Werftbesichtigung

Wir waren ja nun schon öfter beim Platz neben der Feuerwehr in Groß Klein. Von dort aus kann man sowohl die Neptun-Werft als auch die MV-Werften in Warnemünde sehen. Schon seit längerem wird in der MV-Werft an einem riesigen Kreuzfahrtschiff gebaut, dem größten der Welt. Nun hat sich die Werft nach 8 Jahren entschlossen, ihre Pforten mal wieder für Besucher zu öffnen. Das ließen auch wir uns nicht entgehen und radelten heute Mittag hin.

Zunächst waren wir bei der falschen Werft abgebogen. Wie eingangs erwähnt, ist da ja auch die Neptun-Werft, die Flusskreuzfahrtschiffe baut. Unseren Irrtum bemerkten wir aber rasch, denn die Menschenmassen gingen weiter geradeaus und da, wo wir lang radelten, war kein Mensch. Also zurück und noch etwas weiter zur nächsten Werft. Da war dann auch einiges los.

Eingang MV-Werft

Auf dem Gelände der Werft verloren sich die vielen Menschen allerdings. Wo man riesige Schiffe baut, denkt man auch in großen Dimensionen. So hatten die Straßen teilweise die Breite von Autobahnen. Da kann man auch mit ein paar Hundert Leuten gleichzeitig entlang laufen, ohne dass man das Gefühl bekommt, sich gegenseitig auf die Füße zu treten. Und an allen interessanten Punkten und Schautafeln standen Mitarbeiter der Werft oder des Sicherheitsdienstes und beantwortet geduldig alle Fragen der Gäste.

Global Class

Das Schiff, das hier gerade im Bau war, war ein echter Koloss. Das größte Kreuzfahrtschiff der Welt, gemessen an der Passagierzahl, befindet sich in Bau. In Rostock wird das Mittschiff gebaut, die anderen Teile in Wismar.

So eine riesige Werft ist ein sauspannendes Gelände. Da steht unglaublich riesiges technisches Zeug rum. Der Rundweg führte einmal um das Dock, in dem das Mittschiff der Global Class liegt und zusammengebaut wird, herum.

Dann kam der Teil, wo zur einen Seite die Warnow, zur anderen Seite das Dock war. Denn was man oberirdisch sieht, ist ja noch lange nicht alles. Es ging noch einmal etwa 10 bis 11 Meter runter. Da wird später, wenn das Mittschiff fertig ist, das Dock geflutet und dann mit Schleppern das Schiff aus dem Dock gezogen und nach Wismar gebracht.

Langsam näherte sich der Rundgang dem Ende. Wir hörten bereits die Musik und hatten den Geruch von Bratwürstchen und anderen Köstlichkeiten in der Nase. Angekündigt waren diverse Food-Trucks und Live-Bands.

Kein Alkohol!

Eigentlich hatten wir gar keinen richtigen Hunger. So gaben wir uns mit Crêpes zufrieden und ich brauchte natürlich dringend mal einen Kaffee!

Nachdem wir das verzehrt hatten, machten wir uns langsam wieder auf den Weg nach Hause, Füße hochlegen und Eindrücke verarbeiten. Auf dem Weg dorthin, der bekanntlich ja nicht allzu weit ist, entschloss ich mich auf Höhe der Feuerwehr noch zu einem kurzen Abstecher ans Wasser, noch ein wenig Ruhe genießen und dann wieder nach Hause. Außerdem wollte ich wissen, ob man vor dort aus die Menschenmengen sehen konnte (Spoiler: Nein).

Feuerwehrboot

Ich liebe diesen Platz und die Ruhe, die dort herrscht. Ein älteres Ehepaar stand am Wasser, der Mann angelte - leider ohne Erfolg. Die Frau quatschte ein wenig mit uns und erzählte, ein bisschen von früher, ein bisschen von heute. Die zwei gaben Tipps, wo man gut spazieren gehen könne und wo es ruhig ist, sie erzählten vom Werdegang der Werft und naja, was ältere Leute halt so erzählen.

Der Herr Lebensgefährte knipste nebenbei die Entenwelt. Außerdem tuckerte ein Fischerboot vorbei und eine Fähre der Scandlines legte gegenüber an. Das sieht immer sehr spannend aus, weil die vor dem Terminal wenden. Und ich bin jedesmal erstaunt, wie schnell die das hinbekommen. Jedenfalls hat der Mann im richtigen Moment abgedrückt!

Nach einer Weile verabschiedeten wir uns und radelten nach einem letzten Blick Richtung Werft endgültig nach Hause.

Blick auf die Werft