Technik-Museum Pütnitz
Am Samstagmorgen überlegten wir, was wir unternehmen könnten. Es sollte bis zu 30 °C warm werden an dem Tag, allzu anstrengend sollte es also nicht sein und zudem jederzeit die Möglichkeit des Abbruchs beinhalten. Ich bin ja ohnehin nicht sonderlich belastbar und hatte zudem sehr wenig geschlafen. Irgendwann kam mir die Idee, doch ins Technik-Museum Pütnitz zu fahren. Mit etwas Glück wäre dort Samstagmorgen noch nicht allzu viel los und bei schönem Wetter gehen die Leute eh lieber an den Strand als in ein Museum, so meine Hoffnung
Um 8 Uhr machten wir uns auf den Weg. Ich hatte meinen Bürostuhl über eBay verkauft und angeboten, diesen vorbeizubringen, was wir auf dem Weg nach Pütnitz erledigten. Die Käuferin schien nett zu sein und ich freute mich, dass der Stuhl offensichtlich in gute Hände kam.
In Gelbensande kamen wir bei der Freiwilligen Feuerwehr vorbei und ich knipste ein Photo für meine Feuerwehr-Galerie.
Wir standen schon zweimal vor verschlossener Schranke am Technik-Museum in Pütnitz (zuletzt im Februar 2023), weil wir jedes Mal vercheckt hatten, dass die im Winter geschlossen haben. Alle guten Dinge sind bekanntlich drei, also sollte es diesmal klappen.
Wir waren etwas zu früh da und mussten noch vor der Schranke warten. Um kurz vor 10 Uhr durften wir auf das Gelände fahren. Von der Schranke bis zum Parkplatz sind es etwa drei Kilometer Weg. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt dort 30 km/h und auch da waren wir die einzigen, die sich daran gehalten haben. Verfahren haben wir uns auch noch. Es war zwar die Anlieferzone für das Pangea-Festival ausgeschildert, nicht aber der Parkplatz vom Museum. Wir dachten, wir müssten an einer Stelle abbiegen, nur um dann festzustellen, dass wir mitten im Nichts gelandet waren.
Irgendwann haben wir es aber doch noch auf den Parkplatz geschafft. Ich habe die Fahrt gefilmt, weswegen ich leider keine Photos davon habe. Unten im Beitrag ist das Video verlinkt.
Das Gelände ist ein von den Nationalsozialisten in den 1930er Jahren gebauter Fliegerhorst, die Hallen waren Hangars. Nach dem Krieg wurde das Gelände zunächst als Schiffswerft genutzt und in den Hallen wurden Fischkutter gebaut. Ab Anfang der 1950er nutzten die sowjetischen Luftstreitkräfte den Flugplatz und seit 2004 ist dort das Technik-Museum.
Daher sind auch die Fußwege etwas weiter. Es gibt drei große Hallen mit unterschiedlichen Ausstellungs-Themen sowie mehrere kleine Gebäude, einen kleinen Hafen und eine Fahrstrecke, auf der Besucher mit alten Fahrzeugen rumfahren dürfen.
Sehr viele Exponate sind bereits im Außenbereich zu sehen. Da noch nicht viel los ist, gehen wir auch in die Hallen.
In Halle 1 sind militärische Radfahrzeuge ausgestellt oder wie das Technik-Museum auf seiner Webseite schreibt: “… hier findet ihr alles, was auf der Straße überhaupt keinen Sinn ergibt.”
Als programmatisches Highlight für den Herrn Lebensabschnittsgefährten haben wir ein aus Klima-Sicht äußerst fragwürdiges Event gebucht: Die Fahrt in einem Offroad-Lkw, wobei der Mann der Fahrer ist und ich die Beifahrerin bin. Zwischen uns sitzt der Instrukteur. Die Tickets bekommt man am Kiosk. Dann muss man an der Wagenhalle vorbei, in der am Ende das Fahrzeug geparkt ist.
Von der Fahrt selbst habe ich keine Photos, weil ich die ganze Zeit gefilmt habe. Ausschnitte davon sind im Video zu sehen. Später haben wir uns nochmal an die Strecke gestellt und die Bilder von der Außenansicht gemacht.
Wir gingen kurz zu dem kleinen Hafen am Ribnitzer See, wie dieser Teil des Saaler Boddens heißt. Aber dort gab es keinerlei Schatten und da die Sonne am Vormittag schon ziemlich krass war, hielten wir uns da nicht allzu lange auf.
Als nächstes stand Halle 2 auf dem Plan, die zivile Fahrzeuge und Alltagsgegenstände enthält. Weil dort vergleichsweise viele Leute unterwegs waren, hielt ich mich da nicht allzu lange auf.
Am Kiosk erfrischten wir uns erst einmal. Bedauerlicherweise gab es kein Eis, so dass wir quasi gezwungen waren, jeder ein Stück Erdbeer-Sahne-Kuche zu essen. Sehr lecker. Im selben Gebäude direkt neben dem Kiosk ist eine kleine Halle mit Reichsbahn-Exponaten sowie ein paar Feldbahnloks im Außenbereich.
Die Halle 3 beinhaltet Militärische Flug- und Kettentechnik und etwas Marine. Sie liegt ein wenig abseits und war abgesehen von einem Mitarbeiter des Museums und uns menschenleer. Der Mitarbeiter startete für uns sogar die Licht- und Soundeffekte des Hubschraubers, der dort ausgestellt ist.
Der Besuch mit Hund ist im Museum kein Problem. In jeder Halle stand ein Eimer mit Hundewasser.
In Halle 1 stand morgens noch ein Schwimmwagen etwas ungünstig im Weg herum. Später setzte er sich gefüllt mit Besuchern und laut scheppernd in Bewegung. Die Leute wurden eine Weile durchgeschüttelt, bis sie wieder auf dem Platz vor Halle 1 abgesetzt wurden. Ob das Teil auch im Ribnitzer See unterwegs war, weiß ich leider nicht. Das hätte ich aber sehr gerne gesehen. Da jedoch nicht so viel los war, die Passagiere da gehörten alle zu einer Reisegruppe, die mit einem Bus angekarrt wurde (vermutlich Kreuzfahrttouristen aus Warnemünde), war die Chance, dass das Teil nochmal losfährt, eher gering.
Zum Schluss waren wir noch im sogenannten Zukunftshaus. So ganz habe ich nicht verstanden, was es damit auf sich hat. Jedenfalls sind dort auch noch ein paar Alltagsgegenstände zu sehen und auch Mitmach-Kram findet sich darin. So zum Beispiel das Modell eines Allrad-Fahrzeugs, an dem man schalten, bremsen, Untersetzung usw. ausprobieren kann. Zu sehen ist dies ebenfalls im Video, ein Photo habe ich leider nicht. Stattdessen habe ich hier ein futuristisch anmutendes Zweirad, alles für einen gemütlichen Fernsehabend und das Mehrzweckgerät Purimix, was anscheinend eine Mischung aus Staubsauger und Thermomix ist.
Mittlerweile hatte ich genug von der Hitze. Glücklicherweise hatten wir für unser Auto einen Schattenparkplatz gefunden. Wir setzten uns hinten in den Camper, tranken erst einmal eiskaltes Wasser aus unserem mobilen Kühlschrank und legten die Füße hoch. Später gab es noch Mittagessen. Wir hatten noch Kartoffelsalat vom Vortag und außerdem Käse von zuhause mitgenommen. Morgens hatten wir Brötchen beim Bäcker geholt. Das gab es nun zu essen, bevor wir die Heimfahrt antraten.
Auf dem Rückweg fuhren wir noch beim Bioladen vorbei. Auch dabei kam uns der Kühlschrank zugute, denn ohne den hätten wir zu kühlende Lebensmittel nicht kaufen können.
Den Rest des Tages war ich hauptsächlich damit beschäftigt, von der Hitze ziemlich fertig zu sein und Eis zu essen, während der Herr Lebensabschnittsgefährte bereits damit begann, das Video zu schneiden.