Stralsund
Bis auf eine kurze Ruhestörung gegen zwei Uhr haben wir ganz gut geschlafen. Der Himmel war klar am Morgen und wir öffneten sofort den Vorhang zur Heckklappe, um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf zur Hafeninsel. Wir wollten die Gorch Fock bestaunen, die bei unserem letzten Besuch in Stralsund auf der Werft war und dort saniert wurde, und auch sonst der Stadt mal wieder einen Besuch abstatten bei diesem schönen Wetter. Stralsund ist schön, Stralsund geht immer.
Am Wegesrand steht Kunst. Silo II ist ohne Möwen gar nicht vollständig und Silo III ist etwas renovierungsbedürftig. Der weitere Weg ist etwas unklar.
Die Gorch Fock strahlte schon von weitem in weißem Glanz. Im ruhigen Wasser sprangen die Fische auf der Jagd nach Insekten. Der Versuch, einen einzelnen Fisch mit dem Teleobjektiv zu erwischen, war natürlich zum Scheitern verurteilt.
Der Blick auf die Hafenstraße in der Morgensonne war richtig schön und es war noch erfreulich wenig los. Vor den alten Häusern wurde Zeug für das Erntedankfest aufgebaut, das an diesem Wochenende in Stralsund stattfand. Das wussten wir zuvor nicht, sonst hätten wir vermutlich einen anderen Ort angesteuert.
Die Trecker waren zwar recht hübsch aber leider auch sehr laut und stinkend. Mir wurde das etwas zuviel und wir eilten von dem Platz.
Da die öffentliche Toilette an der Hafenstraße noch geschlossen war, liefen wir zum Parkhaus am Hafen. Während ich die Toilette aufsuchte, knipste der Mann die hübschen Fassaden.
Anschließend gingen wir die Mole entlang bis zum Molenfeuer. Da stinkt es wie Pissoir, weil die Örtlichkeit ganz offensichtlich von … Ja, von wem eigentlich? Anglern? Party-People? Jedenfalls wird der Ort als Pissoir missbraucht.
Auf dem Rückweg knipsten wir noch dies und das. Selbst für die Kormorane war es noch zu früh, die waren mit der Morgentoilette beschäftigt. Die Paddler hingegen waren schon ziemlich aktiv und ziemlich schnell, so dass sie sogar locker mit dem Ausflugsschiff mithalten konnten.
Wir überlegten, ob wir uns die Gorch Fock auch noch anschauen sollten. Aber leider kann man zurzeit nur oben an Deck gehen und nicht ins Schiff, da dort noch renoviert und umgebaut wird. Nur das Deck anschauen, war uns dann doch zu doof und wir verzichteten. Der Angler verzichtete derweil auf den viel zu kleinen Fisch und warf ihn zurück ins Wasser.
An dem Gebäude gegenüber von der Gorch Fock turnten einige Spatzen herum, die wir eine Weile beobachteten, bevor wir dann langsam und gemütlich und vor allem knipsend den Rückweg zu unserem Auto antraten. Mittlerweile war es auch ziemlich warm.
Sogar eine Rostockerin haben wir entdeckt, nämlich das Polizeiboot Breitling, das seinen Heimathafen in Rostock hat.
Die Parksituation ist an manchen Stellen etwas … schwierig. In Amsterdam wird auch so geparkt und ständig werden (versehentlich) Fahrzeuge in den Grachten versenkt. Bloß nicht die Handbremse vergessen!
Im Auto gab es noch heißen Kaffee und ein zweites Frühstück, dann machten wir uns auf den Heimweg. Wir hatten zwar überlegt, ob wir uns noch irgendetwas anschauen wollten, aber für heute reichte es uns.
In Markgrafenheide und Hohe Düne war viel THW unterwegs, fast alle mit Booten. Die waren hoffentlich nur zu einer Übung oder einem Mannschaftsausflug auf dem Wasser.
Gerne hätte ich ja noch ein paar Tage Travel-Office drangehängt, vielleicht auf Usedom oder so, aber da ich am Montag einen Termin zur Bronchoskopie hatte, wurde daraus leider nichts. Aber immerhin, wenn beim Termin alles gut verläuft, wird es solche Ausflüge sicherlich wieder häufiger geben.