Jahresauftakt im Büro

Wir hatten zum Jahresende einiges an Hardware neu gekauft und eingerichtet und per Post nach Krefeld geschickt. Aber das eine oder andere muss man dann doch besser persönlich vor Ort regeln, Telephone einrichten und so. Daher hatte ich im Dezember schon zugesagt, Mitte Januar vorbeizuschauen und nun war es so weit.

Ich hatte die Abfahrt absichtlich nicht allzu früh geplant, ich hatte keine Lust auf morgendlichen Stress. Nachdem ich die Wohnung aufgeräumt, meine Tasche gepackt und mich soweit fertig gemacht hatte, zog ich Schuhe und Jacke an. Und gerade, als ich die Wohnung verlassen wollte, sah ich, wie sich jemand im Blumenkasten am Meisenring zu schaffen machte. Soso. Und ich hatte mich schon gefreut, dass die Meisen den ersten Ring schon verputzt hatten. Von wegen …

Möwe im Blumenkasten

Mit der S-Bahn fuhr ich zum Hauptbahnhof. Ich war etwas zu früh und hatte noch Zeit, ans Ende des Bahnsteigs zu laufen und zu knipsen.

Im Zug gab es dann erstmal Frühstück. Außerdem gab es hier auch noch Internet, da konnte ich noch ein wenig erledigen. Von Rostock nach Hamburg fuhr ich mit dem ICE.

Frühstück im Zug

In Hamburg-Harburg musste ich umsteigen. Der Bahnhof ist eigentlich ziemlich trostlos. Dennoch war es angenehmer als am Hauptbahnhof, wo immer die Hölle los ist. In Harburg gab’s nur Wildbienen und meinen Zug, der bald kam.

Wildbienen

Von Hamburg bis Duisburg hatte ich vier Stunden Zeit. Die Fahrt mit dem Zug von Rostock an den Niederrhein zieht sich ziemlich. Die Entfernung beträgt etwa 700 Kilometer. Mit dem Zug benötigt man knapp 8 Stunden. Viel schneller wäre ich mit dem Auto vermutlich auch nicht da, insbesondere da man durch Hamburg fahren muss. Aber um ganz alleine zu fahren, ist mir die Strecke auch zu weit. So vertrieb ich mir die Zeit damit, den Reisebericht vom letzten Jahr nach Warschau endlich mal fertigzustellen, um ihn in der Zuckerrübensteppe mit dem darkinchen gemeinsam nochmal durchzugehen und dann zu veröffentlichen.

Bloggen mit Ausblick

Eigentlich verlief alles recht problemlos, nur der Regionalzug von Duisburg nach Erkelenz hatte ein wenig Verspätung. Der Mann des darkinchens holte mich am Bahnhof ab. Beim darkinchen gab es Kaffee und anschließend auch noch etwas zu essen.

Da die Gute vor Weihnachten wieder einmal am Knie operiert worden war und noch nicht Auto fahren konnte, war geplant, dass ich mit dem Zweitwagen am nächsten Morgen zum Bahnhof fahren sollte. Dort ist ein großer und kostenloser P+R-Parkplatz. Ich schwang mich also morgens in den Kia, drehte den Zündschlüssel herum und … nichts. Der orgelte ein wenig herum, sprang aber nicht an. Auch nicht beim zweiten und dritten Versuch. Was tun? Ich ging wieder ins Haus. Nun versuchte das darkinchen sein Glück, ließ ihn orgeln, orgeln, orgeln … und plötzlich sprang er an. Ich war schon erfreut, dachte, die lässt den jetzt laufen, kommt rein und ich fahre zum Bahnhof. Falsch gedacht. Die machte den Motor wieder aus, schloss das Auto ab und verkündete: “Tank leer.”

Tja, was nun? Der Fußweg zum Bahnhof betrug ca. 45 Minuten. Die Fahrt mit dem Bus dauert ebenso lange, weil der Bus nicht den direkten Weg nimmt, sondern erst noch ein paar Dörfer in der Zuckerrübensteppe ansteuert. Das darkinchen rief seine Schwiegermutter an, die kam mich dann abholen und brachte mich zur Bahn.

Mein Job im Büro war mir ziemlich zuwider. Ich musste ein paar Rechner updaten und Software upgraden und außerdem die Telephone einrichten. Letzteres ist so gar nicht mein Ding und sehe ich eigentlich auch nicht als meine Aufgabe an, aber leider ist mein Chef da anderer Meinung. Und leider hat er einfach irgendwas gekauft, ohne vorher Rücksprache zu halten.

Ich hasse telephonieren. Und ich hasse Telephone seit wir das Zeitalter der Wählscheibe endgültig hinter uns gelassen haben. Und ich habe keinen Bock, mich damit befassen zu müssen. Dementsprechend unmotiviert und schlecht gelaunt machte ich mich ans Werk, telephonisch unterstützt vom Lebensabschnittsgefährten. Irgendwann funktionierte das so einigermaßen wie gewünscht. Ich löste noch ein paar kleinere Probleme wie fehlende Passwörter und bescheuerte Einstellungen beim Druckertreiber, richtete noch einen Laptop für eine Kollegin ein, dann machte ich mich endlich wieder vom Acker.

Um 18 Uhr war ich endlich wieder beim darkinchen zuhause. Dort warteten wieder Kaffee und leckeres Essen, das ich mir mit dem Ableger des darkinchens teilte. Danach war ich durch mit dem Tag.

Kia

Am nächsten Morgen nahm ich dann tatsächlich den Zweitwagen zum Bahnhof. Das Problem am Vortag war wohl nicht der leere Tank, sondern die Tatsache, dass das Auto zu lange ungenutzt gestanden hat, da ja zurzeit nur ein Fahrzeug benötigt wird. Diesmal musste ich ins Büro des anderen Standorts unserer Einrichtung. Auch hier waren neue Telephone angeschafft worden. Und um die Sache unnötig zu verkomplizieren, ist hier nicht nur ein anderer Router im Betrieb, nein, der Chef hat für dieses Büro auch noch andere Telephongeräte gekauft! Ich verkniff es mir, meinen Kopf gegen die Trockenbauwand zu hämmern …

Ich richtete die Geräte mehr schlecht als recht ein, machte auch hier bei einem Rechner Updates, um anschließend festzustellen, dass das überhaupt keinen Sinn mehr hat, und die Kollegin doch einen neuen Laptop bekommt (was sie eigentlich gar nicht möchte), dann machte ich mich gemeinsam mit der Kollegin aus dem Staub. Das darkinchen hatte noch einen Termin beim Physiotherapeuten und ich hatte keine Lust mehr.

Als ich am Bahnhof angekommen war und mir gerade ein Fischbrötchen geholt hatte, schrieb das darkinchen, dass der Physio-Termin ausfiel und wir später Essen bestellen würden. Nun gut. Ich fuhr relativ entspannt von der Niederrhein-Bronx in die Zuckerrübensteppe und dann mit dem kleinen Auto nach Hause. Dort half ich dann wenigstens noch etwas im Haushalt, der sich mit Krücken und humpelnd ja nicht ganz so leicht bewerkstelligen lässt. Dann gingen wir noch eine Runde mit dem Ableger spazieren. Der Wind pustete das arme Kind fast weg. Aber das Durchlüften tat ganz gut. Abends bestellten wir uns Pizza. Nach dem Essen spielten wir noch Karten, bevor wir ziemlich zeitig ins Bett gingen.

Sonnenaufgang

Für den letzten Morgen hatten wir geplant, einkaufen zu fahren. Entsprechend früh machten wir uns fertig und auf den Weg. Nachdem wir alles erledigt hatten, gab es für mich noch ein kleines Frühstück, eine letzte Tasse Kaffee und wieder den Taxi-Service durch die Schwiegermutter. Die kam diesmal sowieso vorbei, weil der Ableger Oma-Tag hatte. Und auf dem Weg setzten die beiden mich am Bahnhof ab.

Sonnenuntergang

Die Rückfahrt dauerte ziemlich exakt 8 Stunden, verlief aber glücklicherweise ohne nennenswerte Zwischenfälle. Die Züge waren pünktlich und auch nicht sonderlich voll. So war es dann doch einigermaßen erträglich. Und am S-Bahnhof ließ ich mich vom Lebensabschnittsgefährten abholen. Trotzdem reicht es vorerst wieder mit Bürobesuchen …