Tag 22 - Sørøya

Die Aussicht auf den Fjord ist morgens immer noch leicht getrübt. Wir lassen uns Zeit, frühstücken, Camper aufräumen usw., bevor wir uns auf den Weg machen.

Pfanncrepês

Unser Ziel ist die Insel Sørøya und das Wetter bessert sich auch erst allmählich, dann deutlich. Wir fahren am Kåfjord entlang.

Kurz nach unserer Rast erblickte ich am Wegesrand eine Hütte, vor der etliche Rentierfelle gestapelt waren. Ich wollte ein Rentierfell! Im Winter gibt es kaum etwas, das besser wärmt als so ein Fell.

Sámi-Shop

Wir machten kehrt und fuhren zu dem Sámi-Shop zurück. Ich suchte mir ein großes, vollständiges Fell aus und nahm außerdem noch ein kleines mit, das ziemlich genau Sitzgröße hat. Der Frosch durfte als erstes auf dem großen Fell probeliegen. Das Fell ist übrigens total weich.

Frosch auf Rentierfell

Wir fuhren weiter nach Øksfjord. Zunächst ging es ein Stück auf der anderen Seite des Kåfjords entlang und dann nach Norden, am Øksfjord entlang zum gleichnamigen Ort.

Wir hatten noch etwa vier Stunden Zeit, bis die nächste Fähre ging. Daher fuhren wir die Straße auch noch bis zu ihrem Ende nördlich von Øksfjord. Dort lag ein verschlafenes Nest. Am Sendemast für den Handy-(und Fernseh?-)Empfang parkten wir unseren Camper und machten uns Mittagessen. Anschließend liefen wir an der Stelle noch eine Weile herum und ließen uns außerdem die Sonne auf den Pelz scheinen.

Nach einer ganzen Weile fuhren wir zurück zum Fähranleger. Es gab mehrere Warteschlangen für unterschiedliche Ziele. Wir sortierten uns in der Hasvik-Warteschlange ein. Und während wir darauf warteten, auf unsere Fähre zu dürfen, kam die MS Polarlys der Hurtigruten in den Hafen von Øksfjord gefahren.

Plötzlich war Leben an der Fähre auszumachen und einige um uns herum sprangen auf die Fahrersitze und starteten die Motoren. Wir verließen hektisch den Camper, in den wir uns auf einen Kaffee zurückgezogen hatten, und stiegen vorne ein, machten uns fertig zur Abreise. Die Reihen der anderen Ziele wurden auf das Schiff gewunken, die Hasvik-Reihen blieben stehen. Wir schalteten den Motor wieder aus und entspannten uns wieder. Es dauerte noch ein bisschen, bis die Fähre zurückkam und wir an Bord durften.

Fast zeitgleich mit unserer Fähre legte die MS Polarlys ab, weswegen wir uns ein “Rennen” im Fjord lieferten.

Während wir nordwärts nach Hasvik unterwegs waren, bog die südgehende Polarlys am Ende des Øksfjords Richtung Westen ab und fuhr weiter an der Küste entlang. Wir starrten aufs Wasser, was man halt während einer Schiffsreise so macht, und entdeckten Vögel, die unser Schiff begleiteten bzw. auch vor selbigem flohen. Lummen und Papageitaucher waren hier im Wasser unterwegs.

Ein letzter Blick zurück aufs Festland.

Rückblick

Bei trübem Wetter kamen wir in Hasvik an und fuhren die Straße entlang Richtung Norden.

Wir hatten gar kein bestimmtes Ziel auf der Insel, es zog uns nur in die Abgeschiedenheit und Einsamkeit, weg von Menschen und Trubel - soweit man in der Finnmark überhaupt von Trubel reden kann. Aber nach 1,5 Jahren Pandemie ist selbst der schon zuviel. Noch mehr als vor Corona zieht es uns zu den eher abgelegenen Plätzen, immer mit der Diskrepanz lebend, dass wir auf der Suche nach einer Lösung für uns zum Teil des allgemeinen Tourismusproblems werden.

An unseren Stellplatz hatten wir auch diesmal keine allzu hohen Ansprüche. Wir stellten uns in den Bergen auf einen Parkplatz, wo wir ein wenig windgeschützt standen. Die anderen Fahrzeuge gehörten wohl irgendwelchen Norwegern, die zu Fuß in den Bergen unterwegs waren oder hier irgendwo ihre Hütte haben. Die störten nicht weiter.

Zum Schluss wie immer die Statistik: 132 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren.

132 km