Die Ärzte live im IGA-Park

Im Juli 2021 während der allgemeinen Euphorie “Wir werden jetzt alle geimpft und dann ist Corona vorbei” erreichte mich der Newsletter von Die Ärzte mit der Tourankündigung für 2022. Ein Konzert im IGA-Park, bei uns gegenüber. Ein Heimspiel. Natürlich schlug ich zu und erstand zwei Tickets.

Die Euphorie ist längst vorbei. Und so hadere ich schon seit Tage mit mir, ob ich wirklich zu dem Konzert hingehen soll oder nicht. Es findet draußen statt, die Zahlen sind gerade eher niedrig, wir bleiben hinten und stürzen uns nicht ins Getümmel (wofür der Lebensabschnittsgefährte sowieso nicht zu begeistern wäre). Schlussendlich entschied ich mich dafür.

Wobei mir die lange Schlange am Einlass ja schon wieder zuviel war. Da wir uns eh nach ganz hinten verziehen wollten, brauchten wir nicht allzu früh schon aufs Gelände gelangen. Wir liefen erst einmal im Park herum.

Als mehr oder weniger alle drin waren und die Vorband auch langsam mit ihrer Darbietung zum Ende kam, gingen wir - als einzige maskiert - aufs Gelände und pflanzten uns erst einmal auf die Wiese, wo wir die Masken dann abnahmen.

Allerdings - und das hätte ich wissen müssen - hielt es mich nicht mehr auf meinem Hintern, als Die Ärzte mit dem Konzert loslegten. Wir standen auf und gingen etwas weiter nach vorne.

Zur Begrüßung erzählte Farin unter anderem, dass dies sein erstes Konzert mit Möwen sei. Achso und er machte sich darüber lustig, dass um 22 Uhr Schluss sein muss und man auch nicht so laut musizieren dürfe, wie man das sonst zu tun pflege. Hm ja. Ich bin einer der Anwohner, zu deren Schutz diese Regeln gelten. Und um dem gleich vorweg zu greifen: Die Anwohner waren zuerst da, dann kam man auf die glorreiche Idee, im IGA-Park eine riesige Bühne aufzubauen und Top-Acts auftreten zu lassen.

Jedenfalls bin ich über diese Regelung einfach nur froh, wenn ich zuhause in meiner Wohnung bin. Jetzt hier auf der Festwiese muss ich Farin zustimmen. Ein Die-Ärzte-Konzert mit reduzierter Lautstärke ist … nun ja. Das letzte Konzert im Progresja in Warschau hatte deutlich mehr Wumms, da taten mir am nächsten Tag die Ohren weh.

Aber egal ob laut oder leise (ist scheiße), das Konzert war natürlich geil wie bisher jedes Die-Ärzte-Konzert!

Wir gingen kurz vor der letzten Zugabe, um nicht im Gewühl an den Ausgängen zu stecken, wenn es ganz zuende sein würde. Die Möwen durchwühlten bereits die Reste in den Mülltonnen. Und wir hörten die Zugaben noch auf dem ganzen Heimweg und den Rest vom Balkon aus.

Zwischendurch wollte ich mir ein Tourshirt holen. Leider gab es kein Rostock-Shirt mehr (vorne der Schnecki-Gwendoline-Hybrid, hinten der Name der Stadt und das Datum), so eines hätte ich gerne gehabt. Die Shirts der Buffalo Bill Tour gefielen mir nicht so gut, daher gab es diesmal ein eher allgemeines Shirt.

Nachtrag Tage, Wochen und Monate später

Wir haben uns auf dem Konzert übrigens doch infiziert. Ich war 10 Tage absolut ans Bett gefesselt. Das war schon mehr als “nur ein Schnupfen”. Ein Jahr später kämpfe ich immer noch mit den Folgen.