Auf nach Nürnberg!

Am Gründonnerstag machte der Lebensabschnittsgefährte schon mittags Feierabend. Ich hatte mir ab Mittwoch Urlaub genommen und war Donnerstagmorgen damit beschäftigt, die Wohnung vorzubereiten (aufräumen, Spülmaschine nochmal laufen lassen usw.), unsere Sachen zu packen und ins Auto zu schleppen, außerdem bringen wir immer die Computer in Sicherheit, falls doch mal etwas mit der Wohnung sein sollte. Geplant war, dass wir früh losfahren, um dem Hauptreiseverkehr zu entgehen, und im Auto eine Brotzeit zu uns nehmen.

Nachdem ich den Koffer in den Kofferraum gewuchtet hatte, ging ich zur Bäckerei. Ich hatte Wurstsalat für den Lebensabschnittsgefährten zu Mittag gemacht und dazu sollte es Laugengebäck geben. Beim Bäcker bekam ich einen Becher Kaffee geschenkt. Die mussten die Maschine testen, weil am Tag zuvor ein Mechaniker da war, und hatten nach x Testläufen schon mehr als genug Kaffee intus. Und statt den Test-Kaffee wegzuschütten, verschenkten sie ihn lieber an Stammkunden. Ich freute mich, nahm Kaffee und Gebäck und ging zum Auto zurück. Dann fuhr ich zu unserem Haus, um den Rest einzuladen.

Im Treppenhaus traf ich die Vermieterin. Aufgrund eines Missverständnisses vor unserem Island-Urlaub war die Stimmung zwischen uns in letzter Zeit eher frostig. Neulich klingelte sie mal, weil sie der Ursache eines nicht lokalisierbaren Geräusches, das nach laufendem Wasser klang, auf den Grund gehen wollte. Ich hatte das zwar auch gehört, konnte ihr aber nicht weiterhelfen. Immerhin war durch diese Aktion das Eis wieder ein wenig gebrochen. Nun sprach sie mich wegen unserer Katze an. Wir kamen ins Gespräch, räumten das Missverständnis aus und quatschten noch ein wenig, was wir fortführten, als ich mit den Taschen bepackt wieder aus unserer Wohnung kam. Nach einer Weile riss ich mich los. Ich musste ja den Lebensabschnittsgefährten abholen. Offenbar war heute Tag der Nettigkeit.

Beim Lebensabschnittsgefährten im Büro angekommen, hievten wir die am Vortag für die Teeküche gekaufte Milch sowie unsere Computer aus dem Kofferraum auf einen Plattenwagen und verteilten den Kram in der Abteilung. Dann verabschiedeten wir uns von allen und fuhren los. Laut Navi hätten wir erst Richtung Westen auf die A5 fahren sollen, dann Richtung Norden bis zur A3 und dann wieder Richtung Osten. Darauf hatte ich keine Lust und so fuhren wir bis Aschaffenburg über Landstraßen.

Auf der Autobahn

In Aschaffenburg wechselten wir auf die A3. Dort nahm der Verkehr langsam aber stetig zu. Allerdings verlor unser Navi ein wenig den Überblick, denn in einer Baustelle hinter der Raststätte Spessart Süd meinte es doch tatsächlich: “Wenn möglich, bitte wenden!”. Meistens mache ich ja, was das Navi sagt, aber in dem Fall nahm ich davon lieber Abstand. Vor Würzburg schlug das Navi dann aufgrund einer staubedingten Verzögerung eine alternative Route vor, die wir nahmen. Der Weg führte uns mitten durch Würzburg und auch an der Festung Marienberg vorbei. Sehr hübsch.

Bevor wir Würzburg wieder verließen, ergab sich auf einer Ausfallstraße folgender Dialog: Frau dark*: “Darf ich hier eigentlich schneller als 50 km/h fahren?” Herr Lebensabschnittsgefährte: “Ja, 70 km/h” Frau dark*: Gibt kräftig Gas … Nimmt den Fuß wieder vom Gas und bremst ab. “Oh, ich fahre ja schon 70 …”

Auf der Autobahn

Wir waren zurück auf der Autobahn. Kurz vor Nürnberg hätten wir eigentlich auf die A73 wechseln sollen. Da ich aber einerseits mit Musikauswahl beschäftigt war und mich andererseits die Ausfahrt mitten in der Baustelle etwas irritierte und ich dem Navi nicht zugehört hatte, bin ich prompt an der Abfahrt vorbeigefahren. Wir nahmen dann die nächste Ausfahrt und gurkten durch die Stadt. Um 17 Uhr kamen wir am Campingplatz an.

Überflutungsgefahr

Und wir hatten Glück, dass wir nicht furten mussten. ;)

Der Platz liegt im Süden Nürnbergs zwischen Messe und Fußballstadion. Die Unterkunft, die ich gemietet hatte, war ein sogenanntes Mobilheim. Die Unterkunft war zwar klein, aber zweckmäßig, sauber, ziemlich neu und völlig ausreichend. Uns gefiel es gut, wir räumten unsere Sachen aus, ich machte mir einen Kaffee und wir setzten uns auf die Veranda. So ließ es sich aushalten.

Mobilheim

Später liefen wir noch eine kleine Runde durch den Park. Wir bestaunten die Hinweisschilder und betrachteten skeptisch das Rinnsal. Lange waren wir aber nicht unterwegs, da wir beide schon seit längerer Zeit völlig ausgepowert und nur noch müde und kaputt waren. Außerdem hatte der Herr Lebensabschnittsgefährte Kopfschmerzen. Wir gingen also zurück und legten uns aufs Bett. Er schlief, ich las.

Abends machten wir uns noch eine Kleinigkeit zu essen. Wir spielten eine Runde unser neues Reise-Carcassonne, dann gingen wir zu Bett.

Carcassonne
Author

dark*

Immer gerne auf Tour, am liebsten im Norden

18. April 2019