Zurück nach Hause
Am Flughafen in Trondheim mussten wir erst wieder warten. Nach dem Checkin war noch reichlich Zeit, beispielsweise für einen Kaffee.
Das erste Flugzeug gab es in der Halle an der Decke zu bestaunen, irgendein altes Propellerflugzeug.
Unser Flug ging um 14:15 Uhr. Aber wie üblich waren wir viel zu früh da. Das Timing ist auch etwas schwierig, wenn man die Gepflogenheiten und möglichen Wartezeiten vor Ort nicht kennt. Und dieser Flughafen, der immerhin der drittgrößte von Norwegen ist, hatte so gar nichts gemein mit dem chaotischen Flughafen von Frankfurt.
Auch draußen war nicht einmal annähernd so viel los. Dafür war die Aussicht aber tausendmal besser als in Frankfurt.
Als wir bereits im Flugzeug saßen, kamen die Räumfahrzeuge von der Start- und Landebahn zurück. Beeindruckende Schneeschaufeln hatten die.
Der Weg zur Startposition führt über die Bahnstrecke und über die E6.
Ein letztes Mal knipste ich ein rotes Holzhäuschen, das am Rand der Start- und Landebahn stand, dann hoben wir ab.
Noch zwei Photos der tollen Schneelandschaft von oben, dann lehnte ich mich zurück.
Während des Fluges gab es einen 22°-Ring um die Sonne zu sehen.
In Oslo mussten wir umsteigen. Einen Direktflug Trondheim - Frankfurt gibt es nicht. An der Information fragte ich, wo wir unseren Anschlussflug finden würden. Der nette Mitarbeiter zeigte in eine Richtung und meinte, da müssten wir “about one kilometer” laufen. “One Kilometer? You’re kidding!” Nö, das meinte der ernst.
Am Flughafen in Oslo wurde fleißig gebaut. Demnächst sind die Fußmärsche dann vielleicht noch länger dort.
Unsere nächste Station war die Enteisung.
Schon beim Start konnte man den Mond am Horizont sehen.
Als wir in der Luft waren, sah das richtig toll aus.
Wir bestellten etwas zu trinken und einen Snack. Witzig fand ich die Bezeichnung des Getränks better than broccoli. Ich habe zwar keine Ahnung, was das ist, aber alles, wo kein Brokkoli drin ist, ist besser als Brokkoli.
Zwei Stunden dauerte der Flug von Oslo nach Frankfurt. Es kam ein wenig Langeweile auf. Ich musste mich aber auch irgendwie ablenken, um in den engen Sitzen keinen klaustrophobischen Anfall zu bekommen. Wann wurde es eigentlich en vogue, Menschen wie Ölsardinen zu transportieren?
Das da unten ist Deutschland, ich schwör’s!
Mit etwas Licht sah Frankfurt dann so aus:
Wir hatten es geschafft! Nun mussten wir noch am Gepäckband auf unseren Koffer warten. Am Frankfurter Flughafen gibt es keinen trostloseren Ort als die Halle unten, in der die Gepäckbänder sind. Da war kaum ein Mensch, es war ziemlich einsam und verlassen und auch ein wenig gruselig dort. An “unserem” Gepäckband warteten ein paar Figuren auf Koffer, das war’s aber auch schon.
Ich nutzte die Zeit und ging zur Toilette, wo ich über ein Etikett schmunzeln musste, das dort klebte:
Immerhin ist das Eigentum an dem Etikett geklärt. Deutscher geht wohl nicht. Jeg er tilbake til Tyskland.
Nachlese
Wie üblich hatten wir von unterwegs Postkarten geschrieben. Was uns gar nicht aufgefallen war: Auf den Marken steht gar nicht der aktuelle Wert.
Das Paket mit dem Objektiv war immer noch nicht da. Ich weiß auch mittlerweile gar nicht mehr, ob und wann das Paket angekommen ist.
Im Gesicht hatte ich Gefrierbrand. Meine von der Chemotherapie, dem vielen Kortison und all den anderen Medikamenten immer noch arg strapazierte Haut sah ganz merkwürdig aus an der Stelle, schrumpelig und faltig, wie so ein olles Stück Fleisch, das unsachgemäß gefrostet wurde. Nun ja.
Aber das heilte schnell aus - im Gegensatz zum Norwegen-Fernweh.