Grabpflege und Sightseeing in Siegen
Ein Grab der Familie des Lebensabschnittsgefährten ist in Siegen-Weidenau auf dem Friedhof. Zweimal jährlich fahren die Schwiegereltern hin und ab und zu möchte auch der Lebensabschnittsgefährte nochmal die Oma besuchen. Am Samstag war es soweit. Wir verbanden das mit einem Familienausflug und ein wenig Sightseeing
Der Herr Lebensabschnittsgefährte äußerte neulich den Wunsch, dieses Jahr mit nach Siegen fahren zu wollen. Für einen Moment überlegte ich, denn mit dem Totenkult habe ich es nicht so. Aber dann dachte ich mir, das würde schon nicht so schlimm werden, im übelsten Fall würde ich halt nicht mit auf den Friedhof gehen, und entschied mich, mitzufahren. Wir verabredeten, dass wir die Schwiegereltern gegen 10 Uhr abholten. Das lag von uns aus gesehen eh auf dem Weg. Und wir waren auch pünktlich um 10 Uhr da.
Der Friedhof im Stadtteil Weidenau ist ganz nett angelegt als Parkanlage am Berg. Der Schwiegervater, der aus Siegen stammt, hat schon oft erzählt, wie bergig seine Heimatstadt ist. Ich war zuvor noch nie dort und stellt ziemlich schnell fest, dass ich hier keinesfalls mit dem Fahrrad würde fahren wollen. Anyway, wir brachten das Grab auf Vordermann, Pflanzen in Ordnung, Laub weg und dergleichen.
Zwischenzeitlich war Mittagszeit. Die Wahl fiel auf eine italienische Pizzaria unter türkischer Leitung, die auf dem Parkplatz noch einen griechischen Namen vom Vorbesitzer hatte. Das Essen - ich hatte Tortellini alla Panna - war super!
Danach folgten wir dem Vorschlag der Schwiegereltern, die gerne in den Historischen Tiergarten wollten. Dort gibt es unter anderem ein Gehege mit Dammwild
Außerdem einen Walderlebnispfad und etliche Informationen zum Thema Wald, Totholz und Tiere. Ich bin ja kein großer Spaziergänger, aber das war ok, ich fand's echt nett.
Ich hätte mich ja auch ganz gerne von den Wegen entfernt und den Wald auf den Trampelpfaden erkundet, aber das wollte ich meinen Schwiegereltern nicht zumuten. So beschränkte ich mich darauf, ein kleines Stück zwischen abgebrochenen Ästen und umgestürzten Bäumen zu wandeln, hier und da zu gucken und dann auf den Weg zurückzukehren.
Die überdimensionale Waldameise ist teil des Waldlehrpfads. Die "Verschönerung" des Gebäudes wohl eher nicht.
Von der Lichtung, auf der wir uns befanden, hat man einen ganz netten Blick auf einen Teil der Stadt.
Safety first, das gilt natürlich auch im Wald.
Wem sich das Offensichtliche nicht sofort erschließt: Das ist ein Baumtelephon. Das ist Teil des Waldlehrpfades. Der Herr Lebensabschnittsgefährte und ich haben telefoniert. Dazu muss einer den Kopf auf den Baumstamm legen und der andere in dem Loch unten im Baumstamm mit den Fingernägeln rumkratzen oder mal leise klopfen. Zugegeben, als Kommunikationsmittel ist das Baumtelephon eher ungeeignet und in die Hosentasche passt es auch nicht. Es dient dazu zu demonstrieren, wie der Baumstamm den Schall weiterleitet.
Auf dem Weg aus dem Wald standen wir unter Beobachtung. Der lief zwei oder drei Meter im Laub neben uns her und verschwand dann wieder.
Unsere nächste Station war das Obere Schloss
Ich musste schon wieder spazierengehen. Rund um das Schloss ist eine schön angelegte Parkanlage. Von hier gibt es einen viel besseren Blick auf die Stadt als zuvor vom Wald aus.
An einem Aussichtspunkt sind Messingtafeln mit Entfernungen zu fernen Orten angebracht. Ich glaube, es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich auszumalen, welche ich photographiert habe.
In Siegen wurde der Maler Rubens geboren, weswegen es hier im Schloss einen Rubensbrunnen gibt.
Während Schwiegermutter ein paar Blumensamen entwendete, knipsten die Männer und ich die Blümchen und ihre Bestäuber. Im Kräutergarten nahm ich ein wenig Katzenminze für mein Tigerkatzitatzi mit.
Einer der Bäume war eingezäunt, was mich ein wenig wunderte. Weglaufen würde der Baum vermutlich nicht. Als wir ihn passiert hatten, sahen wir ein Schild mit Erklärung am Zaun hängen.
So langsam reichte es mit Spaziergängen, nicht nur mir, sondern auch meinen Mitläufern. Wir begaben uns zum Ausgang des Schlosses, wo wir noch das Stille Örtchen aufsuchten. Da war an der Wand eine ganz hübsche Zeichnung vom Schloss.
Wir fuhren zurück nach Frankfurt, wo wir die Schwiegereltern zuhause absetzten. Da die beiden - ich erwähnte es bereits öfter - quasi neben IKEA wohnen, nutzten wir den günstigen Umstand und holten da noch die Brotbackmischung, die wir sehr gerne mögen. Dann machten wir uns auf den Weg nach Darmstadt.
Der sogenannte eHighway sieht schon recht fertig aus. Ab Januar 2019 sollen hier die ersten Oberleitungs-Lkw testfahren. Da bin ich ja mal gespannt.
In Darmstadt kauften wir noch ein paar Überlebensmittel im Supermarkt, dann fuhren wir heim, es wurde Zeit für die Couch.