Das MoMA in Berlin

Gestern war ich da. Ich bin kein Kunstkenner und auch nicht übermäßig interessiert, aber dieses Spektakel wollte ich mir nicht entgehen lassen. Ich hatte die günstige Gelegenheit, mit der Schulklasse meiner Tochter als Begleitperson in die Ausstellung zu kommen. Das bedeutete einen extrem niedrigen Eintrittspreis und außerdem kein Anstehen an den langen Schlangen!

Und ich bin ein Fan von Salvador Dalí, der vergangenen Monat seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Von ihm waren zwei Bilder in der Ausstellung zu sehen: Illumined Pleasures und The Persistence of Memory, das vermutlich bekannteste Gemälde von Dalí. Überrascht war ich, dass beide Bilder im Orinigal nicht besonders groß sind. Wie auf den verlinkten Seite angegeben, haben sie etwa die Größe eines DIN-A-4-Blattes.

Allerdings macht sie das nicht weniger eindrucksvoll, denn für diese beiden gilt das Gleiche wie für alle anderen Gemälde auch: kein Photo, kein Poster, kein Kunstdruck kommt an die Schönheit des Originals auch nur ansatzweise heran. Gerade die Ölfarben leben vom Licht. Die oben erwähnten Abbildungen reflektieren das Licht lediglich, die Ölfarben nehmen es auf und spielen damit, um sich je nach Lichteinfalls- und Blickwinkel in einem anderen Strahlen zu präsentieren. Das gilt sogar für Pollock, über dessen Künstler-Sein sich vortrefflich diskutieren lässt, der mir beim zweiten Gemälde gleicher Machart jedoch nur noch ein unterdrücktes Gähnen abringen konnte.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich dieses erhebende WOW-Gefühl, das mich bisweile überkam, wenn mir bewusst wurde, die seltene Gelegenheit zu haben, vor einem echten Picasso, Monet, Cézanne, Klee, Miró, Kadinsky, van Gogh, Matisse oder (natürlich) Dalí zu stehen. Ein unvergessliches Erlebnis, das sich auf jeden Fall gelohnt hat.