Tag 7 - Am Nordkapp

In den norwegischen Bergen schläft man immer gut. Frisch ausgeruht gibt es Frühstück und Kaffee.

Frühstück

Der Weg bis zum Nordkapp, der noch vor uns liegt, ist nicht mehr weit. Wir kennen die Strecke zwar schon von unserem Wintertrip, aber jetzt sieht alles ganz anders aus. Und während es im Winter nicht richtig hell wurde, wird es jetzt nicht dunkel. Die Gegensätze könnten kaum krasser sein.

Fahrt übers Fjell

In Skaidi haben wir an einer Tankstelle gehalten. Bei jedem Motorstart monierte Bert “AdBlue bald leer, noch x km”, von 2.400 herunterzählend. AdBlue gab es nur in Kanistern, mit 5 Litern musste Bert sich erstmal zufrieden geben.

Da unser Urinal immer recht schnell gefüllt ist, hat der leere AdBlue-Kanister gleich noch einen neuen Zweck bekommen. Harn im Harnstoffkanister, ganz passend.

Auf einem Rastplatz kurz vor Olderfjord hielten wir für einen Kaffeestopp an. Ein Vogel zwitscherte die ganze Zeit seine Melodie und wir gingen auf die Suche nach ihm.

Waldweg

Wir wurden fündig, es handelte sich um eine Rotdrossel. Bilder vom Sangeskünstler hat der Herr Lebensabschnittsgefährte in seiner Galerie hochgeladen.

Abzweig auf E69

Wir kamen nach Olderfjord, an den Abzweig zur E69. Nun ging es am Porsangerfjord entlang Richtung Norden. Unsere nächste Rast machten wir auf der Halbinsel Bringnes am Smørfjord.

Sjøsamisk Tun

Die meisten Touristen-Attraktionen sind mangels Touristen noch geschlossen. Aber unser Interesse daran ist ohnehin eher gering, da wir immer noch sehr darauf achten, möglichst wenig Kontakte zu haben. Ein Hinweisweisschild zeigt zu einem Trampelpfad zum Strand.

Auf unserem Weg Richtung Norden trafen wir wieder Rentiere auf der Straße.

Rentiere

Außerdem mussten wir ständig stoppen, um Photos zu machen.

Kurz vor Honningsvåg hielten wir an, um zu Mittag zu essen.

Honningsvåg

Anschließend hielten wir an einem Campingplatz, um dort eventuell die Dusche zu nutzen. An der Rezeption war niemand. Daher schauten wir uns um und stellten fest, dass es sich um Münzduschen handelte. Wir beschlossen daher, die Dusche aufzusuchen.

Da die Duschzeit nach Münzeinwurf begrenzt ist, zogen wir uns erst aus und machten uns duschbereit, bevor ich Geld einwarf. Der Automat fraß meine Münzen, die Dusche gab aber trotzdem nur kaltes Wasser raus. Daran änderte sich auch nach mehreren Versuchen nichts. Ein paar Kronen ärmer und etwas frustrierter als zuvor gaben wir das Unterfangen auf, zogen uns wieder an, füllten noch den Trinkwasserkanister mit kaltem Wasser auf und fuhren weiter zum Nordkapp.

Wartepunkt fürs Kolonnefahren

Wir kamen an die Stelle, wo wir im Winter auf die Kolonne warten mussten. Während der Wintermonate ist es nicht erlaubt, alleine zum Nordkapp raufzufahren.

E69

Von hier führte eine geschwungene Straße über die letzten Berge, die noch zwischen uns und dem Nordkapp lagen.

Nordkapp

Und da war es endich, wir hatten es geschafft!

Bert am Nordkapp

Bert am Nordkapp! Unser Auto wurde - wie alle Pickups von Ford (und auch Toyota?) - in Südafrika gebaut und per Schiff nach Deutschland transportiert. Damit hat Bert es geschafft, einmal komplett die Süd-Nord-Strecke auf unserer Seite der Erde zu bewältigen.

Eigentlich der nördlichste Punkt

Da hinten ist ja eigentlich der nördlichste Punkt, aber unsere Position wurde irgendwann von irgendjemandem als Nordkapp und nördlichster Punkt deklariert. Soll mir recht sein.

Wir machten es uns erstmal im Camper gemütlich mit einem heißen Tee. Erstmal ankommen und aufwärmen, denn es war doch ein wenig frisch und windig da oben.

Rabe

Während wir drin saßen, latschte ein Rabe ganz gemächlich einmal um den Camper herum. Leider musste er feststellen, dass es bei uns nichts zu holen gab.

Frosch am Rucksack

Nach dem Tee machten wir uns auf den Weg zum Globus. Natürlich musste der Frosch mit. Damit ihn keiner tragen muss, wurde er am Photorucksack des Lebensabschnittsgefährten befestigt.

Zunächst gingen wir in die Nordkapphalle, um Souvenirs zu kaufen. Danach war dann niemand mehr am Globus, wir hatten die Stelle ganz für uns alleine!

Globus

Ohne die Pandemie wäre das völlig ausgeschlossen gewesen. Normalerweise ist hier der ganze Parkplatz voll mit Wohnmobilen. Jetzt kamen ab und zu mal ein Wohnmobil oder ein Pkw vorbei, die Insassen gingen eine Runde um den Globus und fuhren dann wieder weg. Und alle waren überwiegend Norweger.

Frosch und Lundi

Lundi, der neue Kumpel vom Frosch, war natürlich auch dabei und wurde nun aus der Jackentasche gekramt und ebenfalls noch an den Rucksack gequetscht. Leider konnte ich die beiden nicht auf das Podest setzen, da hätte sie der Wind weggeweht.

Am Nordkapp

Ein letztes Landschaftsphoto, bevor mir die Finger abfrieren, dann gingen wir zurück zum Camper. Es war extrem windig und ziemlich kalt. 6 °C und 40 - 60 km/h Wind waren nicht gerade Oppholdsvær, wie der Norweger sagt.

Screenshot Wetter-App

Den Rest des Tages machten wir es uns im Camper bequem und gingen früh zu Bett, während der Wind an Bert rüttelte und um uns herum pfiff.

Zum Schluss wie immer die Statistik: 170 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren.

170 km