Tiergarten Nürnberg

Ich konnte nicht schlafen. Der Vollmond hielt mich ebenso davon ab wie das Grübeln über unsere nahe Zukunft. Um 7 Uhr wurden wir wieder wach und ich war ziemlich fertig und vor dem ersten Kaffee nicht ansprechbar und noch weniger in der Lage, selbst zu reden. Danach ging’s. Der Herr Lebensabschnittsgefährte, der solche Situationen mittlerweile kampferprobt meistert, hatte unseren Frühstückstisch gedeckt. Wir frühstückten ausgiebig, dann gingen wir duschen. Für den heutigen Tag stand der Tiergarten Nürnberg auf dem Programm. Ich war bereits einmal 2005 dort, der Lebensabschnittsgefährte kannte diesen aber noch nicht.

Die Strecke dorthin mit dem Auto war recht kurz. Und wie erwartet, war es im Tierpark ziemlich voll. Schließlich war das Wetter super und es war Karfreitag, klassischer Familien-Tierpark-Tag. Da wir damit bereits gerechnet hatten, haben wir uns entsprechend darauf eingestellt. Auch gingen wir die Runde entgegen der Richtung, die die breite Masse einschlug, so dass die erste Hälfte sowieso ziemlich entspannt ablief. Wir waren ja früh da und es war noch nicht allzu überfüllt.

Tierpark

Ich mag ja Tiergärten, die eher parkähnlich angelegt sind, wo man auch mal länger verweilen und die Tiere suchen muss.

Tierpark

Ja gut, Giraffen muss man nun nicht unbedingt suchen, die sind in der Regel gut zu sehen. Und die brauchen naturgemäß viel Platz.

Verfüttern von Zootieren

In Zeiten wie diesen gehört schon ein wenig Mut dazu, zuzugeben, dass man Zootiere verfüttert. Ich habe damit nun weniger ein Problem. Irgendwelche Tiere müssen sterben, damit die Zootiere etwas zu fressen haben. Und ob das nun eine Kuh oder eine Antilope ist, macht überhaupt keinen Unterschied. Außer vielleicht den, dass es den Antilopen während ihres Lebens recht gut gegangen sein dürfte, was man von den meisten Kühen leider nicht behaupten kann.

Löwenhaus

Als nächstes standen die Antilopen-Gourmets auf dem Programm. Wir waren bei den Löwen zu Besuch. Ein stattliches Exemplar drehte seine Runden, auf Futter wartend.

Löwe

Derweil nahm der Tiger auf der Außenanlage ein Sitzbad.

Tiger beim Sitzbad

Der Gepard hatte den Tierpfleger erspäht, kam angetrabt und ließ ihn - als potentiellen Futterlieferanten - bei der Patrouille durch’s Gehege nicht aus den Augen.

Gepard

Auch die Tiere genossen die Sonne. Der Riesenseeadler, ein sehr imposanter Vogel, spreizte seine Flügel in der Sonne.

Riesenseeadler

Zwischendurch flog er in seiner Voliere herum, was ihn noch beeindruckender machte.

Unterdessen überlegte man am Pinguin-Bassin, ob man einen Sprung ins erfrischende Nass wagen sollte oder nicht.

Pinguine

Und bei den Eisbären ging der Nachwuchs der Mama auf die Nerven.

Eisbären

Sehr schick das Ganze! Wir schauten uns die Tiere ziemlich genau und recht lange an.

Adler-Eisenbahn

Nürnberg wäre ja nicht Nürnberg, wenn hier nicht noch irgendwo ein Adler herumfahren würde. Wir fuhren allerdings nicht mit, wir gingen hier hinein:

Wüstenhaus

Das Wüstenhaus war definitiv ein Highlight. Hier liefen Echsen und Käfer frei herum. Einen Moment zögerte ich, aber dann traute ich mich doch. Die Käfer waren Mistkäfer und die waren schon spannend zu sehen. Bisher kannte ich die nur aus dem Fernsehen und jetzt mitzubekommen, wie die ihre Kugeln durch die Gegend rollten und auch mal einen Streit zwischen zwei Käfern um eine Kugel beobachten zu können, war schon echt faszinierend. Und auch die Echsen, die tatsächlich zweimal kurz über den Weg für die Besucher huschten, waren witzig anzusehen.

Strauss mit Tierpfleger

Auch beim Strauss hielten wir uns etwas länger auf, der ging nämlich seinem Pfleger ziemlich auf die Nerven. So ein Strauss ist ganz schön groß und vermutlich sehr beeindruckend, wenn der sich unmittelbar vor einem aufbaut und herunterschaut.

Das obligatorische Schatten-Selfie, das wir seit unserem ersten Norwegen-Trip bei jeder sich bietenden Gelegenheit machen, ist diesmal photobombed by Erdmännchen. Der wollte halt unbedingt mit aufs Bild, der süße Kleine.

Schattenselfie mit Erdmännchen

Dem Aquarium statteten wir natürlich auch noch einen Besuch ab.

Und zu guter Letzt noch eine Stippvisite bei den Affen. Allerdings sind Primaten nicht so mein Fall, weswegen da die Besuche in der Regel recht kurz ausfallen. Und da Thomas keine Paparazzi mag, gibt es auch nur ein schnelles, unauffälliges Photo.

Thomas mag keine Paparazzi

Insgesamt hielten wir uns sechs Stunden in dem Tiergarten auf. Wir ließen uns Zeit und beobachteten einige Tiere etwas ausführlicher. Und natürlich machten wir auch kleine Pausen zwischendurch. Gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Weg zurück zum Auto. Weiteres Programm war für diesen Tag nicht geplant. Wir begnügten uns damit, noch ein wenig in der Sonne auf unserer Veranda zu sitzen, aßen Mittag, quatschten, surften im Internet herum. Später organisierten wir für den Lebensabschnittsgefährten noch ein Bier und spielten wieder eine Runde Carcassonne.

Bier und Frosch

In unserem Mobile-Home war das Licht so unangenehm hell, dass wir uns etwas überlegten. Wie immer hatten wir “Universal-Kleb” dabei. Universal-Kleb ist Malerkrepp und das ist ein äußerst nützliches Tool insbesondere auf Reisen. Der größte Vorteil von dem Klebeband ist, dass es sich rückstandsfrei wieder ablösen lässt. Damit repariere ich Kleinigkeiten, klebe ich angefangene Lebensmittelpackungen zu, das dient in Kombination mit einem Stück Papiertaschentuch als Pflaster oder wir nutzen das auch schonmal, um etwas zu beschriften. Und hier diente es jetzt dazu, unseren Lampenschirm an der Decke zu befestigen.

DIY-Lampenschirm

Jemand hat mich mal ironisch als Deko-Queen bezeichnet. Ich finde, ich habe den Titel verdient. ;)

Lebensabschnittsgefährtengalerien gibt es bei diesem Reisebericht übrigens nicht, da die SD-Karte mit den Photos aus dieser Zeit entweder weg oder überschrieben ist, jedenfalls haben wir seine Photos nicht mehr. :(