Kulturwochenende
Die Zielgerade des alten Jahres aka Dezember ist immer vollgestopft mit Terminen und Veranstaltungen. Das ist selbst bei sozialscheuem Gesindel wie mir nicht viel anders. Neben dem AQ-Lymp-Treffen vom Samstag stand ja noch mehr auf dem Plan an diesem Wochenende.
Bereits am Freitagabend waren wir im Theater. Auf der Kleinkunstbühne HalbNeun-Theater hier in Darmstadt trat der Kabarettist Gregor Pallast auf.
Politisches Kabarett vom allerfeinsten bekamen wir geboten. In irgendeiner Zeitung war zu lesen, dass Gregor Pallast an den jungen Volker Pispers erinnert. Und ich kann bestätigen, dass dies keinesfalls übertrieben ist. Und auch wenn politisches Kabarett nicht nur zum Totlachen ist, so war dieses Programm nicht nur todernst, sondern an vielen Stellen tatsächlich auch umwerfend komisch. Wir amüsierten uns köstlich - und das nicht nur wegen Wein und Knabbergebäck.
Am Samstag waren wir ja bekanntlich in Sindelfingen. Und am Sonntag war dann schon wieder volles Programm. Als erstes stand eine Ausstellung im Darmstädter Schlossmuseum auf dem Plan.
"Darmstadt früher und heute" war der Titel der Ausstellung und das war echt spannend. 1839 wurde der Hofmaler in Darmstadt damit beauftragt, alle wichtigen Gebäude der Stadt im Bild festzuhalten. Damit war Ernst August Schnittspahn 37 Jahre lang beschäftigt. Am Ende hatte er über 150 farbige Bilder äußerst detailreich fertiggestellt. Leider gibt es die meisten Gebäude, die die Gouachen zeigen, heute gar nicht mehr. Umso spannender war die Gegenüberstellung der alten Gemälde mit Photographien aus diesem Jahr, angefertig aus derselben Perspektive.
Von Ernst August Schnittspahn, Gemeinfrei, Link · Dieses Bild ist aus Wikipedia, weitere Bilder von Schnittspahn in den Wikimedia Commons
Photographieren war in der Ausstellung nicht erlaubt, so dass nur ein Photo von uns beiden aus den Ausstellungsräumen gibt. Geknipst von einer namentlich unbekannten Ausstellungsbesucherin, die ich darum gebeten hatte, ein Photo von uns mit meinem Smartphone zu machen.
Im Anschluss an den Ausstellungsbesuch gingen wir auf den Weihnachtsmarkt. Zwar ist angesichts zweistelliger Temperaturen die Stimmung noch nicht allzu weihnachtlich, aber es bot sich an, da der Marktplatz direkt gegenüber vom Schloss ist.
Zunächst stärkten wir uns mit Glühwein bzw. heißer Schokolade und Crêpes. Eigentlich hätte ich ja lieber eine Waffel gegessen, aber an dem Stand war man etwas umständlich. Es gab verschiedene Bereiche und ich hätte mich für den Crêpe vom Lebensabschnittsgefährten ein zweites Mal anstellen müssen, wenn meine Waffel fertig gewesen wäre. Darauf hatte ich ja nun wenig Lust. Und da an dem ganzen Stand sonst nichts los war, fand ich das zudem auch noch reichlich blöde, dass die Damen so unflexibel waren.
Anschließend bummelten wir noch über den ganzen Markt, schauten hier und da, was es so gibt. Aber wenn man jedes Jahr auf dem heimischen Weihnachtsmarkt unterwegs ist, stellt man schnell fest, dass jedes Jahr derselbe Kram angeboten wird. Die Spannung hielt sich daher in Grenzen.
Ein für mich ziemlich wichtiger Stand, bei dem ich auch jedes Jahr einige Euros gelassen habe, fehlt in diesem Jahr leider: der Imker am Luisenplatz. Dort gab es immer ziemlich viel Auswahl nicht nur an Deutschen Imker-Honigen, sondern auch Mischungen von Marmelade und Honig, die echt lecker sind. In diesem Jahr sind die aber bedauerlicherweise nicht da.
Wir machten uns auf den Heimweg. Da wir zu Fuß in der Stadt waren, gingen wir auch zu Fuß wieder nach Hause. Unter anderem durch die Wilhelminenstraße, die nach Jahren endlich wieder eine Weihnachtsbeleuchtung hat.