Ostseestrand bei Elmenhorst
Für den heutigen Feiertag sind sommerliche Temperaturen vorhergesagt. Auch wenn das so gar nicht zur Jahreszeit passen mag, nutzen wir das schöne Wetter und fahren am Vormittag an die Ostsee. Vormittags ist es noch nicht ganz so warm und es ist vor allem noch nicht so viel los.
Der Weg dorthin ist ein wenig versteckt und besteht nur aus einem Plattenweg. Auf dem Parkplatz findet man auch fast nur einheimische Fahrzeuge. Immerhin ist dies einer der wenigen kostenlosen Parkplätze an der Ostsee. Allerdings ist die Parkzeit auf drei Stunden beschränkt (Parkscheibe). Aber für einen Strandspaziergang oder für die Angler, die man hier recht zahlreich antrifft, reicht das ja.
Auf dem Fußweg zum Strand ist ein Schild angebracht, dass man sich auf dem 12. Längengrad befindet. Das gibt so Leuten wie mir, die bar jeglichen Orientierungssinns sind, schonmal einen ganz brauchbaren Überblick. Ansonsten ist es an der Küste ja sogar mir möglich, mich zu orientieren. Sind ja nur zwei mögliche Richtungen, Ost und West. Das kriege ich gerade noch hin.
Wir laufen Richtung Westen. Wir haben keine Lust auf Wind von vorne und der kommt heute aus dem Osten. Außerdem würden wir ja wieder nur dahin rennen, wo wir so oft an der See unterwegs sind.
Es war eine gute Entscheidung in diese Richtung zu laufen, hier ist ein Stück Strand abgesperrt, weil hier Sandregenpfeifer brüten. Wie niedlich. Und die sind gar nicht so einfach zu entdecken auf dem steinigen Strand, bis man plötzlich eine Bewegung wahrnimmt. Der Herr Lebensabschnittsgefährte hat die Kamera dabei und knipst fleißig. Hier eine Auswahl seiner Bilder.
Ich schaue derweil direkt aufs Meer und nicht durchs Kameraobjektiv. Höchstens via Smartphonebildschirm, denn die Farben von der Ostsee sind so toll im Sonnenlicht, die könnte ich hundert-, ach was, tausendfach knipsen.
An der Steilküste hier gibt es sogar einen Wasserfall. Mir war nicht bewusst, dass es in Mecklenburg-Vorpommern einen Wasserfall gibt. Ist ja jetzt nicht so die Gegend dafür, eigentlich. Und es sind einige Löcher und kleinere Abbrüche in der Steilküste. Die größeren Abbrüche liegen schon etwas länger.
Da es um meine Fitness bekanntlich nicht allzu gut bestellt und das Laufen auf den Steinen etwas beschwerlich ist, gehen wir am nächsten Strandaufgang hinauf auf den Uferweg. Der nächste Strandaufgang gehört zur Gemeinde Nienhagen und ist diese mörderische Treppe, die an der Steilküste nach oben geht. Ich habe die jetzt nicht geknipst, ich war nämlich viel zu sehr im Ausnahmezustand wegen dieser Treppe. Da kann man durchgucken und das sorgt in meinem Kopf für ordentlich Schwindelgefühl. Brrr. Aber mit der Hilfe des Herrn Lebensabschnittsgefährten habe ich es nicht nur geschafft, auf der ersten Plattform noch einmal ein Photo zu machen, sondern auch tapfer bis nach oben zu laufen.
Die Idee, durch den Küstenwald zurückzulaufen, ist eher mittelgut. Da sind unglaublich viele Fahrräder unterwegs und die meisten Radler nehmen kaum Rücksicht auf die Fußgänger, heizen in hohem Tempo durch den Wald und meinen, sie können alles vom Weg runter klingeln. Sehr unschön.
Im Camper gibt’s noch einen Kaffee und Füße hochlegen. Unsere Parkzeit ist ja noch nicht abgelaufen. Wir haben Lesestoff dabei und vertreiben uns die Zeit, bevor wir zum Mittagessen wieder nach Hause fahren. Mittlerweile ist es überall ziemlich voll, was man auch auf den Straßen merkt. Leben im Tourismusgebiet ist manchmal etwas anstrengend.