Tag des offenen Denkmals
Jedes Jahr im September öffnen etliche Denkmäler in Deutschland ihre Pforten für Besucher. Wir nutzen das ganz gerne, um uns Gebäude anzusehen, die für Besucher sonst nicht geöffnet sind. Auf die Rostocker Innenstadt hatten wir heute allerdings keine Lust, weswegen wir uns auf den alten Fischereihafen beschränkt haben und nach dem Mittagessen noch auf dem Museumsschiff bei uns gegenüber im IGA-Park waren.
Im alten Fischereihafen im Rostocker Stadtteil Marienehe begann nicht nur unser Leben als Neu-Rostocker im Juni dieses Jahres. Dort plant auch der Arbeitgeber des Lebensabschnittsgefährten in den nächsten Jahren einen neuen Standort zu errichten. Allein wegen dieser beiden Tatsachen verbindet uns schon etwas mit diesem Ort. Und jetzt, am Tag des offenen Denkmals, waren dort zwei Gebäude geöffnet, die sonst für Besucher nicht zugänglich sind.
Das eine ist das Studio 301, das im ehemaligen Trafogebäude seinen Sitz gefunden hat. Das alte Backsteingebäude wurde kernsaniert und hat nun ein sehr schickes und modernes Innenleben. Da überall hippe und coole Typen rumliefen, habe ich auf Photos verzichtet. Wir sahen uns das Gebäude an und die ausgestellten Photos, die mehr schlecht als recht den Umbau dokumentierten, dann gingen wir wieder.
Hinter dem Studio 301 direkt am Wasser gelegen befinden sich die ehemaligen Fischhallen des Fischkombinats Rostocks, von denen ebenfalls eine geöffnet war. Bis zur Wende war hier die Zentrale der Hochseefischerei der DDR. Im Juni 1990 wurde der Betrieb aufgegeben, über 8.000 Arbeitnehmer verloren ihren Job.
In der Halle wurden Photos an eine Wand projeziert, dazu wurde die Geschichte der Hochseefischer der DDR erzählt. Und als besonderes Bonbon durfte ich einen Ohrwurm mitnehmen von dem Lied, mit dem die Erzählung ausgeschmückt wurde.
Wir machten uns auf den Weg nach Hause. Dabei wollten wir eigentlich durch das Industriegebiet an der Warnow radeln, das sah auf der Karte kürzer aus. Zunächst kamen wir vorbei am Denkmal für die auf See gebliebenen Fischer von Wolfgang Eckart, wo gegenüber gerade ein Kampfmittelräumdienst seinen Spielplatz hat.
Leider kamen wir im Industriegebiet aber nicht weit, die Durchfahrt war gesperrt. Wir mussten dieselbe Straße wie auf dem Hinweg nehmen. Dabei ist es recht angenehm, sonntags durch Industriegebiete zu radeln, da ist dann nämlich nichts los. Allerdings ist die reguläre Straße, die vom alten Fischerheihafen zu uns führt, auch nicht besonders stark befahren, schon gar nicht an Sonntagen. Kurz vor dem IGA-Park konnten wir nochmal abkürzen, mussten dafür aber einen Trampfelpfad durch wilde Wiesen nehmen. Solche Wege haben wir schon öfter gefunden. Ich glaube, wir brauchen irgendwann doch noch Mountainbikes.
Zuhause gab's erstmal Mittagessen auf dem Balkon, anschließend chillen auf der Couch. Gegen 14 Uhr machten wir uns noch einmal auf den Weg in den IGA-Park. Dort war heute auch der Eintritt in das Museumsschiff kostenlos.
Im Schiff ist eine spannende Mischung aus erhaltenen Original-Teilen und -Räumen sowie Platz für Ausstellungen von Modellen oder zu aktuellen Themen.
Ein wenig erschrocken habe ich mich, als ich nichts ahnend an einer Tür mit Glasscheibe vorbei ging und drinnen Gestalten wahrnahm.
Das Wetter war super und allein für den Blick über die Warnow hatte sich der Besuch auf dem Schiff schon gelohnt.
Die letzten Räumen haben wir uns gar nicht mehr richtig angesehen, wir waren mittlerweile ziemlich fertig. Wir genossen die Sonne noch ein wenig, dann gingen wir wieder nach Hause.
Das Museumsschiff ist total spannend. Und ein Besuch dort wird uns sicherlich nicht ausreichen, da gehen wir garantiert noch öfter hin.