Sonnenaufgang über der Warnow

Seit wir in Rostock wohnen, habe ich schon vor, morgens noch vor Sonnenaufgang an die See zu fahren. Bisher gab es immer Gründe, warum das nicht geklappt hat: zu früh, zu kalt, zu nass, zu bocklos, zu lange geschlafen … Eigentlich warteten wir auf den perfekten Moment: Wir werden früh genug wach, der Himmel ist zumindest nicht völlig dunkelgrau bedeckt und wir können uns aufraffen, ggf. auch vor dem Frühstück das Haus zu verlassen.

Heute Morgen war ich schon um 6 Uhr wach. Allerdings hatte ich wieder keinen Bock, das Haus zu verlassen. Also war business as usual angesagt, ich trank meinen Kaffee im Bett, dann standen wir auf und frühstückten. Ich ging kurz auf den Balkon und sah um die Ecke Richtung Warnow und erblickte schönstes Morgenrot, das mit ein paar Wolken am Himmel ja meist viel spannender ist als bei klarem Himmel. Mittlerweile war es zwar schon 7 Uhr und eigentlich fast zu spät, aber egal. Wir zogen uns an und machten uns auf den Weg. Im Auto entschieden wir uns dann, nicht bis an die See zu fahren, sondern nur ans Warnow-Ufer bei der Feuerwehr Groß Klein. Dort kann man bis ans Wasser, es ist schön ruhig und man hat einen guten Blick auf den Rostocker Seehafen und die Neptun-Werft in Warnemünde. Wir mögen die Stelle sehr gerne.

Platz bei der Feuerwehr

Der Sonnenaufgang über dem Hafen mit der spiegelnden Sonne auf der ruhigen Warnow sah toll aus. Die Schwanenfamilie, die an der Mündung des Laakkanal in die Warnow wohnt und deren Jungtiere fast “groß” sind, machte sich auch gerade auf den Weg zu einem morgendlichen Ausflug - nicht ohne den Herrn Lebensabschnittsgefährten und mich mit bösem Fauchen zu verjagen.

Schwan

Ansonsten war es sehr ruhig, man hörte lediglich die Arbeiten der Werft aus der Ferne.

Werft

Der Lebensabschnittsgefährte wollte eigentlich schon wieder nach Hause zurück, so ganz pragmatisch, Sonnenaufgang gesehen, dann können wir ja gehen. Ich aber hätte es noch Stunden aushalten können, am Wasser geht das immer. Und mein Nicht-Wollen lohnte sich. Erst kam die Fähre vorbei und schob sich vor die aufgehende Sonne.

Fähre

Später kamen dann etliche Kraniche über uns hinweg geflogen, die anscheinend irgendwo östlich von Rostock ihre Rastplätze haben und zum Aufsuchen der Futterplätze am Morgen immer die Warnow entlang fliegen. Ich konnte die schon oft von unserem Balkon aus beobachten und im Laufe der letzten drei bis vier Wochen wurden es immer mehr.

Kraniche

Die quasseln ganz schön viel während des Fluges, ich habe das mal gefilmt.

Als wir uns auf den Heimweg machten, hatten sich die Schwäne schon wieder schlafen gelegt. Zumindest haben sie geschlafen, bis der Herr Lebensabschnittsgefährte sie mit seiner Knipse gestört hat. Die haben ein beneidenswertes Leben.

Zuvor kamen sie wieder zurückgeflogen und eher zufällig als beabsichtigt, wie man an der aussagekräftigen Tonspur erkennen kann, hatte der Lebensabschnittsgefährte ein Video davon gemacht.

Und für alle, die nur Bilder gucken wollen, hier jetzt die Galerie mit den Photos des Herrn Lebensabschnittsgefährten.

Sonnenaufgang über dem Rostocker Seehafen