Spaziergänge im Februar 2025

Der Blick vom Balkon am frühen Morgen ist oft so hübsch, dass ich den als festen Bestandteil der Spaziergänge etablieren möchte. Und auch der abendliche Blick vom Balkon im Sonnenuntergang taucht hier jetzt öfter auf.

1. Februar

Die Schwäne flanieren bereits paarweise durchs Wasser, die Gänsesäger verharren noch im Winterquartier. Die Kormorane kehren kleckerweise zurück. Elster und Rotkehlchen plustern in der Kälte, die Saatkrähe frühstückt.

3. Februar

Die Sonne gibt heute Morgen alles. Die Zwergtaucher sind ausnahmsweise mal langsamer als der Herr Lebensabschnittsgefährte mit der Kamera. Die Gänsesäger diskutieren das Weltgeschehen und die Rehe wollen nicht gestört werden.

4. Februar

Heute reicht mir der Blick vom Balkon, mehr draußen brauche ich nicht.

6. Februar

Nebel. Der Hafen ist nicht zu sehen. Ein Entenpaar paddelt vor dem Strand herum, aber bei mir gibt’s nichts zu holen. Die ersten Teichrallen in diesem Winter, die wir vorne auf der Wiese rumlaufen sehen. Ich hatte mich schon ein paar Mal gefragt, wo die geblieben sind.

Die Ordnung im Park lässt mehr als zu wünschen übrig. Die Toiletten, die selbst direkt nach dem Putzen ziemlich eklig sind und stinken, sind von Müll-Containern, Fahrzeug-Anhängern und Bauzäunen umstellt. Die Stangen für das Dach der Parkbühne liegen und warten auf ein neues Dach.

8. Februar

Der Spaziergang ist heute nur kurz, der Mann hat nicht einmal eine Kamera mit und mir kommt auch nichts Knipsenswertes vor die Linse.

9. Februar

Das Morgenrot gibt wieder alles. Der Gimpel versucht es ihm gleich zu tun. Der Specht versteckt sein Rot.

Am Wasser tummeln sich die üblichen Verdächtigen: Zwergtaucher und Gänsesäger. Erst beim Betrachten der Photos am heimischen Rechner fällt auf, dass sich eine Schellente eingemischt hat. Jemand hat Taube gefrühstückt und im Chinesischen Garten ist der Tümpel noch zugefroren. Der Star, der Specht und der Grünfink sind auf dem Posten. Das Reh kommt uns entgegen und erstarrt, als es unserer ansichtig wird mit erhobenem Vorderbein für viele Sekunden. Dann läuft es weg.

12. Februar

Die Sonne steigt als feuerroter Ball auf, was mein Smartphone gar nicht einfangen kann.

14. Februar

Schnee! Und viele Spuren im Schnee, ich liebe es, die Spuren im Schnee anzugucken, zu knipsen und versuchen herauszufinden, von wem sie stammen. Letzteres ist mir beim Vogel allerdings nicht gelungen und beim Fuchs bin ich nicht sicher.

16. Februar

Ein dramatischer Sonnenaufgang. Der Park ist noch zu, wir gehen zum Warnowufer. In der dazugehörigen Grünfläche tummeln sich Wacholderdrosseln. Der Sonnenaufgang hat von dramatisch zu hübsch gewechselt.

Die Tiere hinterlassen Spuren im Schnee. Eine Katze war zu Besuch, ein Kaninchen und ein Wildschwein waren unterwegs. Wir haben hier übrigens noch nie ein Kaninchen gesehen, umso verwunderter war ich über die Spuren. Die Spuren der Wildschweine sind umso deutlicher, die pflügen jede Grünfläche um.

17. Februar

An den Nordhängen der Maulwurfshügel liegt noch Schnee. Auf der Warnow ist eine dünne Eisschicht. Ein Jungschwan hat eine Lücke gefunden. Der NDR treibt sich auf dem Museumsschiff herum und der Tümpel im Chinesischen Garten ist komplett zugefroren.

Zwischen den Planken der Stege wächst das Haareis, das darf natürlich nicht ungeknipst bleiben, auch wenn das mitgeführte Equipment nicht ganz optimal ist. Auch der Neue Steg ist bewachsen.

Der Weg zurück ist verschneit und bleibt nicht unbeobachtet von Rotkehlchen und Buntspecht.

19. Februar

Wir waren dieses Jahr noch gar nicht an der See, es wird höchste Zeit!

20. Februar

Den orangen Sonnenaufgang nutzen die Kormorane, um aus dem Winterquartier zurück zu kommen. Der Himmel ist voller Kormorane, die still fliegen und die ich nur zufällig gesehen habe. Sie fliegen über unser Haus hinweg weiter Richtung Norden, zur Warnow, zur Ostsee oder sogar noch weiter.

Am Nachmittag gehen wir eine Runde am Mahlbusen vorbei und dann durch den Park zurück. Die Möwen sitzen auf dem Eis, die Zwergtaucher haben ein kleines Loch gefunden. Dann kommt einer und füttert Möwen. Die sind natürlich begeistert. Ein Erpel hat ein Eisloch gefunden. Auf dem zugefrorenen Gewässer nebenan liegt ein Feuerlöscher.

Wir gehen durch den Park zurück. Eine Kletterpflanze hat eine Spur auf der Wand vom Toilettenhäuschen hinterlassen und die “Grünpflege” hat einen Baum verkrüppelt.

21. Februar

Es gibt viele Tage, an denen ich eigentlich gar keine Lust habe rauszugehen. Heute ist einer von jenen, an denen ich dies auch umsetze.

22. Februar

Wir fahren mal wieder in den Hofladen. Irgenwann müssen wir unterwegs mal anhalten, um die Feuerwehr in Groß Bölkow für meine Galerie zu knipsen. Vorerst gibt es nur ein Bild vom Vorbeifahren.

23. Februar

Wir laufen im Park mal wieder ein paar Trampelpfade durchs Unterholz und stoßen glatt auf ungelöste Matheaufgaben. Und dann machen wir nach langer Zeit mal wieder etwas, was ich im internen Sprachgebrauch als “um den Tümpel traben” bezeichne. Natürlich traben wir nicht, mir würde nach zwei Minuten die Luft ausgehen. Seit ich krank wurde und die Medikamente nehmen musste, sind wir kaum noch um die Klostergrabeniederung gelaufen, weil ich’s nicht geschafft habe.

24. Februar

Die Sonne geht mal wieder in den schillerndsten Farben auf und der Nebelkrähe steht das Pink-Lila ausgezeichnet. Das Wasser ist wieder zurückgewichen, der Gänsesäger macht Yoga und die Schwäne sind beim Frühschwimmen.

26. Februar

Die Herbstnebel wollen überhaupt nicht aufhören.

28. Februar

Es ist morgens nicht nur trüb, es ist auch ziemlich nass, wenn man durch die Suppe läuft. Aber es ergeben sich bisweilen auch spannende Aus- und Einblicke. Auf der Promenade wurde Erde aufgeschüttet. Vermutlich füllen sie nach, was rund um die Bäume mittlerweile fehlt.

In der historischen Werft steht ein Häuschen mit Herzchen in der Tür.