Fleischbeschau und Tiertransport
Meine Schwiegermutter kannte das neueste Familienmitglied noch gar nicht. Und da man als Jungeltern beim Erstgeborenen meist noch zu gestresst ist, um Verwandtenbesuche im ganzen Land abzuarbeiten, habe ich kurzerhand meine Schwiegermutter eingesammelt und in die niederrheinische Zurckerrübensteppe gefahren. Bei der Gelegenheit haben wir das Aquarium des darkinchens aufgelöst, das für den Glaskasten nämlich auch keine Zeit mehr hat.
Das Kind wohnt ja nicht gerade um die Ecke, weswegen ich mit Schwiegermutter ausmachte, dass ich sie zwischen 07:30 und 08:00 Uhr abholen komme. Zwar hatte ich den Pendlerverkehr auf der A5 eingeplant, aber mich dabei ein wenig verschätzt. Auf diese Pendelei jeden Morgen hätte ich ja keine Lust. Studien zufolge pendeln täglich ca. 300.000 Menschen nach Frankfurt rein (und natürlich nachmittags auch wieder raus). Wenn man bedenkt, dass Frankfurt ca. 740.000 Einwohner hat, ist das schon ziemlich krass. Und es verstopft die Straßen und verstopfte Straßen führen zu aggressiven und sich idiotisch verhaltenden Autofahrern. Von denen hatte ich auch zwei Stück vor dem Kühler und den einen davon sogar ziemlich knapp vor meinem Kühler. Der meinte nämlich an einer Abfahrt an der langen Schlange vorbei zu rasen, um sich dann kurz vor der Abfahrt nach einer Vollbremsung zwischen zwei wartende Fahrzeuge zu quetschen. Das allerdings nur mit der "Nase", während das Heck noch auf meinem rechten Fahrstreifen stand. Fluchend fuhr ich um den herum. Zu dem Zeitpunkt war ich mir nicht ganz sicher, was mich mehr nervte: Solche Idioten oder die stehenden Fahrzeuge auf der Gegenfahrbahn, auf die ich gleich mit Frau Schwiegermutter wieder zurück musste bis zur A66. Nachdem wir uns da durchgekämpft hatten und irgendwann endlich auf der A3 angekommen waren, wurde die Fahrt entspannter. Zu der geschätzen Ankunftszeit laut Navi kam allerdings noch fast eine Stunde hinzu.
Beim darkinchen gab es Kaffee, Quatschen, Spaghetti Bolognese, Schokoladenkuchen, Fische und Frösche. Und natürlich den Nachwuchs, der ausgiebig von allen Seiten bestaunt wurde. Die Fische und Frösche hatte das darkinchen schon am Morgen aus dem Aquarium rausgefischt. Vor unserer Abfahrt verpackten wir die Tiere in Tupperdosen und stellten sie in einem Schuhkarton hinter den Fahrersitz. Dort sollten sie die Reise sicher überstehen.
Als wir am Vormittag ankamen, hing diesige trübe Suppe in der Luft, vermischt mit dem Staub aus dem Braunkohletagebau. Jetzt am Nachmittag, als wir wieder abfuhren, herrschte strahlender Sonnenschein. Die Rückfahrt verlief einigermaßen ruhig und angenehm. Und da wir eine unserer Wasserflaschen morgens im Auto vergessen hatten, schätze ich wieder einmal den eingebauten Kühlschrank vom Qashqai. Natürlich hat der keinen richtigen Kühlschrank, aber wenn während der Fahrt die Klimaanlage läuft und man im Handschuhfach eine Klappe öffnet, herrschen da drin angenehm kühle Temperaturen, mit deren Hilfe man auch warmes Wasser gut runterkühlen kann.
Gegen halb Acht setzte ich Schwiegermutter zuhause ab und fuhr wieder heim nach Darmstadt. Um diese Uhrzeit ist auf dem Stück nichts mehr los und man schafft die Strecke in etwas mehr als einer halben Stunde. Zuhause angekommen setzte ich dann noch unsere neuen Mitbewohner in ihren Tümpel, den sie eingehend inspizierten.