Halbinsel Pütnitz

Neulich habe ich im NDR-Podcast wieder einmal von den Plänen, auf der Halbinsel Pütnitz einen Center Parc zu errichten, gehört. Das war der Auslöser für die Tour an diesem Wochenende. Wir sind nach Pütnitz gefahren, haben uns dort ein wenig umgesehen und anschließend irgendwo zwischen Ribnitz-Damgarten und Rostock im Camper übernachtet. Am Sonntag waren wir dann noch kurz an der Recknitz.

Auf der Fähre

Für uns führt der kürzeste und auch schönste Weg nach Ribnitz-Damgarten über Warnemünde, wo wir mit der Fähre nach Hohe Düne übersetzten.

Anschließend fuhren wir durch Markgrafenheide und dann über die B105. Weit weg ist das für uns ja nicht, nach etwa 45 Minuten waren wir da. Allerdings gab es kein wirkliches “da”. Ins Navi hatten wir als Ziel das Technikmuseum Pütnitz eingegeben, um vor der Schranke wieder einmal festzustellen, dass dieses im Winter gar nicht geöffnet hat.

Schranke Technikmuseum

Kurz entschlossen bogen wir rechts ab und drehten eine Runde über den Waldweg.

Schild “Achtung, ehemaliges Militärgelände”

Schilder warnten vor möglichen Munitionsresten im Boden, da war es ratsam, nicht vom Weg abzukommen.

Durch den Wald

Wir waren auch nicht die einzigen, die da im Wald unterwegs waren. Irgendwann tauchte hinter uns ein weiterer Pickup auf. Wir fuhren ein Stück zur Seite und ließen ihn passieren.

Waldweg

An einer Lichtung hielten wir an. Weiter ging es an dieser Stelle sowieso nicht. “Eine Runde über den Waldweg” war nicht wörtlich zu nehmen, denn es gab zwei Schranken. Die eine war uns unterwegs schon begegnet, sie wäre das Ende der Runde gewesen. Die andere war kurz vor der Lichtung und nur wegen der Menschen in dem Pickup und einem weiteren Fahrzeug, das ein Stück weiter den Weg hinunter stand, geöffnet.

Drohnenstartplatz

Auf der Lichtung machten wir eine kurze Rast und der Herr Lebensabschnittsgefährte flog die Drohne, was laut der App der Deutschen Flugsicherung an dieser Stelle erstaunlicherweise erlaubt war.

Nach der Rast fuhren wir den Weg wieder zurück.

Waldweg

Auf diesem Weg hätten wir um ein Haar unseren Bert geschrottet. In den Bäumen war ein ziemlich großer Greifvogel unterwegs, der kurz vor unserem Auto den Weg kreuzte und dann weiter durch den Wald flog. Wir waren so mit gucken beschäftigt, dass wir den Weg, der teilweise mit Platten belegt war, ein wenig aus dem Blick verloren hatten. Bert hüpfte ziemlich bandscheibenschädigend durch ein großes Schlagloch und ich erschrak mich fürchterlich. Erst maulte ich den Fahrer an vor Schreck, dann musste ich aber doch lachen.

Plattenweg

Wir fuhren wieder aus dem Wald heraus.

Unser nächstes Ziel war ein Parkplatz in Pütnitz, der direkt am Wasser liegt.

Zufahrt Parkplatz

Dort gab es erst einmal Mittagessen. Wir hatten noch eine Dose Ravioli im Camper, die vernichtet wurde. Dabei kam mir der Gedanke, dass man eigentlich auch dieses Gericht selbst machen und einkochen könnte. Das gibt es dann vielleicht bei einer der nächsten Touren.

Ravioli mit Aussicht

Nach dem Essen brauchten wir Bewegung. Zuvor im Wald hatten wir ja bereits überlegt, dort spazieren zu gehen. Aber Waldspaziergänge sind irgendwie nicht mein Ding.

Stellplatz

Anfangs standen wir ganz alleine auf dem Parkplatz, mittlerweile hatten sich einige Einheimische eingefunden, die ebenfalls einen Spaziergang machten.

Feldweg

Dort am Wasser schien nun die Sonne und es war trotz Kälte herrlich, dort entlang zu laufen.

Wasser und Sonne

Zwei Greifvögel drehten ihre Runden zuerst über unseren Köpfen, dann über dem Wasser.

Greifvögel

Der Herr Lebensabschnittsgefährte war mit Knipsen und Filmen beschäftigt.

Lebensabschnittsgefährte mit Kamera

Man sollte in diesem Areal nicht vom Weg abkommen, wenn man am Leben hängt.

Schild: Achtung, Lebensgefahr!

Außer den Schildern stand auch noch anderes Zeug neben dem Weg herum.

Schwäne

Und über dem Wasser flogen die Schwäne vorbei, von denen es dort ziemlich viele gab.

Eine Blaumeise turnte die ganze Zeit an einem Ast.

Der Weg führte ein kleines Stück vom Wasser weg und durch den Wald.

Waldweg

Wir kamen wieder ans Wasser und hatten sogar einen freien Blick durchs Schild auf das gegenüberliegende Ufer.

Blick auf Ribnitz

Langsam wurde es unwegsamer …

Niedrige Büsche

Kurz darauf machten wir kehrt, da es außerdem ziemlich morastig wurde. Auf Matschfüße hatte ich keine Lust und der Weg war laut Karten-App sowieso an der Stelle zuende.

Auf dem Rückweg stellten wir fest, dass die Warnschilder recycelte Ortsschilder sind.

Nach gut einer Stunde waren wir zurück am Camper und es gab erst einmal Kaffee bzw. Kakao.

Kaffee

Zwischendrin gibt es hier nun die Galerie des Herrn Lebensabschnittsgefährten von unserem Spaziergang.

Anschließend machte sich der Herr Lebensabschnittsgefährte noch einmal auf den Weg zur Straße, um die Drohne zu fliegen.

Ribnitzer See

Auf dem Parkplatz, auf dem wir standen, ist dies nämlich verboten, weil auch der Ribnitzer See und überhaupt die gesamte Ostseeküste zu den Bundeswasserstraßen zählt und von denen ein Mindestabstand von 100 Metern einzuhalten. ist.

Danach wollten wir weiterfahren, aber natürlich nicht ohne nochmal zu knipsen.

Stellplatz

Auf dem Parkplatz waren wir mittlerweile wieder ganz alleine.

Und auch den Sonnenuntergang hatten wir für uns. ;)

B105

Wir steuerten einen Platz von Landvergnügen an, bei dem angegeben war, dass man ohne Voranmeldung kommen könne. Der Platz war aber … nicht so toll. Der Stellplatz ist viel zu schmal und zu kurz. Das stellt uns mit Bert schon vor ein Problem, mit einem richtigen Wohnmobil passt man dort gar nicht hin. Schief ist der Platz zu dem auch. Und dann lag zu diesem Zeitpunkt auch noch ein Haufen Split in der Ecke neben dem Platz, wovon einiges auf den Stellplatz gerutscht war. Insgesamt wirkte das ganze ziemlich lieblos und eher nach Abstellkammer.

Stellplatz Landvergnügen

Das war nun das zweite Mal, dass wir eine nicht so gute Erfahrung gemacht haben mit Plätzen, die ohne Voranmeldung angefahren werden können. Für die Durchreise ist das ja noch in Ordnung, aber in unserem Fall eben nicht. Zwar sind die Plätze umsonst, aber es ist erbeten, etwas zu kaufen. Und normalerweise tun wir das auch, hatten das auch in diesem Fall geplant, aber das war uns das Geld nicht wert. Wir fuhren weiter, um einen schöneren Platz zu finden.

Auf der B105

Wir steuerten einen Platz an, den wir über eine der vielen Camper-Apps gefunden hatten, um vor Ort festzustellen, dass der Platz in einem Naturschutzgebiet liegt. Das Übernachten in Naturschutzgebieten ist (zurecht!) grundsätzlich verboten und kann in Mecklenburg-Vorpommern bis zu 5000 Euro kosten. Die Natur hat nicht mehr viel Freiraum hierzulande, den sollte man ihr dann auch überlassen.

Sonnenuntergang

Wir fuhren weiter, mussten zunächst auch noch tanken. Ich hoffte, dass der nächste anvisierte Platz unsere Zustimmung finden würde, denn es wurde langsam dunkel und Stellplatzsuche im Dunkeln ist ziemlich doof. Daher hatte ich schon angeregt, einfach nach Hause zu fahren, wenn der Platz wieder nichts wäre.

Es wird dunkel.

Wir fanden dann einen Wanderparkplatz unweit der B105 zwischen Ribnitz und Gelbensande. Und der Platz war ziemlich perfekt. Wir kletterten hinten ins Auto und machten es uns gemütlich.

99 km

99 Kilometer waren wir am ersten Tag gefahren.

Der nächste Morgen begann ziemlich früh und ziemlich kalt. Wir hatten die Nacht ohne Heizung geschlafen. Die niedrigste Innentemperatur, die das Thermometer seit dem Abend zuvor gemessen hatte, lag bei 2,1 °C.

Thermometer

Bei Temperaturen um die Null Grad ist das immer so eine Sache, mit Heizung ist es zu warm, ohne ist es etwas zu kalt.

Thermometer

Aber Dank der Heizung war es schnell warm. Außerdem gab es Kaffee und Frühstück.

Frühstücksbrote

Anlässlich des Weltnutellatages habe ich unsere Frühstücksbrote mal in einem spontanen Schnappschuss mit Hilfe vom Frosch photographisch in Szene gesetzt. ;)

Parkplatz

Um 09:45 Uhr machten wir uns auf den Weg. Wir fuhren noch einmal zur Recknitz.

Feldweg

Der Fluss soll zum Paddeln recht schön sein und deswegen wollte ich dort noch einmal hin und mich persönlich davon überzeugen. Und ja, das sieht wirklich schön aus.

Anschließend machten wir uns auf den Heimweg.

B105

Wir fuhren wieder die B105 entlang. Diesmal wollten wir durch die Stadt zurück. Kurz vor Rostock saß auf dem Radweg neben der Straße ein Greifvogel mit seiner Beute und ließ sich auch von den vorbeifahrenden Autos nicht stören. Ich hatte zwar keine Kamera zur Hand, aber die Videokamera hat ihn aufgenommen.

Greifvogel

Wir kamen in die Stadt rein. Es war Sonntagvormittag und dementsprechend nicht viel los.

Rostock

Nahe dem Fischereihafen sahen wir noch einmal einen Greifvogel, diesmal auf einer Laterne sitzend. Zwei Krähen störten sich ziemlich an seiner Anwesenheit und versuchten, ihn zu verscheuchen.

Greifvogel

Hier noch die Statistik vom Sonntag: 55 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren.

55 km

Auf der Karte sieht das Wochenende so aus:

Und der Herr Lebensabschnittsgefährte hat wieder ein Video zusammengeschnitten.

Es gibt zu den Plänen auf der Halbinsel Pütnitz eine Bürgerinitiative, die sich gegen die Naturzerstörung und den Massentourismus richtet:

Kein Massentourismus auf Pütnitz

Auf der Seite findet sich auch ein Link zu einer Petition.