Oslo und Heimflug

Am nächsten Morgen war ich um 7 Uhr wach. Ich dachte zumindest, dass es bereits Sieben ist, meine Uhr stellt sich nämlich nicht automatisch um und dies war die Nacht der Zeitumstellung gewesen. Ich wunderte mich noch, dass der Wecker des Lebensabschnittsgefährten nicht klingelte, da sagte er, es sei erst 6 Uhr. Wir dösten noch ein Stündchen vor uns hin, bis der Wecker dann endlich klingelte. Ich stand auf, machte mir meinen 2in1-Kaffee mit dem heißen Leitungswasser, trank ihn relativ schnell aus und ging dann duschen. Während der Lebensabschnittsgefährte unter der Dusche stand, ging ich mit einem zweiten Kaffee auf die Terrasse. Ich brauchte dringend frische Luft, denn im Hotelzimmer konnte man kein Fenster aufmachen, da der Raum klimatisiert ist.

Nach einigen Minuten hatte ich genug frische Luft. Meinen Pappbecher wollte ich eigentlich da oben in den Müll werfen, aber dort saß eine Spinne direkt am Eingang, also nahm ich den Müll lieber mit ins Zimmer. Der Lebensabschnittsgefährte war gerade fertig und es war kurz vor Acht. Wir gingen in die Lobby zum Frühstücken.

Nach dem ausgiebigen Frühstück, das neben Rührei auch noch Brot und Croissants mit Marmelade und Nugatti, außerdem Cornflakes und Melone und Ananas enthielt, holten wir unseren Kram aus dem Zimmer und gingen rüber zum Opernhaus. Das Wetter war total super und es wäre eine Schande, wenn wir das nicht noch ausgenutzt hätten.

Da wir gegenüber von der Oper wohnten, war es im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend, dorthin zu gehen.

Die Möwen auf der Oper in Oslo wissen genau, was die Touristen wollen: Photos. Und vermutlich werden sie für ihre Mühe und Geduld oft genug mit dem einen oder anderen Leckerbissen belohnt. Von mir gab es allerdings nur ein freundliches “Tusen takk!”

Noch ein paar Photos fürs Urlaubsalbum, dann gingen wir zum Bahnhof und fuhren mit dem Flytoget direkt zum Flughafen.

Da waren wir natürlich viel zu früh, weswegen wir uns erst noch in einem Café niederließend und Kaffee tranken. Also ich trank Kaffee, der Lebensabschnittsgefährte schaute zu. Und weil es den zweiten gratis gab, trank ich auch noch einen zweiten. In der Zwischenzeit lernten wir mal wieder Vokabeln. Dann machten wir uns auf den Weg zur Sicherheitskontrolle, die direkt neben dem Café war. Wir stellten fest, dass es ziemlich blöde war, dass wir diese beiden Aktivitäten nicht in umgekehrter Reihenfolge gemacht hatten. Kaffee gab es schließlich auch auf der anderen Seite. Jetzt war eine lange Schlange an der Sicherheitskontrolle.

Mich stresst das jedes Mal wieder, alles metallische abmachen, Flüssigkeiten und Elektrogeräte rauskramen, Zeug in Wannen schmeißen und auf der anderen Seite alles hektisch wieder einpacken. Als wir fast fertig waren, fiel dem Lebensabschnittsgefährten auf, dass sein Schlüssel fehlte. Ich ging nachsehen, ob wir den in einer Wanne liegen gelassen hatten. Da stand eine Mitarbeiterin und suchte verzweifelt nach dem Besitzer einer Kameratasche. Oh mein Gott, das war die Kameratasche des Herrn Lebensabschnittsgefährten! Die Mitarbeiterin hatte schon eine ganze Weile da gestanden und den Besitzer dieser Wanne gesucht, niemand hatte sich gemeldet. Ich erklärte ihr, dass wir das Zeug beinahe vergessen hätten. Die Tasche musste geöffnet werden, die Kamera wurde entnommen und dann musste die Wanne noch einmal durch das Röntgengerät fahren. Anschließend wurde noch ein Drogentest gemacht, dann bekam ich die Sachen ausgehändigt. Neben dem Schlüssel und der Kamera hatte der Lebensabschnittsgefährte auch noch sein Smartphone vergessen. Da hatten wir ja Glück, dass nicht gleich der ganze Flughafen wegen herrenlosem Gepäck gesperrt worden war!

Wir gingen zu unserem Gate. Vorher kaufte ich mir noch schnell ein norwegisches Donald-Duck-Heft. Bis unsere Maschine aufgerufen wurde, mussten wir nicht mehr lange warten. Das Boarding begann schon fast 10 Minuten vor der angekündigten Zeit. Und 10 Minuten vor der geplanten Abflugzeit rollten wir bereits zur Startbahn. Dort hielten wir noch nicht einmal an, wir bogen rechts um die Ecke und der Pilot gab Schub.

Das Wetter war super und wir flogen an Oslo vorbei mit einem tollen Blick auf die Stadt und den Oslofjord, im Hintergrund die schon ganz leicht verschneiten Bergkuppen von Südnorwegen. Zum ersten mal sahen wir Oslo von oben bei Sonne, meinte der Herr Lebensabschnittsgefährte. Aber ich musste ihn korrigieren: Zum ersten mal sahen wir Oslo von oben! Und der Anblick war unglaublich toll!

20 Minuten vor der geplanten Zeit waren wir in Hamburg gelandet. Wir nahmen die nächste S-Bahn zum Hauptbahnhof und nutzten die Zeit, um bei Schweinske etwas zu essen.

Als unser IC kam, hatte ich die Nase ziemlich voll vom Sitzen. Den Tag zuvor saß ich stundenlang im Bus und im Zug, dann heute im Café und im Flugzeug, in der S-Bahn und im Restaurant. Die Hälfte der gut 2-stündigen Fahrt verbrachte ich daher lieber im Stehen.

Die Rückfahrt verlief reibungslos. Auch sind die Züge nach Mecklenburg meistens nicht so voll, das lässt sich ganz gut aushalten. In Rostock mussten wir noch ein Stück mit der S-Bahn fahren und vom Bahnhof nach Hause laufen. Damit hatte ich für diese Woche dann auch die Nase voll vom Laufen.

Zum Schluss noch einmal eine Galerie des Lebensabschnittsgefährten.