Tagesausflug zu den Kranichen

Wenn man dort lebt, wo andere Urlaub machen, fällt es nicht weiter schwer, schöne Tagesausflugsziele zu finden. Unser Ziel war diesmal das Kranorama, eine Kranich-Beobachtungsstation betrieben vom Nabu.

Am liebsten nehmen wir die Fähre nach Hohe Düne, um über die Warnow zu kommen. Diesmal sind wir zwischen einem Frachtschiff und der Scandlines-Fähre Berlin durchgehuscht.

Anschließend fuhren wir durch die Rostocker Heide Richtung Graal-Müritz und dann weiter nach Dierhagen.

Schild: Otterwechsel

Eines meiner liebsten Schilder am Straßenrand ist der Hinweis auf den Otterwechsel. Leider habe ich noch nie einen Otter gesehen, obwohl ich jedes Mal Ausschau halte, wenn wir ein solches Schild passieren.

Am Parkplatz in Dierhagen hielten wir an. Der Herr Lebensabschnittsgefährte hatte Vogelschwärme entdeckt und wollte einen kurzen Photostopp einlegen.

Am anderen Ende der Kuhweide, an der wir standen, waren unzählige Weißwangengänse und auch ein Trupp Kiebitze unterwegs. Ich überlegte schon, doch noch einen Parkschein zu ziehen. Allerdings nahm eine Familie den Parkscheinautomaten und nebenstehende Mauer in Beschlag, um in aller Seelenruhe das Auto auszuräumen und die Kinder umzuziehen. Auf Kontakt hatte ich keine Lust, ich beschloss noch ein wenig zu warten.

Der Herr Lebensabschnittsgefährte knippste eifrig und dann flog er mit der Drohne mal über die Wiese.

Da darf natürlich nicht das grandiose Panoramabild von den Wiesen, der Ostsee auf der einen und dem Saaler Bodden auf der anderen Seite fehlen.

Als der Mann die Drohne zurückflog, war ich schon verwundert, dass er vor dem riesigen Baum, der neben uns stand, nochmal richtig Tempo zulegte und somit volle Kanne ins Geäst knallte, als ich gerade rief: “Ey, der Baum!” Die Drohne fiel wie ein Stein zu Boden. Gelandet. Und der Herr Lebensabschnittsgefährte hatte Glück, dass sie das tat und er nicht auf den Baum klettern musste. Und nicht nur das, der Kerl hatte auch noch so unverschämtes Glück, dass nicht einmal eines der Rotorblätter kaputt gegangen ist.

Der Mann rettet die Drohne

Wir stellten den Camper um, mit dem Heck zur Wiese. Dann gab es etwas warmes zu trinken und etwas zu essen. Außerdem schalteten wir die Heizung an, um uns ein wenig aufzuwärmen und wir wollten die ja schließlich auch testen. Unser Auto eignet sich hervorragend, um an der offenen Heckklappe zu sitzen und Vögel zu beobachten und zu knipsen.

Leider ist unser Auto nicht ganz unauffällig und ich hatte die Sache mit dem Parkscheinautomaten mittlerweile total vergessen. Eine Mitarbeiterin vom Ordnungsamt kam, guckte unfreundlich auf Bert und tippte etwas in ihr mobiles Gerät ein. So ein Mist!

Ticket am Auto

Wir fuhren weiter. Die Laune war leicht getrübt. Ich hasse unnötige Geldausgaben und ärgerte mich, dass ich den Parkscheinautomaten vergessen hatte. Die nervige Familie war ja längst weg.

Bevor es weitergeht mit der Tour, hier ein paar Photos des Herrn Lebensabschnittsgefährten.

Die trübe Stimmung dauerte nicht lange, schon nach wenigen Minuten war sie verflogen.

Allee an der L21

Über den Darss fuhren wir weiter Richtung Osten, durch Barth, wo wir uns beim Bäcker noch was Leckeres holten, und Groß Kordshagen durch.

Allee an der L213

Wir ließen uns Zeit, es war schon nach halb Drei, als wir am Kranorama angekommen waren.

Einfahrt Kranorama

Wir hatten uns ein wenig zuviel Zeit gelassen, denn wer zu spät kommt, den bestraft der Vogelzug. Seit dem 29. Oktober ist das Kranorama in der Winterpause, da die Mehrzahl der Kraniche bereits weitergezogen ist.

Schild: Wir machen Winterpause

Tja. Aber das war nicht allzu dramatisch. Ein paar Kraniche waren immer noch auf dem Stoppelfeld vor dem Kranorama, wo die Tiere für ihren anstrengenden Weiterflug gefüttert werden.

Wir hielten uns dort eine Weile auf, beobachteten und knipsten die Vögel. Das heißt, ich habe beobachtet, der Lebensabschnittsgefährte hat geknipst. Dabei sind ganz hübsche Photos entstanden.

Zwischendurch flog ein Trupp Stieglitze vorbei, die der Lebensabschnittsgefährte natürlich auch geknipst hat.

Stieglitze im Flug

Als nächstes fuhren wir nach Barhöft. Der Weg dorthin führte durch Groß Mohrdorf.

Groß Mohrdorf

Barhöft ist hier im Osten der nördlichste Fenstlandszipfel und mit seinen rund 100 Einwohnern recht überschaubar. Da Barhöft etwas abgelegen am Ende der K10 liegt, verirren sich auch nicht allzu viele Touristen dorthin. Die meisten kommen vermutlich im Sommer mit dem Boot vorbei.

Ein Aussichtsturm war ausgeschildert, und dort wollten wir hin. Der Weg führte durch einen Wald.

Als wir am Turm waren, stockte mir der Atem. Ich hasse diese Stahldinger, wo man durchgucken kann. Ich bin doch nicht schwindelfrei! Aber ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, klammerte mich ans eiskalte Geländer und kletterte tapfer die Stufen rauf. Für den Anblick hat es sich gelohnt.

Der Turm ist übrigens auch Teil des Standesamtes. Wer sich rauf traut, wird getraut.

Trauzimmer

Wir machten uns auf den Weg zurück nach Barhöft, die Parkscheibe im Auto lief ab und wir wollten nicht noch ein Ticket riskieren, weswegen wir nicht allzu lange rumtrödelten.

Weg durch den Wald

Wir machten uns auf den Rückweg. Wie so oft auf unseren Touren bevorzugten wir hierfür überwiegend kleinere Straßen.

Die Teilung der Straße, um eine Allee zu erhalten, finde ich eine tolle Idee. Die andere Fahrbahn wird einfach neben der Allee gebaut, so dass die Bäume bleiben können.

Allee

An der Neuenpleener Straße erspähten wir nochmal einen Trupp Kraniche im Acker. Grund genug anzuhalten.

Neuenpleener Straße

Während der Herr Lebensabschnittsgefährte knipste, machten sich die Kraniche abflugfertig und dann auf den Weg zu ihren Schlafplätzen.

Es wurde langsam dunkel, wir fuhren auf die B105.

B105

Die Feuerwehr in Rövershagen hat ihr Feuerwehrhaus kreativ geschmückt.

Feuerwehrhaus Rövershagen mit Lichterkette in Form der 112

Mit der Fähre fuhren wir von Hohe Düne zurück nach Warnemünde und dann nach Hause.

Riesenrad in Warnemünde

Zum Schluss noch die Statistik: 206 Kilometer sind wir gefahren.

206 km