Anstrengende Tage in Frankfurt

In 27 Jahren kann sich so unfassbar viel Kram in einer Wohnung ansammeln, das glaubt man gar nicht. Und das gilt es alles zu sortieren, auszumisten, ggf. abzustauben und einzupacken. Ein hartes Stück Arbeit.

In der alten Wohnung

Freitag, 28. März 2025

Ich habe beschissen geschlafen. Mir war kalt und irgendwie störten mich tausend Dinge trotz der Ruhe hier. Ich bin so müde. Selbst Kaffee ist da nicht wirklich eine Hilfe. Immerhin kann ich mich den Tag über noch ausruhen, bis der Herr Lebensabschnittsgefährte Feierabend macht und wir zu den Eltern fahren. Ich bin ganz froh, dass wir das gestern so entschieden haben, hier heute noch den Tag zu verbringen.

Der Herr Lebensabschnittsgefährte geht mittags mal raus, frische Luft und Sonne tanken, einmal strecken und den Stellplatz knipsen. Und bei der Gelegenheit stellt er fest, dass wohl jemand gegen unser Auto gefahren ist. Vermutlich ist das bereits zuhause auf dem Parkplatz passiert. Gemeldet hat sich jedenfalls niemand. Die Welt ist schlecht.

Um 15 Uhr geht’s nach Frankfurt. Eigentlich habe ich überhaupt keinen Bock, also noch weniger als sonst, auf Menschen und großes Hallo und Blabla. Aber hilft ja nichts, da muss ich jetzt durch. Schwiegereltern und Schwägerin räumen schon seit Tagen in der Wohnung herum. Und denoch ist es ziemlich voll, man sieht von der vielen Arbeit, die sie schon erledigt haben, kaum etwas. Meinen Schwiegereltern fällt es sehr schwer, auszumisten und Dinge wegzuwerfen und dementsprechend vollgestopft ist die Wohnung. Es gibt viel zu tun, packen wir’s an.

Der technikaffine Herr Lebensabschnittsgefährte hilft seinem extrem technikaffinen Vater beim Ausmisten des Technikmuseums, das sich im Laufe der Zeit angesammelt hat. Würden die beiden in ein geräumigeres Anwesen ziehen, würde ich ja glatt vorschlagen, ein Zimmer mit Regalen und all den spannenden Kram quer durch die Computergeschichte anzulegen, quasi eine Art Privatmuseum. Aber leider verkleinern sie sich im Platz, daher muss vieles weg. Der Herr Lebensabschnittsgefährte hat ein paar Exponate geknipst, hier eine kleine Auswahl:

Meine Schwiegermutter hat genug Geschirr, um halb Frankfurt zum Essen einladen zu können, und mehr Kochbücher als der Hugendubel auf der Zeil. Während bei der Technik die Entscheidung allein schon dadurch vereinfacht wird, dass man vieles davon heute gar nicht mehr sinnvoll nutzen kann, ist es an der Stelle schon schwieriger, sich von etwas zu trennen. Dies ist aber so schön, das mag ich so gern und jenes ist eine Erinnerung an XY. Ich kann das gut nachvollziehen.

Wir übernachten in der noch leerstehenden Wohnung, die die Schwiegereltern in ein paar Tage beziehen werden. Dafür haben wir eigens unsere Luftmatratze mitgebracht. Eine Küche gibt es in der Wohnung bereits. Wir schleppen abends noch den ganzen Krempel, den man zum Überleben braucht, vom Camper in die Wohnung. Schlafstatt, Küchenausstattung, Klamotten, Lebensmittel und Badezimmerkram. Wir richten uns ein so gut es geht und fallen halbtot auf die Luftmatratze.

Samstag und Sonntag, 29. und 30. März 2025

Ich habe kaum geschlafen, weder in der ersten noch in der zweiten Nacht. Frankfurt ist laut. Man hört Straßen und die Autobahn, Flugzeuge und überhaupt, fremde Wohnung, die Luftmatratze macht Geräusche, mir war kalt und keine Ahnung, alles Scheiße. Mehr als zwei bis drei Stunden Schlaf finde ich einfach nicht.

Immerhin, der Blick vom Balkon morgens in der Küche ist ganz hübsch. Und nach ein paar Litern Kaffee bin ich soweit hergestellt, dass ich das Haus verlassen und das Abenteuer Wohnungausräumen fortführen kann. Eigentlich funktioniere ich den ganzen Tag nur. Ich packe Zeug ein, Bücher und sowas, räume ausgemisteten Kram in die Garage usw. Das mache ich natürlich nicht alles alleine, wir alle sind den ganzen Tag beschäftigt.

Für das Mittagessen sorgt Schwiegermutter, die momentan noch in der Küche kocht. Bisher sind dort alle Schränke noch eingeräumt und alles ist funktionstüchtig. Die Küche werden wir wohl als letztes ausräumen.

Abends fahren wir in die neue Wohnung. Die Ausstattung unserer “Ferienwohnung” lässt ein wenig zu wünschen übrig. Das Bett ist zweckmäßig, die Küche spartanisch eingerichtet. Maximal zwei von fünf Sternen.

Aber Spaß beiseite. Die neue Wohnung der Schwiegereltern ist ganz schön, helle freundliche Räume, eine große Terrasse, alles frisch renoviert. Die Küche und das Bad sind nicht mehr ganz so neu, funktionieren aber einwandfrei. Und wir sind natürlich froh, dass wir hier eine Dusche haben, die uns im Camper fehlt. Da der Herr Lebensabschnittsgefährte auch in der nächsten Woche noch arbeiten muss, kommt uns die Essecke in der Küche ganz gelegen.

Montag, 31. März 2025

Der Herr Lebensabschnittsgefährte muss heute ins Büro nach Darmstadt. Ich bleibe zunächst alleine in der Wohnung, meine Schwägerin kommt mich später abholen. Ich sauge und wische erstmal die Wohnung, dann gehe ich zu Rewe. Bei den Ostersüßigkeiten falle ich fast in Ohnmacht, als ich die Preise sehe. Zwar hätte ich durchaus Lust gehabt auf das eine oder andere Marzipan-Ei, aber ich bin ja nicht völlig bescheuert und zahle diese Summen dafür. Marzipan-Eier kann ich mir auch selbst machen, wenn wir wieder zuhause sind.

So geht es mir übrigens mit vielen Dingen. Ganz unabhängig davon, was wir uns leisten könnten, ist es ja auch eine Frage, was wir uns leisten wollen. Und da hat so manche Branche längst jede Verhältnismäßigkeit verloren.

Und wo wir schon beim Thema sind: Der Mann hat in der Mittagspause einen Döner gegessen und dafür sage und schreibe 10 €, in Worten: zehn Euro bezahlt. Unglaublich.

Bei den Schwiegereltern geht die Räumerei weiter, der Herr Lebensabschnittsgefährte gesellt sich nachmittags dazu.

Im Badezimmer stehen zwei Wecker. Und nichts symbolisiert das unterschiedliche Verhältnis zu Technikkram der beiden alten Leute so sehr, wie diese zwei Geräte. Ich wäre übrigens auch Team Analog-Wecker. Ich stelle mir zuhause lieber den aufziehbaren Küchen-Timer als das mit einer App im Smartphone zu machen.

Dienstag, 1. April 2025

Für diesen Tag habe ich nichts notiert, keine Sprachnotiz gespeichert, kein Photo gemacht, gar nichts. Ich habe lediglich schlecht geschlafen und vermutlich mehr schlecht als recht funktioniert.

Mittwoch, 2. April 2025

Gefühlt schlafe ich immer weniger. Heute ist der letzte Tag des Einpackens und Herumräumens.

Erst einmal fahren wir aber in den Baumarkt, uns gehen die Kartons aus. Frankfurt ist die Hölle, selbst hier am Rand in dem Dorf, das zwar vor vielen, vielen Jahren eingemeindet wurde, aber bis heute Dorf geblieben ist. Überall ist es eng, ich bekomme hier Platzangst. Die Straßen sind für Fußgänger und Fahrräder perfekt, bestenfalls passen noch Pferdefuhrwerke zwischen den Fachwerkhäusern hindurch. Aber hier quetschen sich immer breiter werdende Pkw und Busse aneinander vorbei.

Im Baumarkt kaufen wir auch noch eine zweite Aluminiumbox für unseren Dachgepäckträger. Zum einen wollten wir eh noch eine haben, zum anderen haben wir ein paar der Dinge, die aussortiert wurden, an uns genommen. Während wir auf dem Parkplatz die Einkäufe hinten in unserem Auto verstauen, Platz genug haben wir ja, fährt vorne einer gegen die Stoßstange. Auch das noch!

Der Typ entschuldigt sich mehrfach bei uns. Sein Lieferwagen sei ganz neu. Und er hätte keinen Parkpieper. Er spricht nicht so gut deutsch, das klang ganz niedlich, wie er das sagt. Jedenfalls ist er auch ganz froh, dass an unserem Auto nichts dran und die Angelegenheit schnell abgehakt ist.

Unser Auto ist inkontinent. Nach dem Einparken bei den Eltern stellen wir fest, dass eine Spur aus Wassertropfen auf dem Asphalt zu sehen ist. Wir haben keine Ahnung, ob das in der Menge normal ist. Allerdings muss unser Auto sich hier auch ständig mit Kurzstrecken zufrieden geben, was der gar nicht gewohnt ist. So lange das nur Wasser ist, kann es nicht so wild sein. Zurzeit ist es ja auch relativ warm tagsüber und noch recht frisch in der Nacht.

Wir haben so ziemlich das ganze Leben der letzten 27 Jahre von zwei (bzw. teilweise vier) Leuten gesichtet, sortiert und ausgemistet. Ich habe in den letzten paar Tagen so viel mehr über diese Familie erfahren als in den letzten fast 14 Jahren, die ich jetzt mit dem Herrn Lebensabschnittsgefährten zusammen bin. Ihnen war es bisweilen unangenehm und mir auch.

Ich kann mittlerweile keinen Kaffee mehr sehen, mir wird ganz übel vom vielen Kaffee. Außerdem werde ich gemästet, ich bekomme unglaublich viel zu essen. Aber ich habe das Gefühl, dass ich das brauche. Wenn ich zuhause solche Mengen esse, liege ich erstmal stundenlang auf der Couch, weil mein Körper gar nicht weiß, was er mit so viel Nahrung anstellen soll. Hier haue ich mittags große Portionen rein, stehe auf und arbeite weiter. Nachmittags gibt’s dann noch Kuchen, abends essen wir Käsebrot, Salat und Kellog’s.

Morgen kommt die Umzugsfirma. Wenigstens müssen wir den Scheiß nicht auch noch selbst in irgendeinen Lkw schleppen und durch die Gegend karren. Für so einen Mist bin ich mittlerweile wirklich zu alt.

Ich bin so unglaublich gestresst, ich bin so unglaublich fix und fertig, was auch so ein bisschen damit zusammenhängt, dass ich nicht nicht sachte und langsam machen kann, sondern im Prinzip nur zwei Zustände kenne: On und Off. Ich gebe alles oder nichts. Ich bin nicht dimmbar.

In der neuen Wohnung

Donnerstag, 3. April 2025

Zum Morgenkaffee gibt’s Eichhörnchen aus dem Garten. Sehr putzig. Bei uns zuhause sehen wir nie Eichhörnchen. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass es in und um Rostock auch welche gibt. Aber vermutlich sind bei uns zuviele Füchse unterwegs. Oder Möwen. Oder Krähen. Oder zu wenig Futter? Ich weiß es nicht.

Der Herr Lebensabschnittsgefährte verdrückt sich mal wieder nach Darmstadt ins Büro. Da ist er auch besser aufgehoben als hier am Küchentisch, wo er eh nur im Weg ist. Unseren Kram haben wir schon am frühen Morgen zusammengeräumt und weitgehendst im Auto verstaut. Sonst wird’s viel zu chaotisch hier.

Während ich auf den Umzugswagen warte, wasche ich die Schränke der Küche aus. Außerdem schmeiße ich eine Maschine Wäsche in die Waschmaschine der Vermieter, die die Schwiegereltern mitbenutzen dürfen, bis die eigene Maschine angeschlossen ist. Es gibt nur flüssiges Waschmittel, das ich notgedrungen verwende. Meine Güte, ist das geruchsintensiv. Die Wäsche riecht jetzt völlig fremd und für meinen Geschmack auch viel zu intensiv. Aber was soll’s, Hauptsache wir haben wieder sauberes Zeug zum Anziehen.

Während die Männer vom Umzugsunternehmen alles reintragen und auf die Räume verteilen, packe ich die Küchenkartons, die ich gestern eingepackt habe, alle wieder aus und verstaue den Kram so halb sortiert in den Küchenschränken. Zwar wird Schwiegermutter da noch einiges umräumen müssen, aber anders wäre es gar nicht gegangen. Es gab insgesamt 11 oder 12 Küchenkartons. Hätte ich die nicht geleert, käme niemand mehr in die Küche rein oder raus. So aber können wir uns nachmittags, als das Umzugsunternehmen weg ist, alle an den Tisch setzen und Kaffee trinken und Kuchen essen.

Das Umzugsunternehmen war übrigens eine tolle Truppe. Das sind alles Menschen mit Suchtproblemen, die in einer Lebensgemeinschaft leben. Keine Drogen, kein Alkohol, keine Zigaretten und keine Gewaltanwendung. Der freundliche, rücksichtsvolle aber durchaus bestimmte Umgang untereinander ist mir sofort aufgefallen. Es gibt einen Teamleiter, der macht auch Ansagen und gibt Hilfe, erklärt, wie man Möbel am besten trägt usw. Aber all das wirklich sehr respektvoll. Ich hoffe, das passiert so nicht nur, wenn Fremde dabei sind, sondern auch zuhause. Es macht auf jeden Fall den Eindruck eines unterstützenswerten Projekts. Auch wenn sie vermutlich Kackhörnchen vergraben auf ihrem Demeter-Hof.

Als sich der Tag dem Ende neigt, überlegen wir, wo wir übernachten sollen. Wir sind zu fertig, um noch wer-weiß-wohin zu fahren. Daher wird es ein Parkplatz im Dorf, der ab und zu von Campern zum Übernachten genutzt wird.

Freitag, 4, April 2025

Die Strapazen der ersten Tage laufen jetzt rückwärts ab: auspacken, auspacken, auspacken.

Heute widme ich mich dem Geschirr, das nicht in der Küche aufbewahrt wird, also quasi “dem guten”, das in der Anrichte im Wohnzimmer seinen Platz findet. Und ich packe Bücher aus, viele Bücher. Zuvor wische ich die ganzen Möbel nochmal mit Holzpolitur ab, was unglaublich stinkt. Aber ich habe ja noch genug Masken. Die habe ich schon beim Einpacken getragen, um mich vor dem Staub zu schützen.

Während ich nun auspacke, entschließt sich Schwiegermutter, doch noch ein paar Dinge auszumisten. Also packe ich einen Teil des Geschirrs wieder ein. Ein Karton voll mit ausgemistetem Geschirr steht jetzt hier herum. Und wir können immer noch halb Frankfurt verköstigen. Aber nun gut, so ist das halt.

Der Herr Lebensabschnittsgefährte hat erst noch gearbeitet und später mit seinem Vater Kartons ausgepackt. Und sie sind nochmal zur alten Wohnung gefahren, noch irgendwelchen Kleinkram holen.

Aber es nimmt durchaus Formen an. Ungefähr die Hälfte der Kartons haben wir bereits ausgepackt. Da gestern erst der Umzug war und die beiden Leutchen hier nahezu 80 Jahre alt sind, finde ich das schon ziemlich erstaunlich.

Worüber ich übrigens gar nicht hinwegkomme, ist folgende Begebenheit: Ich will ein Getränk in der Mikrowelle warm machen. Schwiegermutter erklärt mir, dass ich einen Löffel in die Tasse stellen soll. Bitte was?! Mein ganzes Leben habe ich verinnerlicht, dass Metall auf gar keinen Fall in die Mikrowelle gehört. Das knallt und macht komische Sachen. Und dann kommt die daher und erzählt, da muss man einen Löffel in die Tasse stellen.

Es hat nicht geknallt, es hat nicht gefunkt, es ist nicht explodiert, wir haben alle überlebt. Unglaublich.

Morgen müssen wir noch mal in den Baumarkt, die übriggebliebenen Kartons zurückgeben und einen Vesa-Mount kaufen. Außerdem sind beim Wohnzimmerschrank die Schienen der Schubladen an Altersschwäche gestorben. Vor dem Baumarkt müssen wir allerdings noch einmal in die alte Wohnung. Und hinterher eventuell auch noch einmal in die alte Wohnung. Und dann müssen wir in die neue Wohnung. Später dann in die Schwesterwohnung. Und das alles erledigen wir mit unserer fahrbaren Wohnung.

Ich drehe langsam durch, ich brauche dingend ein wenig Schlaf. Daher beschließen wir, an diesem Abend wieder nach Oberursel zum Schlafen zu fahren. Da ist es ruhig. Da gibt es nachts weder Autos noch Flugzeuge noch sonst irgendwas.

In den letzten Zügen

Samstag, 5. April 2025

Wir brauchen noch ein paar Überlebensmittel bei uns im Camper, weswegen wir auf dem Weg zu den Schwiegereltern kurz im Rewe halt machen.

Als wir anschließend zur Wohnung fahren, beobachten wir in der Straße eine Nachbarin, die ihr gepflasterte Auffahrt zur Garage und die Garage selbst mit einem Laubbläser reinigt. Anschließend holt sie den Sauger von Kärcher raus und saugt die Schottersteine des Schottervorgartens damit ab. In dem Schottergarten steht so ein komischer Baum, der definitiv nicht von hier ist, der aber öfter in so merkwürdig künstlichen Vorgärten steht. Araukarien sind das, stammen eigentlich aus Südamerika. Jedenfalls wird dieser Baum dann auch noch abgesaugt.

Allzu viel räume ich heute nicht mehr, eigentlich gar nichts mehr. Familie ist echt ultraanstrengend und ich in froh, dass ich so etwas nicht habe. Der Herr Lebensabschnittsgefährte baut mit dem Schwiegervater noch die Schienen in die Schubladen, dann fahren wir. wir wollen ja noch die Schwester besuchen, die wohnt südlich von Frankfurt.

Ich haben gerade, als wir von der A5 runter sind, den ICE 9457, gesehen. Der wurde zum 30-jährigen Bestehen der ICEs (1991 bis 2021) auf den Namen Bundesrepublik Deutschland getauft und hat statt einem roten Streifen einen in schwarz-rot-gold bekommen. Und so fährt er jetzt immer noch durch die Gegend.

Bei der Schwägerin werden wir vom vierbeinigen Hausherren begrüßt und zum Spielen genötigt, während uns der zweibeinige Hausherr bekocht. Das Essen war sehr gut und wir verabreden, auf einem Parkplatz in der Nähe zu übernachten und morgen zum Frühstück zu kommen. Wir hätten auch hier im Haus übernachten können, Platz und Kaffee gibt es genug, aber ich wollte nicht. Ich schlafe so schlecht, wenn ich irgendwo fremd bin, ich wollte lieber im Camper schlafen.

Sonntag, 6. April 2025

Auf dem Parkplatz haben wir recht gut geschlafen. Es war sehr ruhig und nichts los in der Nacht. Die Schwägerin kommt morgens mit dem Hund vorbei. Ich bin noch nicht so weit, aber der Herr Lebensabschnittsgefährte begleitet die beiden auf der Morgenrunde.

Unterwegs wird gespielt, Stöckchen geworfen und die drei treffen noch weitere Hundefreunde.

Neben dem Parkplatz sind Gehege für weiteres Getier, namentlich Schafe und Ziegen. Die können natürlich auch nicht ungeknipst bleiben.

Die drei sind eine Stunde oder so unterwegs. Soll mir recht sein, ich brauche mittlerweile echt mal wieder Abstand von alldem.

Bevor wir uns ein letztes Mal in die Arbeit stürzen, gibt es ein ausgiebiges Frühstück und noch mehr Hundebilder. Der Wuff ist ziemlich fotogen. Sein Fell ist übrigens ultraweich, noch viel weicher, als es auf den Bilder aussieht. Ich bin da echt immer ganz geflasht, war ich doch jahrelang nur unseren Smacksi gewohnt und der hatte Borsten.

Nach dem ausgedehnten Frühstück fahren wir alle nochmal zur alten Wohnung der Eltern. Da gibt es noch ein paar Dinge einzupacken, noch ein paar Photos zu knipsen von dem Elektroschrott und anderen zu entsorgenden Dingen in der Garage, wofür eine Firma beauftragt wird, und noch ein wenig Sperrmüll rauszustellen, der Dienstag abgeholt wird.

Mittlerweile ist es 14:30 Uhr. In der neuen Wohnung gibt es noch ein letztes Kaffeetrinken im neuen Wohnzimmer, es gibt viel Kuchen und noch mehr Blabla. Nach etwa zwei Stunden machen wir uns auf den Weg.

Weit fahren wir an diesem Sonntag nicht mehr, der Mann muss morgen ja schon wieder arbeiten. Wir steuern Wehrheim an. Das Freibad dort bietet auf dem Parkplatz ein paar kostenlose Stellplätze für Wohnmobile. Dort ist es angenehm und ruhig mit viel Grund drumrum. Da wollen wir übernachten und wenn das Internet gut genug ist, kann der Herr Lebensabschnittsgefährte dort morgen auch arbeiten.

Ich nehme noch eine letzte Sprachnotiz auf. Ich bin so fertig. Whisper, das KI-Tool, das meine Sprachnotizen transkribiert, versteht mich schon gar nicht mehr.

Statistik

357 Kilometer sind wir in den Tagen gefahren.

Author

dark*

Immer gerne auf Tour, am liebsten im Norden

6. April 2025