Sightseeing in Trondheim Teil 1

In Trondheim gibt es nur eine einzige Straßenbahnlinie: Gråkallbanen. Diese fährt von St. Olavsgate nach Lian und eben diese Strecke wollten wir mit der Bahn fahren. Lian liegt südwestlich von Trondheim oben auf einem Berg. Aber erst einmal mussten wir ein Stück zur St. Olavsgate laufen, nachdem wir unser Gepäck in ein Schließfach gesperrt hatten.

Munkegate

Die Tram fährt sonntags alle 30 Minuten und wir hatten Glück, dass gerade eine kam, als wir an der Haltestelle ankamen. Wir kauften ein Ticket beim Fahrer und suchten uns einen Platz in der noch leeren Bahn.

Die Fahrt führt aus der Innenstadt von Trondheim raus und dann den Berg hinauf.

Trambahnfahrt

Der Weg führt auch vorbei am Tram-Museum, das aber leider nur im Sommer geöffnet hat. Dank der Smartphone-Kamera ist das Gebäude auf dem Photo etwas windschief. In Wirklichkeit ist es natürlich gerade.

Tram-Depot

Oben angekommen machte ich ein Photo von unserem Gefährt. Zwei Stationen zuvor mussten wir alle aus dem hinteren in den vorderen Wagen umsteigen. An der Endhaltestelle wird zurzeit gebaut, weswegen die Tram keine Schleife fahren kann. Und da eine Tram meist auch nicht rückwärts fahren kann, hängen sie zwei Trams aneinander. An der Endhaltestelle muss der Fahrer dann von ganz vorne nach ganz hinten laufen und fährt mit der anderen Tram wieder runter.

Trambahn

Schon unterwegs hat man einen tollen Ausblick auf die Stadt, von oben ist er natürlich noch grandioser.

Dort oben gibt es praktisch nichts. Ein Restaurant mit Blick auf Trondheim ist da. Aber dies hatte nur noch eine Stunde geöffnet und wir hatten eigentlich noch keinen Hunger und außerdem hatte ich keine Lust, die letzte Stunde Tageslicht im Inneren eines Gebäudes zu verbringen. So beschlossen wir gemäß alter Gewohnheit draußen ein wenig rumzulaufen.

Oben auf dem Berg

Im Sommer ist hier vermutlich mehr los, in den Reiseführern wird dies als Naherholungsgebiet ausgewiesen. Jetzt war das Besucheraufkommen überschaubar. Eigentlich waren nur wir da draußen. Ein paar Gäste saßen noch im Restaurant.

Blick zurück aufs Restaurant

Schon als wir von der Tram zum Restaurant liefen, erregte ein Schild meine Aufmerksamtkeit:

Pilgerweg

Ein Pilgerweg, coole Sache, ich will pilgern! Es kostete ein wenig Überredungskünste, den Lebensabschnittsgefährten auch für die Idee zu begeistern. Er hatte Bedenken, sich in der nahenden Dunkelheit in den Wald zu begeben. Und er hatte wenig Lust, 7,7 km zu Fuß zu laufen. Der erste Teil des Weges führte quasi neben den Trambahnschienen her und so konnte ich ihn überzeugen, doch zumindest einen Teil dieses Weges zu laufen.

Pilgerweg

Und wir waren ja nicht völlig von der Außenwelt abgeschnitten, auch entlang des Weges leben noch Menschen. Ein paar davon sahen wir sogar, sie standen uns nämlich im Weg. Das war allerdings nur auf den ersten paar Metern der Fall, dann wurde es einsamer. Lediglich zwei Radfahrer kamen uns entgegen.

Ich bin nicht sicher, ob der Weg durch den Fluss führt oder ob der Fluss beschlossen hat, auf dem Weg zu fließen. Vielleicht war es auch nur Schmelzwasser. Jedenfalls mussten wir mehrfach übers Wasser gehen, das größtenteils gefroren war.

Am Wegesrand waren die Bäume umgekippt, gruppenweise.

Pilgerweg

Wir kamen an einem zugefrorenen See vorbei, über dem sich eine Wolke recht fotogen im Schein der untergehenden Sonne präsentierte.

Pilgerweg

Kurz danach kamen wir wieder in bewohntes Gebiet.

Pilgerweg

So langsam machte sich Hunger breit. Wir überlegten für einen Moment, ob wir zum Tyholttower laufen sollten, aber auch dorthin war es noch ganz schön weit. Als wir an einer stark befahrenen Straße vorbeikamen und die Bushaltestelle entdeckt hatten, beschlossen wir, auf die zweite Hälfte unseres Pilgerwegs zu verzichten und mit dem Bus in die Innenstadt zurückzufahren.

In der Innenstadt angekommen machten wir uns auf dem Weg zu Egon, unserem Lieblingsrestaurant in Trondheim. Und hier haben wir sogar "unseren" Tisch.

Unser Tisch im Egon

Nach dem Essen noch die Bilder des Lebensabschnittsgefährten, dann geht's weiter.

Author

dark*

Immer gerne auf Tour, am liebsten im Norden

6. Februar 2017