Testfahrt mit dem Elektro-Auto
Der Lebensabschnittsgefährte wollte unbedingt mal ein Elektro-Auto fahren und Frau dark* wollte zu IKEA. Mein neues Fahrrad brauchte fachkundigen Beistand und ein Schwiegerelternbesuch war auch mal wieder fällig. Und in den Lego-Store in Frankfurt wollten wir auch noch. Das kann man doch prima kombinieren. ;)
Leider bietet das Carsharing in Darmstadt keine Elektro-Autos an. Die Station am Frankfurter Hauptbahnhof ist die nächstgelegene, bei der die Anmietung eines Hybrid-Fahrzeugs möglich ist. Ein Opel Ampera und ein Citroen C-Zero stehen dort zur Verfügung. Wir geben uns nur ungern mit Kleinkram ab, weswegen für uns nur der Ampera in Frage kam. Geplant war, dies beim nächsten Schwiegerelternbesuch einfach mal zu machen. Dieser stand für gestern auf dem Plan.
Praktischerweise wohnen die Schwiegereltern in Spuckweite zu IKEA, weswegen ich darauf bestand, das eine mit dem anderen zu verbinden. Wir hatten das Auto daher von 10 bis 18 Uhr gebucht. Vorgestern Nachmittag kam mir die grandiose Idee, dass - wenn wir schon in Frankfurt sind - wir mein Fahrrad beim Händler vorstellen könnten, damit dieser etwas gegen das permanente Quietschen unternimmt. Damit ist der Drahtesel mir an der Nordsee teilweise ziemlich auf den Geist gegangen. Und damit nicht genug, hatten wir auch noch vor, in den LEGO-Store in Frankfurt zu gehen, um ein paar fehlende Teile vom LEGO-Piratenschiff, das der Lebensabschnittsgefährte mit Hilfe des Katertiers vorgestern zusammenbauen wollte, nachzukaufen.
Um 06:30 Uhr klingelte gestern Morgen der Wecker. Während der Lebensabschnittsgefährte unter der Dusche stand, spülte ich schnell die Gläser, die vom Vortag noch in der Küche standen. Dann ging ich duschen, bevor wir gemeinsam frühstückten und uns um kurz vor 8 Uhr mit meinem Fahrrad auf den Weg machten. Zwar war die Straßenbahn noch pünktlich, der Regionalzug hatte aber 15 Minuten Verspätung. Wenigstens fahren die S-Bahnen in Frankfurt alle paar Minuten, so dass wir nicht lange warten mussten, um den Anschluss zu bekommen. Einen Fahrstuhl habe ich dort allerdings nirgendwo gesehen, weswegen ich mein Fahrrad zunächst die Treppe zum Untergrund und anschließen auch noch die Rolltreppe zum S-Bahn-Gleis hinunter schleppte. Fahrräder dürfen nämlich nicht Rolltreppe fahren, also sorgte ich dafür, dass es die Rolltreppe nicht berührte. Vom S-Bahnhof Höchst aus, fuhren wir mit dem Bus weiter.
Im Fahrradgeschäft nahm man sich meines Drahtesels an. Ein paar Speichen wurden nachgezogen und Sprühfett großzügig auf alle beweglichen Teile verteilt. Dann hat "der nette junge Mann" noch die Schaltung nachjustiert. Falls das Quietschen vom Lager ausgelöst würde und durch die Behandlung nicht verschwindet, soll ich mein Fahrrad noch einmal vorbeibringen, dann wird das Lager ausgetauscht. Punkt 1 unserer Liste war damit erledigt.
Wir nahmen den Bus zurück nach Höchst, wo wir den Regionalzug zurück zum Hauptbahnhof nehmen konnten. Das ersparte es mir, mein Fahrrad am Hauptbahnhof die vielen Stufen wieder nach oben schleppen zu müssen. In der Nähe des Stellplatzes für die Carsharing-Fahrzeuge machte ich den Drahtesel an einem Schild fest und nahm unser Gefährt für den Tag in Augenschein.
Sehr hübsch! Von außen gefiel mir der Wagen schon echt gut und der gute Eindruck bestätigte sich, als ich mich reinsetzte.
Auch das Ampera-Logo trifft meinen Geschmack. Ich fand die gesamte Mittelkonsole sehr ansprechend, dem Lebensabschnittsgefährten sagt sie nicht so zu.
Bevor wir endlich losfahren konnten, mussten wir das Fahrzeug von der Ladestation trennen. Ich machte noch schnell ein Photo vom Cockpit und dann ging es los.
Laut Auskunft des Herrn Lebensabschnittsgefährten ist der Wagen sehr angenehm zu fahren. Beim Anfahren merkt man die 111 kW, die in dem Elektroantrieb stecken, deutlich. Blitzschnell waren wir bei 60 km/h, während die anderen Verkehrsteilnehmer quasi noch an der Ampel standen. Vom Motor war nichts zu hören. Wir gleiteten nahezu lautlos durch Frankfurt Richtung IKEA. Leider war der Weg dorthin mit Baustellen und viel zu vielen Autos zugepflastert, so dass sich der Wagen gar nicht richtig testen ließ.
Das Display liefert allerhand Informationen, die ich gar nicht alle photographiert habe. Gut finde ich vor allem auch die Anzeige (von der ich kein Bild habe), um welche Uhrzeit der Akku vollständig über eine 230-V-Steckdose aufgeladen ist, wenn man den Wagen jetzt anschließt. Die Dauer hierfür beträgt ca. 3,5 Stunden. Und ganz toll ist auch das Geräusch beim Ein- und Ausschalten, was ich im Video festgehalten habe:
Immerhin war unser Einkauf bei IKEA erfolgreich, endlich hatten wir neue Stühle für den Esstisch erworben und können unser Sammelsurium, das wir vorher "besessen" haben, zu den Akten legen. Wir speisen jetzt orange/weiß.
Da wir das Auto ja in Frankfurt lassen mussten, entschlossen wir uns, die Stühle "mal eben" nach Hause zu bringen (knapp 50 km) und anschließend zu den Eltern (knapp 50 km wieder zurück) zu fahren. Die Straßen waren ganz schön voll, wie das an Freitagen vor langen Wochenenden üblich ist. mit einer halben Stunde Verspätung trafen wir zum Essen, das übrigens ganz hervorragend war, bei den Schwiegereltern ein.
Unterwegs erkundete ich die diversen Anzeigen auf dem Display in der Mittelkonsole.
Diese Anzeige war recht witzig. "Guck da nicht hin!", wies ich den Lebensabschnittsgefährten an, als plötzlich Bewegtbilder auf der Mittelkonsole auftauchten, während wir im dichten Verkehrt durch die engen Fahrstreifen einer Baustelle schlängelten, und drückte schnell wieder auf den Knopf, um zu einer anderen Anzeige zurück zu kommen. Als wir über die holprigen Straßen Darmstadts fuhren, filmte ich die Bewegtbilder mit dem Smartphone.
Nach dem Essen und dem Kaffee und allgemeinem Kaffeeklatsch inklusive E-Testfahrt des Herrn Papa fuhren wir im strömenden Regen zurück in die Innenstadt. Im Auto warteten wir noch ein wenig, bis es etwas weniger stark regnete, bevor wir ausstiegen und das Gefährt wieder an die Ladestation anschlossen. Auf einen Bummel durch die Fußgängerzone, um zum LEGO-Store zu kommen, verzichteten wir wetterbedingt dann doch lieber. Vermutlich haben sie dort eh nicht alle Teile, die wir benötigen, so dass wir ohnehin im Internet bestellen müssen. Mit dem Regionalzug fuhren wir wieder nach Hause - natürlich nicht ohne mein Fahrrad, das - so weit ich das nach heutiger Probefahrt sagen kann - nicht mehr quietscht. Und für ein IKEA-mäßiges Frühstück heute Morgen hat unser Ausflug auch gereicht. ;)