Waldmuseum in Elverum

Nach dem Marathon vom Mittwoch ließen wir es am Donnerstag ruhiger angehen. Das begann schon damit, dass wir erst gegen 07:30 Uhr wach wurden. Ohne Katze und ohne Sonne schläft es sich halt länger.

Kalte, klare Luft

Ich legte die Zwiebelpelle an und stapfte über das gefrorene Gras zum Toilettenhäuschen. Die Sonne lugte gerade hinter den Bergen hervor und tauchte Norwegen bei klarem Himmel in dieses tolle Licht mit den einzigartigen Himmelsfarben. Zurück in der Hütte gab’s erstmal Kaffee, frische Luft und anschließend Heizung an. Nun kämpfte sich auch der Herr Lebensabschnittsgefährte aus dem Bett. Uns taten beiden die Füße und die Beine weh, mir außerdem der Rücken, aber der tut ja sowieso immer weh.

Während wir frühstückten blickten wir auf die Glomma und die Bäume und beobachteten, wie die Sonne langsam aufging. Der Ausblick aus von unserer Hütte war schon echt toll. Auch die NATO-Soldaten, die hier zu Tausenden in der Umgebung rumschwirrten, waren mittlerweile wach und machten die ersten Schießübungen. Ich hoffte nur, dass die schon ihren Morgenkaffee intus hatten und da alles gut ging bei den Jungs.

Der Herr Dosenöffner ging noch vor dem Frühstück auf Photosafari.

Nach dem Frühstück gingen wir duschen. Die Sanitäreinrichtungen hier waren wirklich toll angelegt. Zwar war alles nicht mehr ganz neu, aber sehr gepflegt und mit viel Platz. Die Dusche war top, das Wasser schön warm. Nur die Räume waren nicht so super warm. Also schnell anziehen nach dem Duschen, bevor der Körper wieder ausgekühlt ist. Nach dem Duschen gab es noch eine Tasse Kaffee und dann machten wir uns auf den Weg.

Zunächst mussten wir noch etwas einkaufen, das wir heute essen wollten, und außerdem wurden die Taschentüchervorräte etwas knapp. Ein neues Brot konnte auch nicht schaden. In ein paar Hundert Meter Entfernung war ein Spar, den suchten wir auf. Anschließend brachten wir die Einkäufe in die Hütte zurück und dann stand unsere Tagestour auf dem Programm: Besuch im Norwegischen Waldmuseum. Vorher brauchte ich allerdings noch einen Kaffee.

Auf dem Weg ins Waldmuseum suchten wir noch nach der Bushaltestelle für den nächsten Morgen, aber leider ohne Erfolg. Wir gingen zunächst ins Museum.

Waldmuseum

Wir waren schwer beeindruckt. Die Ausstellung war wirklich toll und super spannend aufgemacht. Wir lernten sehr viel über Wald (norw. skog) im Allgemeinen und den norwegischen Wald im Besonderen, über die Geschichte des Waldes in Norwegen, über die Entstehung und die Nutzung von Wäldern und Bäumen (norw. tre). Alles war sehr anschaulich dargestellt und es gab auch viele interaktive Stationen.

Zwischendurch machten wir eine kleine Pause bei Kaffee und Kuchen. Das Teil, das ich hatte, heißt im Norwegischen übrigens wienerbrød, was für mich der Hauptgrund war, es zu essen, denn das hatten wir auch schon in unserem Norwegisch-Kurs.

Im zweiten Teil der Ausstellung ging es um die Tiere des Waldes, hier natürlich vornehmlich des norwegischen Waldes. Die waren total spannend in ausgestopfter Form dargestellt. Am Ende ging es noch um Fischerei und die Jagd und es waren Jagdwaffen ausgestellt. Das hat uns aber nicht interessiert.

Danach ging es im Keller weiter, dort befand sich die Aquaristik-Abteilung. Die war zwar recht spannend, aber da unten war es auch kühl. Die norwegischen Fjord- und Flussfische sind ja nicht so hohe Temperaturen gewohnt.

Aquarien

Sage und schreibe vier Stunden hielten wir uns in dem Museum auf. Und wir hätten es sogar noch länger ausgehalten, wenn sie nicht um 16 Uhr schließen würden, denn die letzten Räume erkundeten wir im Schnelldurchgang. Danach waren wir noch ungefähr eine Stunde in der Außenanlage unterwegs. Auch hier hätte man sich länger aufhalten können, aber es war recht frisch und wir waren nicht ganz sicher, ob sie hier auch abschließen würden abends. Daher beeilten wir uns.

Auf der anderen Seite der Hängebrücke wäre es sogar noch weiter gegangen. Aber einerseits hatten wir ja eh nicht mehr viel Zeit, andererseits traute ich mich auch nicht über das wackelige Ding drüber. Da, wo die Stahlseile nicht mehr quer gespannt sind, wird es nämlich richtig wackelig und da machte ich kehrt. Durch den Wald gingen wir zurück zum Eingang.

In der Sonne

Bevor wir zurück zum Campingplatz gingen, machten wir uns erneut auf die Suche nach der Bushaltestelle. Wir hatten diesmal in meiner Karten-App nachgeschaut und suchten nach der Haltestelle, die laut meiner App etwas näher am Campingplatz war. Die fanden wir dann auch und dort fuhr auch der Bus ab, den wir vorher im Internet rausgesucht hatten. So waren wir für den nächsten Morgen gerüstet. Da sollten wir nämlich nicht so viel Zeit damit verplempern, nach einer Bushaltestelle zu suchen. Und da selbige nicht da aufzufinden war, wo wir zunächst dachten, war es schon ganz gut, dass wir schon danach geschaut hatten.

Zurück auf dem Campingplatz

Wir gingen zurück in unsere Hütte und tranken heißen Tee. Dazu gab’s Brot mit Nugatti. Wir konnten es uns ja nicht verkneifen, einen Becher Nugatti zu kaufen. Da wir den aber nicht im Flugzeug mitnehmen durften, mussten wir ihn bis Samstag noch einigermaßen leer bekommen. Dazu spielten wir wieder ein paar Runden mit unserem norwegischen Letra-Mix.

Zu Essen gab es Spaghetti in Capri-Soße, ein Konserven-Gericht. Ich war schließlich nicht zum Kochen dort. Bei uns habe ich das noch nie gesehen. Die Soße war eine Tomatensoße mit Hackfleischbällchen und Würstchen drin. Schmeckte eigentlich ganz gut. Nach dem Essen schrieben wir die Postkarten, die wir im Souvenir-Shop des Waldmuseums gekauft hatten. Dann gingen wir das Geschirr spülen.

In der Küche muss man immer etwas tanzen beim Spülen oder Kochen, sonst geht das Licht aus. Das ist mit einem Bewegungssensor gekoppelt und die Zeit, die das Licht an bleibt, ist nicht allzu lange. Wir fragten uns, ob sie auch irgendwo eine versteckte Kamera hatten, die das Gehampel der Touristen aufzeichnete, fanden aber keine.

Nach dem Spülen war bloggen angesagt und anschließend spielten wir noch eine Runde Carcassonne auf dem Tablet, bevor wir uns noch einmal in die Kälte aufmachten, um uns fürs Bett fertig zu machen.

Dunkel auf dem Campingplatz

Ein anstrengender Tag wartete auf uns ...

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dark*

Immer gerne auf Tour, am liebsten im Norden

25. Oktober 2018