Vom Abstellgleis durch die Tiefgarage aufs Weinfest
Ein paar Besorgungen standen an und außerdem brauche ich für meine Seite hier noch eine aufgehübschte 404-Seite. Für die Webunkundigen: Das ist die Seite, die angezeigt wird, wenn eine Seite fehlt. Und dafür benötigte ich noch ein spezielles Photo, welches ich gestern angefertigt habe.
Zunächst aber fuhren wir nach Weiterstadt. Der Lebensabschnittsgefährte hätte gerne einen neuen Fahrradhelm und ein Modell, das in die nähere Auswahl kommt, soll es dort vielleicht geben. Leider gab es das in dem Fahrradgeschäft aber nicht. Und nach intensivem Durchprobieren aller vorhandenen Modelle, landete der Lebensabschnittsgefährte wieder beim bewährten Hersteller. Gekauft haben wir aber nicht, weil wir eventuell noch in ein anderes Fahrradgeschäft fahren wollten.
Von Weiterstadt aus radelten wir nach Kranichstein. Dort befindet sich auf alten Bahngleisen das Eisenbahnmuseum, in dem wir schon zweimal waren. Und hinter diesem Eisenbahnmuseum befinden sich noch alte Abstellgleise, die nicht mehr genutzt werden. Dorthin wollte ich.
Auf dem Weg dorthin fuhren wir durch das Zentrum des Stadtteils Kranichstein, wo wir uns im Supermarkt etwas zu trinken besorgten. Die Wasserflasche hatten wir nämlich zuhause vergessen. Als wir vom Einkaufszentrum weg radelten, trauten wir unseren Augen und Ohren kaum. Etwas raschelte im Gebüsch. Zunächst dachten wir beide an ein Tier. Dann hörte man, dass dieses Etwas wohl etwas größer sein musste, und wir vermuteten beide einen Menschen. Dann sah ich einen Körper im Augenwinkel, der mich an einen riesigen Hund denken ließ, den ich aber nicht richtig erkennen konnte. Dann rief der Lebensabschnittsgefährte: "Hier sind Wildschweine!" Und tatsächlich, hier mitten in der Stadt war eine Wildschweinsau mit zwei fast ausgewachsenen Jungtieren im Gebüsch direkt neben dem Gehweg unterwegs. Als wir stehen blieben, um die zu knipsen, machten sie sich davon. Wir fuhren weiter Richtung Bahnhof.
Unser Weg führte am Eisenbahnmuseum vorbei an den Bahngleisen entlang, die noch in Betrieb sind. Über diese führt eine Brücke. Dahinter liegt ziemlich direkt der Bereich mit den Abstellgleisen. Offenbar stellt die Bahn hier noch allerlei anderes Zeug ab, das aktuell nirgendwo benötigt wird. Wir stellten unsere Fahrräder dazu.
Zuerst wollte ich da gar nicht runter. Im trockenen Gras krabbelte allerlei Zeug rum und meine größte Sorge war wie üblich, dass mich ein Achtbein oder ein Grashüpfer anspringen würde. Aber dann fanden wir eine Stelle, wo man halbwegs gut erkennen konnte, ob da was kreucht und fleucht, und wir sprangen runter. Die Perspektive von unten war einfach viel besser.
Es ist hochinteressant, was hier bereits verloren wurde.
Und ein paar äußerst sympathische Krabbler gab es auch.
Das Theater vom Anfang war übrigens völlig unbegründet, denn zwischen den Prellböcken und der Rampe führt ein Weg zu den Abstellgleisen. Den nahmen wir, als wir zurück gingen. Dann machten wir uns wieder auf den Heimweg, mittlerweile war es Zeit zum Mittagessen.
Es lag zwar auch Essbares auf dem Weg rum, aber zum einen war uns nicht nach der übriggebliebenen Wildschweinhaxe von Obelix und zum anderen reichte das nicht für uns zwei. Wir fuhren heim und bereiteten das Mittagessen zu.
Eigentlich reichte mir das ja. Aber es stand noch mehr auf dem Plan: Seit gestern haben wir nämlich einen Tiefgaragenstellplatz auf der Arbeit des Lebensabschnittsgefährten. Da wir das Auto eh höchstens einmal pro Woche benötigen, ist es da trocken und warm bzw. im Sommer kühl besser aufgehoben als hier auf der Straße. Also brachten wir ihn in sein neues Zuhause.
Anschließend gingen wir in die Stadt, der Lebensabschnittsgefährte brauchte neue Kleidungsstücke und außerdem ist dieses Wochenende Weinfest in Darmstadt. Ich trinke zwar keinen Wein, aber der Mann freut sich immer, wenn er da mal etwas Neues probieren kann. Und eine ganze Flasche trinkt der zuhause alleine ja auch nicht - was auch gut so ist. Nachmittags ist auf dem Weinfest noch nicht ganz so viel los, das nutzten wir aus. Für mich gab's Traubensaft.
Wir waren gerade auf dem Weg nach Hause, als sich ein Bekannter meldete, der in letzter Zeit öfter mal in Darmstadt unterwegs war. Wie sich herausstellte, ist er hier frisch liiert. Die beiden fragten also an, ob wir nicht Lust hätte, am Abend mit ihnen aufs Weinfest zu gehen. Naja, warum nicht. Wir warfen uns zuhause zunächst eine Stunde auf die Couch, dann kam die Nachricht, dass die zwei sich jetzt auf den Weg machen würden. Wir fuhren noch einmal mit den Fahrrädern in die Stadt und blieben noch eine ganze Weile auf dem mittlerweile ziemlich vollen Fest. Um kurz nach 22 Uhr hatten wir dann endgültig genug (Bewegung und Alkohol).
Und hier das Ergebnis der Tour, meine neue 404-Seite: Gleis 404