Hessen und nach Hause
Zwei Tage Meeting in Seeheim-Jugenheim, dann zuckeln wir über Landstraßen von Südhessen nach Hause. Unterwegs besichtigen wir noch die Schleuse Uelzen am Elbe-Seitenkanal.
Tag 13 und 14 - Meeting und Faulenzen
Mittwoch, 11.09.2024, und Donnerstag, 12.09.2024
Zwei Tage dauert das Meeting des Herrn Lebensabschnittsgefährten in dem Hotel. Zwei Tage, in denen ich den Camper praktisch nicht verlasse, weswegen es auch nicht viel zu berichten gibt.
Die krassen Temperaturunterschiede und die Reise durch NRW und die Schweiz haben mich arg mitgenommen, was dazu führt, dass ich jetzt wieder mit Fatigue zu kämpfen habe. Wobei kämpfen gar nicht der richtige Ausdruck ist, man kommt da eh nicht gegen an. Also versuche ich es gar nicht, mache es mir im Camper gemütlich, höre Podcasts und lasse die Zeit ins Land streichen.
Bevor der Mann die Schokoküsse seinen Kollegen zur Verfügung stellt, schlägt die Gier zu und ich behalte ein paar für mich. Meine Fatigue ist nicht so schlimm, dass ich nicht naschen könnte. Es sind übrigens zwei Sorten Schokoküsse: Klassisch und Mokka. Letztere kann ich sehr empfehlen.
Mit meinem Befinden ist auch verbunden, dass ich den ganzen Tag friere und dementsprechend die Heizung laufen lasse. Zwischendurch lade ich auch noch Laptop und Smartphone auf und der Kühlschrank läuft ja auch ständig, was die Batterie ziemlich leer saugt.
Am Abend beschließen wir, am nächsten Morgen eine Runde durch den Odenwald zu fahren, um die wieder aufzufüllen. Ich kann jetzt wieder den ganzen Tag heizen.
Mir geht es heute zwar ein wenig besser als am Tag zuvor, aber viel ist mit mir trotzdem nicht los, weswegen mein Tag ähnlich spannend verläuft. Der Mann hat sich etwas mehr bewegt, der ist mit den Kollegen nach dem Mittagessen im Wald rumgelaufen.
Um 16 Uhr raffe ich mich auf, wir fahren ab. Zunächst geht’s nach Lorsch. Dort gibt es einen Wohnmobilstellplatz, bei dem wir unser Abwasser entsorgen und die Kanister mit Frischwasser füllen können.
Anschließend fahren wir nach Oberursel im Taunus, um auf dem Stellplatz dort zu übernachten. Es regnet teils heftig und als wir an Frankfurt (MAIN) vorbei fahren, gibt’s einen Regenbogen.
Der Stellplatz in Oberursel ist Teil eines normalen Parkplatzes. Aufgrund deutscher Handtuchmentalität können wir aber nicht den letzten freien Platz beziehen, wir wurden darüber aufgeklärt, dass dieser für Freunde reserviert sei, und müssen uns auf einen normalen Parkplatz stellen.
149 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren. Die Kartenansicht folgt am Ende des Beitrags.
Tag 15 - Eltern besuchen und heimwärts
Freitag, 13.09.2024
Für heute hat der Herr Lebensabschnittsgefährte sich spontan freigenommen, damit wir die Eltern besuchen können.
Morgens ist totales Chaos auf dem Parkplatz, wir kommen kaum weg. Gegenüber ist die Internationale Schule und der ganze Parkplatz ist voll von Mama-Taxis in fetten Karren. Als wir endlich da raus sind, holen wir Brötchen beim Bäcker und dann fahren wir zu den Eltern. Da wir so selten da sind, gibt es immer viel zu erzählen und leckeres Essen. Wir bleiben bis etwa 16 Uhr, dann machen wir uns auf den Weg in den Norden.
Wir haben beschlossen, den kompletten Weg über Land zu fahren und Autobahnen zu meiden. Das haben wir schon öfter vorgehabt, aber bisher nicht die Zeit dazu gehabt. Dieses Mal reicht die Zeit und wir machen das.
Weit kommen wir heute aber nicht mehr, schon nach etwas mehr als 100 Kilometern suchen wir uns einen Stellplatz. Mit Hilfe der App finden wir einen Platz am Rand von Kirchhain. Das Grundstück wirkt verlassen, zu einer Seite hin ist ein Sportplatz, der aussieht, als wäre er schon länger nicht genutzt, zur anderen Seite ist ein Garten. Auf dem Platz dazwischen werden Pflastersteine und anderes Zeug gelagert. Nicht schön aber ruhig und zweckmäßig für eine Nacht.
109 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren. Die Kartenansicht folgt am Ende des Beitrags.
Tag 16 - Schleuse Uelzen
Samstag, 14.09.2024
Leider haben wir vergessen, den Platz zu knipsen. Aber so schön war der eh nicht. Um acht Uhr sind wir schon wieder unterwegs.
Wir cruisen gemütlich über Land weiter Richtung Norden. In der Nähe von Celle gibt es Mittagessen und anschließend ein Eis.
Am Elbe-Seitenkanal bei der Schleuse Uelzen gibt es einen Parkplatz, auf dem man übernachten darf, den steuern wir an. Und natürlich gehen wir uns die Schleuse angucken.
Die Schleuse ist eigentlich eine Schleusengruppe und besteht aus zwei Kammern. In der Kammer der Schleuse II befindet sich sogar ein Schiff, aber als wir endlich oben auf der Plattform angekommen sind, ist das schon ziemlich weit unten. Die Fallhöhe beträgt 23 Meter. Das ist ganz ordentlich.
Hach, wie spannend!
Im oberen Frachthafen liegt auch noch ein Frachtschiff. Aber es ist nicht zu erkennen, ob dies darauf wartet geschleust zu werden. Und da der Wind hier oben ganz schön pfeift, haben wir auch keine Lust mehr zu warten.
Auf dem Rückweg zum Camper knipse ich noch die Graffiti auf dem Stromkasten, die ich ganz gelungen finde. Das ist schon ein witziger Zufall, dass wir jetzt - wie zu Beginn der Reise - wieder an einer Schleuse sind. Geplant war das nicht.
Danach bin ich durch mit dem Tag.
345 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren. Die Kartenansicht folgt am Ende des Beitrags.
Tag 17 - Ab nach Hause!
Sonntag, 15.09.2024
Wir haben hier auf dem Platz hervorragend geschlafen. Da wir früh zu Bett gegangen sind, sind wir auch früh wieder wach und um halb Neun schon wieder unterwegs.
Zunächst müssen wir den Elbe-Seitenkanal überqueren. Da kann ich noch ein Photo von der Schleuse aus dieser Perspektive machen.
Dann setzen wir unseren Weg über Landstraßen fort. Ich bin immer noch nicht besonders fit und sitze eher zusammengesunken auf dem Beifahrersitz.
Aber immerhin habe ich es geschafft, die Elbbrücke zu knipsen, eine liebgewonnene Landmarke.
Die Google-Navigation hat sich auf der gesamten Strecke als ziemlich unbrauchbar erwiesen. Ständig phantasiert sie sich irgendwelche Geschwindigkeitsbeschränkungen zusammen, die es überhaupt nicht gibt. Ich habe keine Ahnung, warum das plötzlich so fehlerbehaftet ist. Jedenfalls ist das nur ein weiterer Grund, diese Navigation gar nicht mehr zu benutzen.
Mittags sind wir zuhause. Die Tomaten auf dem Balkon sehen ein wenig traurig aus, geben aber immerhin noch 2 kg Ernte her. Der Pflücksalat hat eine hübsche Blüte.
213 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren. Die Kartenansicht folgt im Anschluss.
Karte
Fazit
Die Schweiz ist schön, das war ja zuvor schon bekannt, aber die Zeit war natürlich viel zu kurz. Allerdings ist das Herumlaufen in Bergen mit meiner Lungenentzündung und den Medikamenten ohnehin nicht vereinbar, daher hätte auch mehr Zeit nicht viel geholfen.
Nochmal erwähnen möchte ich die Möglichkeit, eine Touristen-SIM-Karte bei der Swisscom zu erwerben. 20 CHF für 7 Tage unbegrenztes Volumen war schon echt praktisch.
Ansonsten ist die Schweiz wie erwartet teuer. 50 CHF für ein Übernachtung auf einem Campingplatz ist schon heftig - Selbst für uns, die wir norwegische Preise gewöhnt sind. Freistehen ist in der Schweiz so eine (ziemlich komplizierte) Sache. Wir haben uns auf Parkplätze gestellt, die teilweise kostenlos, teilweise kostenpflichtig waren und kein Verbotsschild hatten.
Wir hatten zwar die Drohne dabei, aber in der Regel zu viel Wind oder zuviel Regen oder beides.
Der neulich eingebaute Kühlschrank ist Gold wert! Ich habe mich ja lange dagegen gesträubt, aber nun möchte ich ihn nicht mehr missen.
Irgendwo auf unserer Reise haben wir uns mit dem Käufer unseres Hauszelts getroffen und das gute Stück abgegeben. Obwohl wir das nur einmal benutzt haben, ist es uns recht schwergefallen. Ich hoffe, es hat nun einen guten Platz.
Den defekten Wasserhahn haben wir zuhause repariert. Das gebrochene Teil gab es im Baumarkt aus Metall und sogar in der richtigen Größe, so dass nun kein Gefrickel mehr an der Stelle ist. Auch der Abfluss war mittlerweile undicht, das Silikon war durch Witterungseinflüsse und Temperaturunterschiede schnell gealtert. Das habe ich bei der Gelegenheit ebenfalls erneuert.
Gesamtstatistik
3610 Kilometer sind wir insgesamt gefahren. 3503 zeigt der Counter an und 107 müssen wir noch draufrechnen, weil wir zu Beginn der Reise den Reset vergessen haben
Auf der Karte sieht das so aus: