Hagenbeck, Schweinske und der Ritt auf dem Pelikan

Oder: Der tierische dritte Tag

Dank unserem Emsländer Ostfriesen bekamen am Samstagmorgen alle ihren Kaffee aus einer ordentlichen Tasse. Davon hatte ich nämlich nur zwei Stück eingepackt, sodass der Badener und die Erzgebirgerin am Tag zuvor ihren Kaffee aus Zahnputzbechern trinken mussten. Das tat allerdings der Gemütlichkeit keinen Abbruch. Morgens versammelte sich alles in unserem Zimmer und verteilte sich auf die unteren Liegen der Etagenbetten. Dann wurden Kaffee und das mitgebrachte Futter aufgeteilt. Das ausgewogene Frühstück bestand meist aus Bananen, Eiern, Brot mit Marmelade oder Nutella, Muffins und Tetris-Plätzchen.

Heute stand der eigentlich Grund unseres Hamburg-Aufenthalts auf dem Plan: ein Besuch im Zoo. Eigentlich hätten wir gerne eine Führung hinter den Kulissen gebucht, aber leider ist dies im Tierpark Hagenbeck nicht möglich.

Hagenbeck_U-Bahn

Wir machten uns ausgehfein, besorgten Proviant bei Lidl am Bahnhof Altona und machten uns mit der U-Bahn auf den Weg zum Tierpark Hagenbeck. Als wir dort ankamen, war strahlend schönes Wetter.

Hagenbeck

Zunächst gingen wir in das Aquarium. Rucksäcke, Taschen etc. sind dort nicht erlaubt. Essen und Trinken auch nicht. Nicht einmal unseren Lutscher durften wir mit hinein nehmen. Wir sperrten unsere Taschen in die bereitstehenden Schließfächer, entledigten uns irgendwie unserer Lutscher und gingen hinein. Die Veröffentlichung von Photos ist übrigens ebenfalls nicht erlaubt, jedenfalls nicht ohne Genehmigung.

Aquarium_Hagenbeck

Daher gibt es nur Außenansichten, Eintrittskarten und unser Gruppenbild, für das wir einen ziemlichen Aufwand betrieben haben. Für einen sagenhaften Blick auf Haie und Rochen gibt es einen Saal mit aufsteigenden Sitzreihen mit Aussicht ins Wasser. Als wir dort saßen überlegten wir, wie wir am besten ein Gruppenphoto hinbekämen. Ein Stativ Ware nicht schlecht, merkte der Badener an. Und wie es der Zufall so will, hat Frau dark* das kleine Schwarze (MAGNESIT COPTER zusammen mit FLEXX Tabletop Set) in ihrer Handtasche dabei. Daraus bastelten wir uns ein Stativ zusammen, auf das wir die DSLR des Badener schraubten.

Wir brachten uns in Position, während der Badener an den Einstellungen seiner Kamera rumwerkelte. Irgendwann war es dann soweit, wir stellten uns auf und ... Schuss! Ach wie doof, einmal x-Beine und einmal gebrochene Beine oder so. Das sieht blöd aus, nochmal. Der Badener werkelte wieder, wir versuchten es mit einem Stellungswechsel: Zwei knieten vorne, der Rest stand dahinter. Der Badener hatte fertig gewerkelt, trabte zur Gruppe und ... Schuss! Nee, das ging auch nicht. Der Emsländer Ostfriese stand viel zu weit abseits und die zwei Knienden sehen doof aus. Nochmal. Mittlerweile schauten die umstehenden Zoobesucher und auch das Publikum auf den Sitzreihen unserem Treiben interessiert zu. Wir besprachen die Aufstellung, der Badener startete wieder den Selbstauslöser, das Publikum hielt den Atem an, der Badener trabte zu uns, wir stellten uns auf, Beine gerade richten, lächeln und ... Schuss!

Gruppenbild

Ich hatte tatsachlich den Eindruck, dass es ziemlich still im Raum geworden war. Es hatte mich nicht allzu sehr verwundert, wenn Applaus ertönt wäre. Aber egal, wir hatten endlich unser Gruppenphoto!

Tierpark_Hagenbeck

Anschließend gingen wir noch in den Tierpark. Der Eintrittspreis ist recht hoch. Aber ich finde schon, dass es sich lohnt. Da ich zwar ganz viele Photos habe, aber kaum welche davon veröffentlichen darf, kann ich es hier kurz machen.

Krebstier

Neben allerlei spannendem Getier aus aller Welt gibt es im Tierpark Hagenbeck auch dieses seltene und scheue Exemplar eines niederrheinischen Krebstiers. ;)

Elefanten füttern

Toll war übrigens auch, dass man die Elefanten füttern durfte. Hierzu waren Automaten aufgebaut, an denen man Futter ziehen konnte. Die Dickhäuter wissen das natürlich und checken regelmäßig die Besucherströme auf potentielle Futterquellen.

Abgesehen vom Photoveröffentlichungsverbot ist man hier aber Touristen gegenüber recht aufgeschlossen, wie dieses Schild zeigt.

Schild: I like tourists!

Zwischendurch fragte irgendjemand: "Wer will Crêpes? Ich deutete auf meinen Turban und meinte: "Nein Danke, ich hab' schon einen."

Wir waren eine ganze Weile im Tierpark unterwegs. Der ist groß und toll und auch lohnenswert trotz des hohen Eintrittspreises. Die Anlagen sind schön gestaltet und man kann viele verschiedene Tiere sehen.

Ausgang Hagenbeck

Nach dem Tierpark sind wir zunächst ins Hotel zurück, Kaffee trinken, Füße hochlegen, ausruhen. Danach war Abendessen bei Schweinske in Altona angesagt.

Zum Nachtisch gab's Pechkekse.

Schluckauf. Lebenslang. Ciao.

Das Essen war super, die Atmosphäre gefiel uns auch, wir bestellten einen Tisch fürs Frühstück am nächsten Vormittag. Anschließend stand ein Bummel über die Reeperbahn auf dem Plan. Selbstverständlich unbewaffnet.

Weil in München gerade Oktoberfest ist, meinten hier in Hamburg etliche Leute, es wäre schick, cool und lustig, in einem Kaufhaus-Dirndl und Billig-Lederhosen rumzulaufen, was nichts, aber auch wirklich gar nichts mit bayrischer Tracht zu tun hat. Muss man nicht verstehen.

Als wir an einem Imbiss vorbeikamen, bei dem so Kinderbespaßungsdinger vor der Türe standen, war es um meine Tochter geschehen.

Ich glaube, ich lasse an dieser Stelle die Bewegtbilder für sich sprechen.

Während das Kind sich vergnügte, kamen irgendwelche Typen, stellten sich dazu und filmten die Szene, während einer zu Reiterin ging. Als wir alle etwas blöd guckten, stammelte einer: "Äh, ist das hier was Offizielles?" Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, wir haben mehr oder weniger alle gleichzeitig mit "NEIN!" geantwortet, was die Typen veranlasste, weiterzuziehen.

Es war ein langer Tag, gegen Mitternacht fielen wir alle in die Betten, bis wir schliefen war es 1 Uhr nachts.

Author

dark*

Immer gerne auf Tour, am liebsten im Norden

4. Oktober 2014