Tag 15 - Nach Hamningsberg und zurück

Nachts wurde ich wach, weil die Mückenstiche mich so gequält haben. Meine Haut ist sehr empfindlich und reagiert recht heftig, seit ich mit der Allergie im Krankenhaus war. Aber die Flugzeuge morgens um 5 Uhr, die habe ich nicht gehört. Der Herr Lebensabschnittsgefährte allerdings auch nicht, der hat sowieso geschlafen wie ein Stein.

Das Wetter und die Aussicht waren top! Das Schiff, das auf dem obigen Bild ganz klein zu sehen ist, ist übrigens die MS Kong Harald, die aus Vadsø ausläuft.

MS Kong Harald

Wir frühstückten und fuhren los. Unseren ersten Stopp legten wir in Kiberg ein. Zunächst hielten wir am Veteranenmuseum, aber dort kurvte die ganze Zeit einer auf seinem Aufsitzmäher herum. Das war uns zu laut, also fuhren wir weiter.

Unseren zweiten Stopp legten wir an der Mole ein. Eigentlich wollte ich ja Kaffee machen, aber da rannte einer mit einer Motorsense herum und machte Krach. Also fuhren wir unverrichteter Dinge weiter.

Schotterweg

An einem Schotterweg hielten wir und tranken endlich Kaffee.

Dort war es halbwegs ruhig. Wir beschlossen, über die Schotterstrecke zurück zur E75 zu fahren, was von einigen Wanderer mit fragenden Blicken quittiert wurde. Anscheinend fährt man diese Strecke, die an mehreren Bunkeranlagen vorbeiführt, nicht, sondern läuft sie.

Straße

Wir fuhren weiter nach Norden. Vadsø, wohin wir ja eigentlich wollten, ließen wir dann doch links bzw. rechts liegen. Uns war nicht nach Ortschaft und Menschen und all das. Einkaufen gingen wir auch lieber in den kleinen Läden, die in den kleinen Ortschaften zu finden sind. Eher selten suchen wir große Supermärkte auf, um mal wieder Kram zu kaufen, den es in den kleinen Läden nicht gibt.

Satte 28 °C waren an diesem Tag dort oben, an einem der nördlichsten und östlichsten Zipfel des Landes, in der arktischen Tundra!

Die Barentsee lud allerdings nicht zum Baden ein - mich jedenfalls nicht. Mit den Füßen war ich natürlich drin, aber um ganz reinzuspringen, bin ich dann doch zu sehr Mitteleuropäer. Die Norweger sind da recht schmerzfrei, während unseres Aufenhalts in der Bucht kamen einige Familien und die Kinder sprangen alle in die eiskalten Fluten.

Außer uns, ein paar Norwegern, jeder Menge Möwen und Austernfischer waren auch noch Rentiere und Schafe am Strand. Eine ziemlich illustre Gemeinschaft tummelt sich hier beim Baden.

Kochen am Auto

Wir bereiteten auf der Heckklappe unser Mittagessen zu. Leider blieb das nicht unbemerkt von der ortsansässigen Mückenpopulation, die mir um die Beine herumschwirrte und ein paar neue Stiche bescherte.

Wir fuhren noch weiter bis nach Hamningsberg. Die Straße war toll, quasi einspurig, sehr kurvig und typisch norwegisch und bisher die Straße mit der höchsten Rentierdichte. Ein paar Schafe tummelten sich außerdem auf ihr. Da ich gefahren bin, konnte ich natürlich keine Photos machen.

Schafe und Rentiere

In Hamningsberg selbst haben wir uns nicht lange aufgehalten. Wir sind kurz am Wasser gewesen, haben im Camper einen Kaffee getrunken und uns dann wieder auf den Weg gemacht. Übernachten wollten wir an der Stelle nicht, dafür war es uns zu voll.

Da der Herr Lebensabschnittsgefährte auf dem Rückweg gefahren ist, konnte ich wenigstens ein Rentier knipsen. Dieses Exemplar hatte sich auch dazu entschlossen, ziemlich lange auf der Fahrbahn zu verweilen und lief relativ gemütlich vor uns her.

Rentier

Unseren Stellplatz wählten wir am Wasser, wir hatten zwischen Vardø und Vadsø wieder einen schönen Platz zum Freistehen gefunden und wie immer einen tollen Ausblick, diesmal sogar mit Regenbogen.

Ausblick mit Regenbogen

Später am Abend bekamen wir auch noch Besuch.

Schafe

Wie immer gingen wir relativ früh zu Bett.

Zum Schluss wie immer die Statistik: 204 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren.

204 km