Heimreise

Wir waren echt froh, dass der Zug so früh bereit gestellt wurde. Wir bezogen unsere Kabine und machten uns direkt bettfertig. Als der Zug um 23:20 Uhr losfuhr, lagen wir bereits im Bett.

Schlafwagen

Der Wecker klingelte um 05:30 Uhr, um 06:15 Uhr sollten wir am Flughafen Oslo sein. Katzenwäsche im Waggon-Waschbecken und dann ein schnelles Frühstück, anschließend Zähne putzen, restliches Zeug in die Tasche stopfen und dann waren wir auch schon da.

Am Flughafen

Was tut man drei Stunden lang an einem eher übersichtlichen Großflughafen, der bestens organisiert ist? Zunächst gab es Kaffee und Frühstück. Im Zug hatte der Herr Lebensabschnittsgefährte noch unser restliches Nugatti auf Brote verteilt. Das Schmierzeug darf man ja im Handgepäck leider nicht mitnehmen. Und da das hastig verschlungene Brot im Zug nicht allzu lange anhielt, holten wir für mich Kaffee und es gab das zweite Frühstück.

Als wir fertig waren, stand das Gate für unseren Flug noch nicht fest. Aber der Osloer Flughafen ist für seine weiten Wege bekannt, daher schlenderten wir zunächst einmal zu den Gates für die Auslandsflüge. Denn zumindest das stand ja schon fest. Als wir dort waren, schauten wir auf die Anzeigetafel. Kurz drauf wurde unser Gate angezeigt: D9 – am Ende der Abflughalle für internationale Flüge. Dort nahmen wir Platz und warteten. Statt eines Flugzeuges kam allerdings eine Push-Nachricht über die SAS-App: Gate changed. Wir mussten jetzt zu D1 – am Anfang der Abflughalle. Als wir gerade dort angekommen waren und Platz genommen hatten, wurde der nächste Wechsel angezeigt: E9 – gegenüber der Anzeigetafel. Wir packten wieder einmal unseren Kram zusammen und machten uns auf den Weg.

Odyssee im Flughafen

Dort durften wir dann auch bleiben und hoffen, dass der Rest der Technik besser funktionierte als die der Anzeigetafel.

Windows-Fehlermeldung

Unser Flugzeug stand schon bereit.

Flugzeug

Es erfolgte eine Durchsage für unseren Flug, allerdings nur auf Norwegisch und wir verstanden das nicht richtig, mutmaßten allerdings, dass es Überbuchungen gab. Eine weitere Möglichkeit waren Verzögerungen aufgrund von Computerproblemen. Vielleicht auch eine Kombination von beidem. Denn nun folgte ein 20-minütiges Telephonat inklusive Hin- und Her-Gerenne zwischen zwei Computern seitens der Mitarbeiterin am Schalter. Mittlerweile war es fünf Minuten vor Neun, um 09:15 Uhr sollte unser Flugzeug bekanntlich starten. Erst um kurz nach Neun begann das Boarding. Den Grund für die Verspätung haben wir aber nicht erfahren können.

Norwegen verabschiedete sich mit dem schönsten Wetter über dem Osloer Flughafen von uns. Mit tiefen Seufzen widmeten wir uns dem angebotenen Kaffee.

Ostsee

Über der Ostsee war der Himmel klar und ich konnte ein paar hübsche Photos machen. Als wir über Deutschland waren, war der Himmel nur noch bewölkt.

Deutschland

Auf Höhe von Hamburg meldete sich der Captain zu Wort und teilte Flughöhe, Reisegeschwindigkeit und voraussichtliche Ankunftszeit sowie das Wetter in Frankfurt sowie Landeanflugsrichtung mit.

815 km/h in 10.629 m Höhe

Nach der Landung gingen wir zur Bushaltestelle, um mit dem AirLiner nach Darmstadt zu fahren. Als wir gerade das Gebäude verließen, kam uns eine offensichtlich obdachlose und außerdem verhaltensgestörte Frau entgegen, die Passanten bespuckte, anschrie und beleidigte. Herzlich willkommen zurück in Deutschland, dem Land, in dem wir gut und gerne leben ...

Ausblick aus dem Bus

Der Bus kam und wir nahmen oben im Doppeldecker ganz vorne Platz. Dort hatte man einem traumhaften Ausblick auf eine der vielen Baustellen auf dem Flughafengelände.

Falschparker

Wir fuhren zunächst, wie es der Fahrplan vorsieht, zu Terminal 2. Hier stand ein Bus einer anderen Gesellschaft mitten im Weg, halb in der Parkbucht und halb auf der Fahrbahn, so dass keiner mehr vorbei kam, und ließ in aller Ruhe Passagiere aussteigen. Unser Busfahrer hupte und rief dem Fahrer des anderen Busses zu, er solle sein Gefährt wegbewegen. Es waren genug Parkbuchten frei, das war keinesfalls das Problem. Das Problem hier war reiner Egoismus und Arschigkeit seitens des anderen Busfahrers, der keinerlei Anstalten machte, die Fahrbahn frei zu geben. In aller Seelen Ruhe räumte er weiter Koffer der Reisenden aus seinem Bus. Unser Fahrer stieg aus, um die Situation zu klären. Und dann traute ich meinen Augen nicht: Plötzlich prügelten die beiden sich hier mitten vor dem Eingang zum Flughafen! Der andere Busfahrer schlug unserem vor den Kopf und trat auch nach ihm. Die Situation war grotesk. Einer unserer Mitreisenden krempelte die Ärmel hoch und ging nach unten, um ebenfalls auszusteigen. Leider konnte ich nicht sehen, ob er mitmischte oder deeskalierend einwirkte. Ich rief bei der Polizei an. Zwar stand direkt neben unserem Bus ein Polizei-Auto, aber das war unbesetzt. Die Polizei verband mich mit der Flughafen-Wache. Dem erklärte ich, wo wir waren und was Sache war. Und ich gab ihm das Nummerschild des anderen Busses durch. Gerade als er Kollegen losschicken wollte, stieg unser Busfahrer wieder ein und auch der andere ging in seinen Bus zurück und fuhr endlich von der Straße weg. Der Beamte am Telephon musste über die Situation lachen, ich auch, prügelnde Busfahrer erlebt man ja auch nicht jeden Tag. Der Beamte meinte auch, wenn die Busse nun fuhren, sollte man die Sache vielleicht besser auf sich beruhen lassen, denn wenn die nun kämen und Personalien aufnähmen, würde sich das ganze ja verzögern. Da unser Busfahrer offensichtlich nicht weiter ernsthaft verletzt war, sondern noch fahren konnte, stimmte ich ihm zu. Er amüsierte sich noch einmal über die Situation und meinte, so wäre meine Ankunft in Frankfurt ja wenigstens noch ein Erlebnis.

Nun, darauf hätte ich auch gut verzichten können. Aber was soll's. Wir fuhren den Rest der Strecke ereignislos bis Darmstadt. Zuhause begrüßten wir pflichtschuldigst überschwänglich unser Tigerkatzitatzi, der unsere Abwesenheit wieder bestens verkraftet hat und es uns auch nicht übel nahm, dass wir nachmittags noch einmal zum Einkaufen gegangen sind.

Zum Schluss noch ein klein wenig Statistik, wir sind nämlich ganz schön viel zu Fuß unterwegs gewesen in den vier Tagen. Hier ein Screenshot vom Schrittzähler:

Viele Schritte