Räumkommando 1. Versuch
Nachdem die Wohnung vom darkinchen weitgehendst leergeräumt und weiß gestrichen war, musste der Kram noch abgeholt werden, den ich nach Darmstadt mitnehmen wollte. Und außerdem sollte das darkinchen die Mandeln herausoperiert bekommen, wozu es gerne mütterlichen Beistand hätte. Also mussten der Lebensabschnittsgefährte und ich noch einmal nach Viersen fahren.
Das Auto hierfür hatten wir bereits am Vortag abgeholt. Und weil wir einen fahrbaren Untersatz und fast den ganzen Samstag Zeit hatten, klapperten wir ein paar Möbelhäuser auf der Suche nach einem neuen Esstisch ab - mit eher mäßigem Erfolg. Zur Frustkompensation gab's ein wenig Weihnachtsdeko. Und immerhin besorgten wir die Wandfarbe, die zu dem Zeitpunkt bei der Metro im Angebot war und die wir dem darkinchen für das neue Habitat mitbringen wollten.
Am nächsten Morgen war ziemlich trübe Suppe über Darmstadt. Die gegenüberliegenden Bäume waren ja noch zu sehen, der Rest verschwand im Nebel.
Tolle Voraussetzungen für eine Fahrt auf der Autobahn. Um 08:30 Uhr machten wir uns auf den Weg, eigentlich viel zu früh, aber angesichts der Wetterlage war ein kleines Zeitpolster ja nicht verkehrt. Unser Leihwagen war diesmal übrigens ein Opel Astra.
Das Wetter war sehr abwechslungsreich. Im Viertelstundentakt wechselte es zwischen Nebel und strahlend blauem Himmel. Aber immerhin war die Autobahn überwiegend leer und wir hatten freie Bahn.
Sehr nervig sind übrigens die Leute, die meinen, bei schlechter Sicht sofort die Nebelschlussleuchte einschalten zu müssen, was verboten ist. Das Ding darf erst bei Sichtweiten unter 50 Metern eingeschaltet werden. Und dann darf man übrigens auch nicht schneller als 50 km/h fahren, auch nicht auf der Autobahn. Es wäre toll, wenn die Autoindustrie diese beiden Dinge miteinander kombinieren und die Autos automatisch auf 50 km/h bei eingeschalteter Nebelschlussleuchte drosseln würde. Problem gelöst. ;)
In Viersen angekommen erblickten wir an der roten Ampel kurz vor unserem Ziel das darkinchen in seinem Flitzer.
Wir folgten ihr und noch während wir in ihrer Wohnung bei der Hallo-Zeremonie waren, seufzte der Lebensabschnittsgefährte ziemlich laut und inbrünstig: "SCHEISSE!". Wir blickten ihn verwundert an. "Ich habe vergessen den Futterautomaten einzuschalten." Aubacke. Das arme Katzentier war allein zuhause und in ungefähr fünf Stunden ziemlich hungrig. Blöderweise gibt es zu unserer Wohnung nur zwei Schlüssel, die wir wie üblich beide dabei hatten. Nützte alles nichts, wir mussten nach Darmstadt zurück, die Katze füttern.
Ein wenig konnte das Tier allerdings ruhig warten. Zunächst fuhren wir nach Erkelenz zur Wohnung des darkinchen-Freundes, um dort die Farbe aus- und den Freund einzuladen. Dann ging es nach Mönchengladbach in ein Steakhouse. Vor der bevorstehenden Mandel-OP, die am nächsten Morgen stattfinden sollte, wollte das darkinchen noch einmal ordentlich futtern. Wer weiß, wann dies wieder möglich sein würde. Nach dem Essen machten wir uns wieder auf den Rückweg, während der Freund mein darkinchen ins Krankenhaus brachte.
Die Rückfahrt verlief auch einigermaßen ruhig, aber es war schon deutlich mehr los. Die Wochenendpendler waren auf dem Weg zu ihren Arbeitsorten. In Ermangelung einer sinnvolleren Tätigkeit knipste ich die recht hübsch beleuchtete Mittelkonsole.
Den einen oder anderen kleinen Stau und einen etwas größeren gab es auch. Auslöser war ein Unfall mit einem umgekippten Kleintransporter. Was genau passiert war, ließ sich allerdings nicht feststellen.
Eine kleine Pause mit einer kleinen Stärkung legten wir auch ein.
Kurz nach 21 Uhr waren wir endlich wieder in Darmstadt.
Die arme, halbverhungerte Katze guckte uns etwas ungläubig an, bevor sie uns lauthals mitteilte, dass sie kurz vor dem Hungertod stand. Wir verstauten die Sachen, die wir an diesem Tag schon mitgebracht hatten, dann fütterten wir erst das Tier und anschließend uns. Lange blieben wir nicht mehr wach, schließlich mussten wir am nächsten Morgen gleich wieder nach Viersen fahren.