Kleine Radtour
Nach dem Desaster mit unserer Hamburg-Sylt-Radtour (wir sind nie auf Sylt angekommen, Bericht folgt) haben wir uns heute die erste kleine Radtour, quasi zum Saisonauftakt, um warm zu werden. Weit kamen wir allerdings nicht …
Zunächst fuhren wir zur Postfiliale Bessungen, felsenfest davon überzeugt, dass es dort einen Briefmarkenautomaten gibt. Ich hatte nämlich noch etwas zu verschicken. Aber da, wo einst der Briefmarkenautomat stand, war nun nur noch nichts, auch die Pflastersteine waren noch nicht aufgefüllt worden.
Wir fuhren also weiter zum Hauptbahnhof, wo die Darmstädter Hauptfiliale der Post ansässig ist. Schließlich musste ich noch einen Brief frankieren und abschicken. Nachdem das endlich erledigt war, machten wir uns auf den Weg Richtung Griesheim. Wir hatten uns zuvor überlegt, einen kleine Runde Darmstadt - Griesheim - Pfungstadt - Darmstadt zu fahren. Mehr als zu überlegen haben wir aber nicht gemacht, eine konkrete Route hatten wir - entgegen sonstiger Gewohnheiten - nicht rausgesucht.
Auf halber Strecke zwischen Darmstadt und Griesheim war ein Abzweig nach Pfungstadt, den wir nahmen. Und während wir noch an der Ampel standen und auf Grün warteten, brauten sich über unseren Köpfen graue Wolken zusammen und ließen die ersten fetten Tropfen auf uns hernieder fallen. Nach dem Überqueren der Bundesstraße blieb ich stehen und überlegte, ob ich nun die Regenjacke anziehen sollte oder nicht und ob wir auf dem kürzesten Weg nach Hause zurück fahren oder den Umweg durch den Wald nehmen sollten. Wir warfen prüfende Blicke gen Himmel, entschieden uns für den Wald und bogen rechts ab.
Ob die Idee, bei drohendem Gewitter in den Wald zu fahren, so clever war? Mir kamen leichte Zweifel, als der Regen stärker wurde. Wir hielten erneut an und zogen unsere Regenjacken an. Eigentlich war es viel zu schwül-warm, also zog ich meine Regenjacke direkt wieder aus. Dann fuhren wir weiter, um nach etwa 50 Metern erneut anzuhalten, als der Regen stärker geworden war. Ich zog meine Regenjacke an. Wir fuhren schwitzend durch den Tröpfelregen weiter.
Nur am Rande sei erwähnt, dass überall auf dem Waldboden dicke schwarze Käfer unterwegs waren und jeder Stop wohl überlegt sein wollte. Schließlich konnte ich unmöglich einen Fuß auf dem Boden setzen, wenn im Umkreis von 5 Meter ein Käfer seines Weges zog. Diese Mischung aus ekelhaft schwüler Hitze, einsetzendem Regen, die Sonnenbrille von außen voller Wassertropfen, von innen beschlagen … Ich habe meine Zeit schon freudvoller totgeschlagen.
An einer Gabelung, wo wir hätten rechts abbiegen müssen, beschlossen wir, Pfungstadt auszulassen und weiter geradeaus zu fahren und dann über die Eschollbrücker Straße den Heimweg anzutreten. Bevor wir allerdings zurück in die Wohnung gingen, gönnten wir uns noch ein Eis bei [Da Carlo][2], die mit Abstand das beste Eis in der Stadt haben.
Da der Lebensabschnittsgefährte bei Fahrradtouren gerne seine Vitalfunktionen mittels eines Brustgurts überwacht und Puls sowie die gefahrene Strecke mit der Tracking-App auf dem Handy aufzeichnet, gibt es auch eine Karte unserer kleinen Tour:
Während ich nur schnödes Zahlenmaterial liefern kann:
Zurück zuhause spielten wir noch eine Runde Mauerbauer.
Später am Abend donnerte und blitzte es dann richtig. Smacks kroch unter die Couch und wir nahmen unser Abendbrot im Stehen am Fenster zu uns. Leider wird es nichts aus dem geplanten Video-Material, da die Kamera Streit mit der SD-Karte hatte, weswegen das Video nicht gespeichert wurde. Vielleicht beim nächsten Mal. Und vielleicht nehmen wir sie beim nächsten Mal auch wieder auf dem Fahrrad mit - das war schließlich einer der Gründe, warum wir sie überhaupt gekauft haben.