Norwegen gecancelt, Bert kaputt
Eigentlich wäre ich jetzt um diese Zeit dabei, den halben Hausstand in den Camper zu stopfen, um die nächsten drei Wochen darin einigermaßen komfortabel zu überleben. Aber wenn sich eines wie ein roter Faden durch das Jahr 2023 gezogen, dann die Tatsache, dass es ein ziemlich beschissenes Jahr ist.
Es war am 27. August dieses Jahres, dass die Motorkontrollleuchte zum ersten Mal aufleuchtete. Und wir taten, was man halt als Autofahrer so tut: Wir steckten den OBD2-Adapter an und lasen die Fehlermeldung aus und löschten sie. Problem gelöst. Der Fehler lautete: P1102, Internetbefragung hat ergeben irgendwas mit Luftmassensensor.
Weder auf der Heimfahrt noch auf den folgenden Kurzstrecken tauchte der Fehler wieder auf - bis zum 9. September, als wir am Salzhaff zum Paddeln, der ersten und einzigen Paddeltour in diesem Jahr, waren.
Wir fuhren direkt Anfang der Woche in die Werkstatt und bekamen für den 14. September einen Termin zum Auslesen des Fehlers. Der erste Reparaturversuch erfolgte dann am 21. September. Wobei Versuch hier wörtlich zu nehmen ist, denn was die Sensoren meldeten, war widersprüchlich. Ich kann das jetzt hier nicht mehr widergeben, was genau das Problem der Messergebnisse war, aber so viel habe ich mir gemerkt: Das passte nicht zusammen.
Am 21. September wurde also ein Sensor ausgetauscht. Am Wochenende drauf waren wir nochmal am Salzhaff zwecks Testfahrt. Die verlief auch gut, aber ein paar Tage später, als wir im Hofladen waren, ging die Leuchte wieder an. Unser nächster Werkstatttermin war sowieso am 2. Oktober, um die Reifen zu wechseln. Wir kündigten daher an, dass auch die Fehler wieder ausgelesen werden müssen.
Am 2. Oktober dann wurde irgendein Teil, in dem irgendein Teil wohnt, dass da irgendetwas misst, was der Sensor dann weitergibt (Sorry, aber technisch korrekter kann ich das heute nicht mehr widergeben), jedenfalls war es in diesem Teil total ölverschmiert. Da gehört überhaupt kein Öl hin und man konnte sich auch nicht so recht erklären, wie das da überhaupt hingekommen ist. Das Teil wurde gereinigt und es gab auch noch irgendein Update für den ganzen Elektronikmist in der Karre. Die Werkstatt meinte, so lange es bei dieser einen Fehlermeldung bliebe, die ja offensichtlich auf falsche Kommunikation des Sensors zurückzuführen sei (oder so ähnlich), so lange also nur dieser eine Fehler da sei, bräuchten wir uns keine Sorgen machen und könnten in den Urlaub fahren.
An dieser Stelle sei vielleicht noch nebenbei erwähnt, dass ich zwischendurch auch einmal im Krankenhaus sowie bei diversen Ärzten war, bei mir eine nicht ganz ungefährliche Krankheit festgestellt wurde, die eine längere Behandlung erfordert mit Medikamenten, die ziemlich starke Nebenwirkungen verursachen. Optimale Voraussetzungen also, um mit einem defekten Auto in den Urlaub zu fahren. Was kann schon schiefgehen …
Weit kamen wir nicht. Wie ich am 7. Oktober schon berichtete, brachen wir kurz vor der niederländischen Grenze unsere Reise nach Schottland ab, weil sich zur ersten noch eine zweite Fehlermeldung gesellte und sich ein leichter Leistungsverlust bemerkbar machte: P006a.
Zurück in Rostock wurden wir in der Werkstatt vorstellig. Da waren immer noch alle entweder im Urlaub oder mit Corona krank und ewig meldete sich niemand. Da es mir im Oktober ziemlich schlecht ging, verschleppten auch wir das Problem noch ein wenig. Als wir dann im November mal wieder unterwegs waren, kam die dritte Fehlermeldung hinzu: P2463.
Offensichtlich führt das Fahrzeug keine Reinigung des Rußpartikelfilters mehr durch. Es gab sogar eine gesonderte Meldung im Display dazu:
Nach der Meldung vom 18. November fuhren wir nochmal auf die Autobahn bis nach Wismar zur Metro und verbanden das mit einem Einkauf dort. Das sollte dem Fahrzeug Gelegenheit geben, den Rußpartikelfilter zu reinigen. Allerdings half das wohl nichts, am 22. November auf dem Weg zur Werkstatt kam die zweite Fehlermeldung. Wir ließen das Fahrzeug allerdings nicht sofort dort, da wir ja irgendwie wieder nach Hause kommen mussten. Stattdessen wurde vereinbart, dass der Herr Lebensabschnittsgefährte am nächsten Morgen ganz früh das Auto in die Werkstatt bringt.
Und da steht es seither, seit dem 23. November 2023.
Das letzte Gespräch fand gestern telephonisch statt. Zwar war nun wieder irgendein Sensor oder sowas ausgetauscht worden, aber das Fahrzeug führt immer noch keine Reinigung des Rußpartikelfilters durch. Heute soll das Abgasrückführungsventil (kurz AGR-Ventil) ausgebaut und kontrolliert werden. Das Auto werden wir heute nicht zurückerhalten. Zwischen Weihnachten und Neujahr arbeiten die dort mit verminderter Besetzung, da ist noch fraglich, ob an unserem Auto weiter geschraubt wird.
Tja. Vorgestern haben wir bereits die Fähre storniert. Der Herr Lebensabschnittsgefährte hat seinen Urlaub von drei Wochen auf eine Woche reduziert. Aus der diesjährigen Wintertour wird nichts werden.
Frust statt Frost.
In diesem Sinne: Möge euer Weihnachten besser verlaufen.