Von Minsen zum JadeWeserPort
Das Frühstücksrestaurant war auch hier sehr gemütlich und das Frühstücksbuffet war super! Auch in dieser Hinsicht war dieses Hotel eher zu empfehlen als unser Hotel der ersten Nacht. Wir schlugen uns die Bäuche voll, bevor wir unsere Taschen packten und uns wieder auf den Weg machten.
Unser Weg zurück zum Deich führte uns am Minser Seewiefken vorbei, die auch die Namensgeberin für unser Hotel ist.
Einer alten Sage aus dem 16. Jahrhundert zufolge zogen Minser Fischer damals die Seejungfrau aus dem Meer und hielten sie gegen ihren Willen fest, weswegen am Sonntag beim Gebet in der Kirche nahezu das ganze Dorf einer Sturmflut zum Opfer fiel. Man sollte sich mit der Dame besser nicht anlegen.
Unser Weg nach Schillig führte uns - das kommt jetzt wenig überraschend - an Schafen vorbei und durch Schafherden hindurch.
Ein wenig Sorge machten mir die Wolken am Horizont. Später sollte sich allerdings herausstellen, dass die Sorge unbegründet war. Irgendwann fielen mal ein paar Tropfen vom Himmel, aber die beeinträchtigten nicht weiter.
Als wir Schillig erreicht hatten, fuhren wir noch ein letztes Mal bis ans Wasser, Abschied von der Nordsee nehmen.
Allerdings hatte sich die Nordsee zurückgezogen und wir blickten wieder nur auf das Watt und ein Schiff in der Fahrrinne zum JadeWeserPort
Von hier aus konnten wir den JadeWeserPort auch schon sehen. Er war das nächste Etappenziel auf unserer Reise.
Eigentlich durften wir hier direkt am Wasser gar nicht fahren, aber nirgendwo ging ein Weg zurück auf den Radweg oder eine Straße. Und da um diese Zeit und bei eher trübem Wetter eh nicht viel los war, ignorierten wir dies und fuhren vorsichtig und langsam auf der Promenade gen Süden bis zur ersten Möglichkeit abzubiegen.
Dort fanden wir statt des Radweges eine asphaltierte Straße vor. Die relativ neu gebaute Strecke zusammen mit dem leichten Rückenwind erlaubte eine bequeme Reisegeschwindigkeit von 30 km/h, bei der man noch Photos machen und trinken konnte. Als wir diese Straße verließen, wurde der Weg ... nunja, beschissen.
Wir fuhren und fuhren und fuhren irgendwie gar nicht mehr am Wasser entlang, zumindest nicht am richtigen Gewässer. Die Umgebung machte plötzlich einen ziemlich binnenländischen Eindruck. Neben der Straße führte ein Deich entlang, auf den wir uns begaben. Dort wurden wir erst einmal bedroht:
Mit dem Ding hat man sich 1849 die Dänen vom Hals gehalten. Wir fragten ein paar Einheimische nach dem Weg, kehrten um und radelten oben auf dem Deich an dem Fluß entlang. Irgendwann landeten wir am Strand von Hooksiel.
Wir konnten nun auch wieder direkt am Wasser entlang fahren, und zwar die komplette Strecke bis zum JadeWeserPort.
Wir passierten ein letztes Tor, das im Wind ein Lied für uns gesungen hat.
Zwischendurch hielten wir immer wieder an, um Photos zu machen.
Nach etwa zwei Stunden Fahrt hatten wir den JadeWeserPort erreicht. Auf dem Weg dahin bekamen wir auf dem Hafengelände noch ein paar Kurvenverhaltensregeln für Radfahrer vermittelt. Der Lebensabschnittsgefährte hat direkt versucht, das in die Tat umzusetzen.
Dann machten wir eine kurze Pause und besuchten das JadeWeserPort-InfoCenter. (Der inflationäre Gebrauch der Binnenmajuskel ist grauenvoll, aber so ist nun einmal deren eigene Schreibweise. Mich schüttelt's jedes Mal.)
In dem Kasten kann man so spannende Dinge machen, wie einen Schiffsimulator steuern ...
... oder einen Schiffscontainer röntgen ...
... oder das Hafengeschehen durchs Fernglas betrachten.
Sehr spannend fand ich auch den Vergleich der Kapazitäten in Schiffscontainern vom Lkw bis zum modernen Containerschiff
Zu guter Letzt noch ein bisschen Außengelände
und dann trieb es uns auch schon weiter nach Wilhelmshaven.