Tag 17 - Auf nach Russland!

Wir wurden um 5 Uhr schon wach, während alle anderen um uns herum, die gestern im Laufe des Nachmittags und Abends noch eingetrudelt sind, noch schliefen. Da wir ausgeschlafen waren, machten wir uns direkt fertig. Um 07:30 Uhr war Abfahrt. Leider habe ich vom Campingplatz kein einziges Photo. Regen und Mücken haben uns das völlig vergessen lassen.

Unseren ersten Stopp legten wir am Skoltefossen ein. Der wollte dringend von uns geknipst werden.

Zum Frühstück gab es die letzten beiden Scheiben Brot, wir müssen erstmal einkaufen gehen. Wir gehen relativ häufig einkaufen, da wir nicht viel Platz für Vorräte und auch keinen Kühlschrank haben. Den Einkauf erledigten wir in Hesseng, wo die E6 Richtung Norden nach Kirkenes abbog, während wir der E105 nach Grense Jakobselv folgten. In Hesseng tankten wir auch unser Auto wieder voll. Mein hessischer Copilot fand es witzig, in Hesseng zu stoppen. Die Beschilderung in der Gegend war schon ziemlich unmissverständlich.

Das Photo der Grenzstation haben wir im Vorbeifahren gemacht, da wollten wir nicht anhalten. Ich würde übrigens gerne mal nach Russland reisen und vielleicht ergibt sich mal eine Möglichkeit, wenn die Pandemie vorbei ist. Irgendwann …

Grense Jakobselv

Die Straße wurde schmaler und damit “gemütlicher”, die Gegend wieder weniger urban.

Kurz bevor man der Grenze ansichtig wird, gibt es an einem Rastplatz noch ein paar Verhaltenshinweise.

Norsk-russisk grense

Für Bürger des Schengen-Raumes klingt das etwas ruppig. Aber wenn sie das so haben wollen, achten wir das natürlich.

Norsk-russisk grense

Ein Stück weiter hielten wir erneut an. Ich überlegte, ein Stück in den Wald hinein zu laufen.

In den Wald hinein?

Wir kamen so zirka fünf Meter weit, dann stoppte uns eine Armee der besonderen Art: Mücken! Hundertschaften stürzten sich auf uns! Ich glaube, das in meinem Körper befindlich Blut hätte nicht ausgereicht, um den Weg zum Fluss und wieder zurück zu überleben. Diese Armee war hilfreicher als jeder Grenzsoldat …

An der E105 kurz vor dem Ende der Straße liegt die Kapelle von Kong Oscar II., die wir uns angeschaut haben.

Anschließend sind wir noch ein wenig in den gegenüberliegenden Dünen rumgelaufen.

Im Grenzgebiet begegnen einem auch immer wieder Patrouillen. Die sehen zwar ein wenig martialisch aus, wenn man das nicht gewohnt ist, aber sie grüßen freundlich beim Vorbeifahren.

Grenzpatrouille

Am Ende der E105 ist ein Parkplatz. Wir machten erstmal Kaffee und was zu essen und überlegten, wie es weitergeht. Zunächst waren wir fast alleine auf dem Parkplatz. Wir beschlossen, zu bleiben und wechselten die Position, nachdem ein Camper abgereist war. Er stand mit seinem Wagen schön am Rand auf einer halbwegs ebenen Fläche. Die Aussicht war echt chic.

Aussicht

Auf dem Rastplatz machte auch eine der norwegischen Patrouillen Rast.

Grenzsoldaten

Wir hatten freien Blick auf den Fjord und konnten Belugas, Schweinswale und natürlich die obligatorischen Möwen, Eissturmvögel und Kormorane beobachten. Leider gelangen dem Lebensabschnittsgefährten keine “WOW!"-Photos von den Walen, aber erwischt hat er sie.

Die Norweger gingen schwimmen, während wir uns dick eingepackt im Camper vor dem eisigen Wind schützten …

Smacks-Mogelpackung

Ich esse gerne Frühstücks-Cerealien, kaufe aber sonst nicht die von Kellogg’s. Aus Gründen. Zum einen sind die wesentlich süßer als andere, zum anderen ziemlich teuer in ziemlich betrügerischer Verpackung. Beim Coop in Hesseng gab’s aber keine anderen.

Abends war spielen angesagt, bevor wir zu Bett gingen.

Zum Schluss wie immer die Statistik: 207 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren.

207 km