Fast wären wir nach Frankfurt gefahren
Nach der abgebrochenen Frankreich-Tour, die ich vor lauter Frust noch gar nicht gebloggt habe, war unser Auto eine ganze Weile in der Werkstatt und wurde untersucht. Wieder ist nichts wirklich feststellbar, was diesen Fehler ausgelöst haben könnte. Zwei ausgetauschte Teile und fast 1000 Euro später bekamen wir den Wagen am Montag zurück. Da der Mann mal wieder ins Büro und zur Familie muss bzw. will, nutzten wir die Gelegenheit für eine Testfahrt. Wir wollten eine Woche unterwegs sein, hatten schon Haltepunkte eingeplant - unter anderem sollte es auch noch nach Heidelberg gehen, um dort in einem Shop etwas zu besorgen - und ich hatte im Laufe der Woche das Auto vorbereitet und teilweise schon gepackt.
Es ist Samstagmorgen. Ich bin schon vor fünf Uhr wach und wir stehen dementsprechend früh auf, gehen duschen, der Herr Lebensabschnittsgefährte holt Brötchen. Dann frühstücken wir und machen uns langsam auf den Weg.
Wir fahren meistens die A14 bis Ludwigslust, dann ein Stück über Land und bei Wolfsburg wieder auf die Autobahn. Das ist viel entspannter als über Hamburg. Und da dort an diesem Wochenende Chaos herrschen soll, der NDR hatte sich darüber mokiert, dass obwohl Ed Sheeran und Schlagermoove in der Stadt ist, die Autobahn gesperrt würde, war das ohnehin keine Option.
Auf den Autobahnen in Mecklenburg-Vorpommern ist wie immer nichts los. Ziemlich bequem kommen wir bis zum Ende der A14, dann fahren wir bei Dömitz über die Elbe. Auf der anderen Seite des Flusses ist aber eine Straße gesperrt und wir verpassen einen Abzweig, um die Sperre zu umfahren. Kein Problem, das Navi findet einen anderen Weg und lotst uns über kleine Straßen, durch Felder und an Wäldern vorbei. Wir zuckeln recht gemütlich über Straßen, die wir so gerne fahren.
- Kreuz Wismar
- Dömitzer Elbbrücke
- verfahren
Um die Mittagszeit machen wir Rast auf dem Parkplatz bei den Stapelteichen nördlich von Salzwedel. Wir sind diese Strecke ja nun schon ein paar Mal gefahren und kennen hier bereits ein paar Plätze, an denen wir eine Rast einlegen, übernachten oder gut arbeiten (Internetempfang) können.
Nach der Rast geht es weiter. Und dann, im Süden von Salzwedel, passiert es: Die Motorkontrollleuchte geht wieder an. Eine Mischung aus Wut, Frust, Enttäuschung und gegen das Fahrzeug gerichteten Zerstörungswillen macht sich breit.
- Motorkontrollleuchte
Wir überlegen gar nicht lange, wir fahren wieder zurück. Eigentlich würde ich viel lieber die Axt aus dem Camper holen und das Auto zerlegen. Da ich aber keine Lust darauf habe, zu Fuß nach Hause zu laufen, lasse ich das. Wir wenden und fahren den Weg wieder zurück.
- Dömitzer Elbbrücke
- Frustkauf
In Neu Kaliß halten wir bei einem Discounter. Wir wollen ein Eis. Und wenn wir schonmal hier sind, tätigen wir auch gleich noch ein paar Frustkäufe.
Außerdem fahren wir noch beim Hofladen kurz vor Rostock vorbei und holen neue Kartoffeln, Eier, Zwiebeln und Marmelade. Im Hofladen gibt es in den Sommermonaten an den Wochenenden immer einen Stand mit Kaffee und Kuchen. Und es gibt dort regelmäßig sehr gutes Fleisch von Haltern aus der Region (keine Massentierhaltung!). Sehr lecker das alles, der Laden ist sehr empfehlenswert. Ein eigenes Photo habe ich gerade nicht, aber einen Link: Hofladen Brandt
Es fühlt sich äußerst merkwürdig an, das am Morgen erst fertig gepackte Auto am Nachmittag schon wieder auszupacken. Die Nachbarin kommt vorbei und wir quatschen ein wenig, was uns recht gelegen kommt, denn gegenüber ist wieder Konzert. Und eigentlich vermeiden wir es tunlichst, an Konzerttagen nachmittags oder abends mit dem Auto nach Hause zu kommen, weil das ganze Viertel dann vollgestellt ist. Aber durch die Quatscherei verbringen wir genug Zeit unten, dass ein Parkplatz vor der Tür frei wird. Notfalls hätten wir das Auto gegenüber auf die Wiese gestellt, die bei solchen Gelegenheiten zum temporären Parkplatz umfunktioniert wird.
Nächste Woche geht’s dann wieder in die Werkstatt. Ich habe die Schnauze davon so sehr voll, dass ich das schon gar nicht mehr in Worte fassen kann.
Nun denn. Wir sind ungefähr 400 Kilometer gefahren. Mitgebracht haben wir eine Menge Frust, ein Bild für die Rastplatzgalerie und ein Bushaltestellenhäuschen und Chips.
- Raststätte Selliner See
- Haltestelle Güritz