diesen Tag reichte es mir, ich ließ mich vom Lebensabschnittsgefährten mit unserem Auto abholen. Seit mehr als 13 Stunden war ich nun unterwegs, da gestattete ich mir ein wenig Faulheit auf der Zielgeraden. ;)