Paddelbegleitung für den Mann

Die Abteilung des Herrn Lebensabschnittsgefährten ist zum gemeinsamen Paddeln auf der Warnow verabredet. Da macht auch der Mann mit. Ich begleite ihn als Fahrer und nutze die Gelegenheit, einen Tag im Camper im Grünen zu verbringen. An der Einsetzstelle ist ein kleiner Parkplatz, der wirklich hübsch gelegen ist. Dort will ich den Tag verbringen.

Anfahrt

Die Anfahrt zur Einsetzstelle in Benitz wirkt schon recht ländlich. Wir sind etwas früh dran, um noch in Ruhe im Camper zu frühstücken. Und wir gucken uns die Gegend an und knipsen die Schwanenfamilie, die auf dem Wasser gerade mit der Morgentoilette beschäftigt ist.

Irgendwann trudeln die anderen Fahrzeuge ein. Eines mit Hänger, auf dem die Kajaks transportiert werden und noch zwei oder drei Pkw mit den Leuten aus der Paddelgruppe. Alle sind gut gelaunt und ein wenig aufgeregt. Sie verstauen das Zeug, das sie mitnehmen wollen, in Drybags und anschließend sich selbst in den Booten. Dann paddeln sie los.

Während die Männer paddeln - die Abteilung besteht tatsächlich nur aus Männern - lege ich im Camper die Füße hoch und genieße die Ruhe am Wasser.

In Papendorf ist Halbzeit. Die Paddeltruppe geht an Land, es wird gegrillt und gegessen. Da viel zu viel Grillgut dabei ist, wird auch noch etwas an zufällige Passanten verteilt. Sie spielen Wikinger-Schach und haben eine gute Zeit, bevor sie sich wieder in die Boote setzen und vorbei an einer weiteren Schwanenfamilie weiter nach Rostock paddeln.

Natürlich haben sie noch mehr Tiere gesehen. Aber wie das beim Paddeln halt so ist, da hat man nur wenig Gelegenheit zu photographieren. Daher gibt es nur ein bisschen Handy-Geknipse vom Herrn Lebensabschnittsgefährten.

Gegen Nachmittag mache ich mich auf den Weg nach Rostock. Dank Standort-Verfolgung weiß ich etwa, wo die Paddeltruppe gerade ist. Da ich mich auch nach fünf Jahren noch nicht in Rostock auskenne, lasse ich mich von der Navigation in die Stadt lotsen. Angesichts des Verkehrs und Rumstehens wird mir auch direkt wieder bewusst, warum ich so selten in der Stadt bin. Viel zu viele Menschen.

Ich sammele den Mann ein bzw. lasse ihn fahren, denn mir reicht es für heute. Ich bin nicht wirklich fit und brauche außerdem dringend eine neue Brille. Schlechte Sicht sowie schlechte körperliche und geistige Verfassung sind keine gute Voraussetzung für den Feierabendverkehr, der die Stadt verstopft.

Dem Mann hat’s auf jeden Fall Freude bereitet und ich habe die Ruhe genossen. Der Tag hätte schlimmer sein können.