Tag 27 - Der Ernst der Reise beginnt ...

Der Ernst des Lebens hatte uns wieder. Morgens wurde aus Bert ein mobiles Büro, um 8 Uhr begann die Arbeit. So weit, so frustrierend. Die Aussicht hätte schlechter sein können.

Aussicht

Was wir im Vorfeld nicht berücksichtigt hatten und nun etwas ungünstig war: Alle paar Wochen hat der Herr Lebensabschnittsgefährte so etwas wie Bereitschaft und muss - entgegen der sonst eher flexiblen Arbeitszeitregelung - eine Woche lang bis 18 Uhr erreichbar sein. Und ausgerechnet diese erste Arbeitswoche war so eine. Das machte die Planung etwas schwierig. Aber Dank netter Kollegen bekamen wir das hin.

Nach Kiruna

Gegen 11:30 Uhr packten wir unseren Kram auf dem Campingplatz zusammen und machten uns auf den Weg zum Elgiganten in Kiruna. Der freundliche Mitarbeiter dort war wirklich sehr bemüht und fragte zwei weitere Kollegen, ob es irgendeine Möglichkeit gäbe, mit unserer SIM-Karte auch im Ausland online zu sein, aber leider ist das ohne Registrierung und damit ohne schwedische Personennummer nicht möglich.

Leicht frustriert gingen wir im Coop nebenan noch einkaufen. Der Laden ist riesig und ich kam mir ein wenig verloren vor. Dafür war ausreichend Platz, den coronabedingten Abstand einzuhalten, was sowohl in Schweden als auch in Norwegen bisher stets ganz gut funktioniert hat - zumindest so lange keine anderen Touristen in der Nähe waren.

Motivationslos fuhren wir zunächst zu dem Parkplatz, auf dem wir am Tag 25 übernachtet hatten. Immerhin wussten wir, dass wir dort guten Internet-Empfang hatten, dass es dort einigermaßen ruhig war und wir dort stehen und arbeiten konnten. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage war ohnehin nicht so prickelnd, kalt und Regen. Dementsprechend hatten wir uns mit Tee, heißer Schokolade und warmem Essen eingedeckt.

Wettervorhersage

Wir beschlossen, gleich zwei Tage dort stehen zu bleiben und uns erstmal wieder ans Arbeitsleben zu gewöhnen. Das war schon schwer genug. Auch waren wir das lange Sitzen gar nicht mehr gewohnt und bekamen im Laufe des Tages erstmal Rückenschmerzen. Abends stellten wir dann fest, dass wir völlig vergessen hatten, auch mal aus dem Camper raus zu krabbeln und draußen ein wenig rumzulaufen, um wenigstens ein Minimum an Bewegung zu haben. Allerdings fiel das bei diesem Wetter zugegebenermaßen etwas schwer.

Ich stellte eine Anfrage bei chilimobil.no, ob es für Ausländer möglich sei, eine SIM-Karte zu erwerben und zu registrieren oder ohne Registrierung zu nutzen, aber leider ist das bei diesem Anbieter nicht möglich.

Ich fragte bei Twitter nach, ob da jemand einen Anbieter kennt, aber leider waren bei meinen Followern auch nur Anbieter bekannt, die wir von zuhause aus im Vorfeld hätten buchen müssen.

So langsam gingen uns die Ideen aus, wie wir an norwegisches Internet kommen sollten. Wir beendeten den Tag nach einem wärmenden Abendessen unter allen Decken, die wir mitgenommen hatten, und bereiteten uns auch die Nacht vor, die in den frühen Morgenstunden Temperaturen von 4 °C bringen sollte …

Zum Schluss wie immer die Statistik: 48 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren.

48 km