Zum Impfen nach Hamburg
Schon letztes Jahr musste ich trotz meiner Mykobakteriose mit der Hausärztin diskutieren, ob ich nun eine Booster-Impfung bekomme oder nicht, da ich noch zu jung für die Stiko-Empfehlung bin. Und nur weil die Krankenhausärzte fälschlicherweise eine COPD diagnostizierten, bekam ich dann doch noch den Booster. Die Grippe-Impfung, die ja auch erst ab 60 empfohlen ist, bekomme ich dort übrigens ohne Probleme.
Wie auch immer, auf derartige Diskussionen hatte ich keine Lust und der Herr Lebensabschnittsgefährte wollte auch geboostert werden. Funfact: “Boostern” ist übrigens eines der Pandemie-Worte, die es 2021 schon in den Duden geschafft haben (Funfact steht auch drin). Der war auch letztes Jahr schon in Hamburg zum Impfen, als er dort ohnehin einen dienstlichen Termin hatte. Als nun der neue angepasste Impfstoff verfügbar war, haben wir nicht lange überlegt, sondern beschlossen, nach Hamburg zu fahren.
Samstagmorgen ging es los. Der Weg ist simpel, Auf der A 20 bis Lübeck und dann auf die A 1 Richtung Hamburg wechseln. Ein neues Schild für meine Galerie der Autobahnrastplätze habe ich auf dem Hinweg aufgenommen.
Auf der A 1 bei Lübeck befindet sich derzeit noch eine der drei Teststrecken für den E-Highway, wie der ambitionierte Name für das Projekt lautet. Oberleitungen für Lkw. 30 Mio. Euro hat die 5 km lange Strecke hier bisher gekostet (ohne Aufbau), Ende 2024 wird das Projekt eingestellt. Aktuell wird darum gestritten, wer das Zeug wieder abbaut und wer den Abbau bezahlen soll.
Nach knapp zwei Stunden passierten wir das Ortseingangsschild von Hamburg. Von der Autobahn nach Barmbek war es nicht allzu weit. Die Reisepraxis befindet sich in der Globetrotter-Filiale am Bahnhof Barmbek. Dort gibt es glücklicherweise auch einen eigenen Parkplatz. Das ist mit unserem Auto immer ein kleines Problem, da Bert wegen der Höhe in kein Parkhaus passt.
Natürlich war es dort an diesem Samstag voll. Viele Leute ließen sich beraten und impfen für die bevorstehende Reise. Soweit wir das mitbekamen, waren wir die einzigen, die wegen einer Corona-Impfung da waren. Der Arzt war völlig unkompliziert und fand es ziemlich einleuchtend, dass ich mit meiner Vorerkrankung einen Booster möchte und auch immer noch mit Maske herumlaufe.
Bezahlt haben wir übrigens 20 Euro pro Person. Der Imfpstoff ist immer noch kostenlos, der wird durch den Bund beschafft, lediglich das Arzthonorar mussten wir bezahlen.
Nachdem das erledigt war, wir waren 1,5 Stunden in der Praxis, setzten wir uns auf dem Parkplatz noch schnell hinten auf die Heckklappe des Pickup und aßen die Brötchen, die der Herr Lebensabschnittsgefährte am Morgen beim Bäcker geholt hatte. Danach setzten wir uns ins Auto und fuhren wieder zurück.
Bereits auf dem Hinweg waren uns einige Staus und stockender Verkehr auf der Gegenfahrbahn aufgefallen. Und da hatten wir schon überlegt, einen anderen Weg zu nehmen, wenn es auf der Rückfahrt immer noch so voll sei. Das Navi empfahl uns, über die A 24 und die B 207 auszuweichen, was wir auch taten.
Auf der Rückfahrt knipste ich noch ein Parkplatz-Schild. Irgendwann nach 17 Uhr waren wir dann endlich wieder zuhause und gönnten uns ein großes Eis.
Ich finde es ziemlich unglaublich, was man heutzutage hierzulande anstellen muss, um an eine Impfung zu kommen.