Teil 10 - Vesterålen und Lofoten
Die Vesterålen haben uns sehr gut gefallen, auch wenn das Wetter nicht immer unseren Wünschen entsprochen hat. Für die Lofoten haben wir nur einen Tag geopfert.
Tag 41 - Regentag im Travel-Office
Montag, 2. August 2021
Auf unserem exponierten Stellplatz wehte uns ordentlich der Wind um den Camper. Grundsätzlich mag ich das recht gerne, aber es zieht dann auch wie sonstwas im Innern. Dennoch hatten wir ganz gut geschlafen.
Es regnete. Und es hörte den ganzen Tag nicht auf zu regnen. Erst am späten Nachmittag kletterten wir mal aus dem Camper, weil der Regen dann etwas weniger war.
Zunächst gingen wir zu dem Strand etwas südlich von uns und sammelten dort auch etwas Müll ein. Der Müll stammte nicht von den Besuchern hier, sondern bestand eher aus Fischernetzen und anderem Zeug, das aus der See kam.
Anschließend gingen wir noch rüber zu dem anderen Strand, an dem die anderen Camper standen.
Die Straße entlang gingen wir hinauf zu unserem Auto. Der Verkehr, der uns entgegen kam, war ausgesprochen niedlich und sympathisch aber auch etwas skeptisch uns gegenüber.
Am Auto vorbei führte der Weg noch ein Stück weiter. Auf der anderen Straßenseite war ein See. Dort entdete die Straße auch und wir gingen wieder zurück.
Abends guckten wir wieder einmal einen Film, lautmalerisch begleitet von dem Gebimmel der Schafe, die die ganze Zeit um unseren Camper herum unterwegs waren. Und dann durfte natürlich der abendliche Blick auf Bleiksøya nicht fehlen.
An diesem Tag sind wir nicht gefahren, daher gibt es auch keine Statistik
Tag 42 - Der Regen lässt nach
Dienstag, 3. August 2021
Wettermäßig fing der Tag ähnlich an wie der vorherige. Aber immerhin konnte ich die Heckklappe mal zum Lüften öffnen und unsere bimmelnden Nachbarn begrüßen. Das finden die übrigens nicht so lustig, die sind eher scheu und schreckhaft.
Im Laufe des Tages besserte sich das Wetter deutlich. So sehr, dass der Herr Lebensabschnittsgefährte wieder die Kamera neben dem Laptop liegen hatte. Die Bilder wurden durch die getönte Scheibe des Campers gemacht und sind daher nicht ganz so optimal, aber sie vermitteln schon einen ganz guten Eindruck, wie viele Vögel drüben auf der Insel unterwegs waren.
Der Felsen vor der Küste war schon ein recht dankbares Photomotiv und sah bei jedem Wetter einfach toll aus. Überhaupt war das blaue Wasser bei Sonne schon wieder Grund genug, die Kamera auszupacken, als endlich Feierabend war und wir uns eigentlich auf den Weg machen wollten.
Eigentlich wollten wir den Stellplatz noch gar nicht verlassen, aber wir mussten dringend Toilette und Spülwasser entsorgen, so konnten wir nicht noch eine Nacht stehen bleiben. Daher fuhren wir zum nahegelegenen Campingplatz in Bleik. Gegen eine kleine Gebühr konnte man dort Entsorgen, ohne Übernachtungsgast zu sein. Das nutzten wir. Anschließend fuhren wir zum Stellplatz zurück.
Allerdings hatte sich mittlerweile jemand auf “unseren” Platz gestellt, weswegen wir unten am Strand bei den anderen Campern einen Platz suchten. Immerhin waren wir dort windgeschützt.
Wir beobachteten einen Adler, der seine Kreise zog. Und dann war da noch ein kleiner brauner Vogel (irgendeine Drossel vielleicht), der eine Weile schwer beschäftigt auf einem Stein herumhüpfte.
Die Zufahrt zu dem Platz war ein wenig steil, wie man weiter oben auf dem Photo vom Vortag, das ich noch einmal eingebunden habe, sehen kann. Im Laufe des Nachmittags und Abends kamen noch mehr Camper an und manche davon gaben sich die größte Mühe, diversen Klischees gerecht zu werden.
Nachmittags kamen ein Wohnmobil mit viel Überstand und später am Abend ein Geländewagen mit Wohnwagen an. Beide fuhren recht flott dort hinunter und setzten auch auf, fuhren aber ungerührt weiter. Beide waren Polen, denen allgemein ein etwas rustikaler Fahrstil nachgesagt wird. Und dann befand eine italienische Familie, dass der Platz direkt neben uns für sie der beste sei. So hatten wir nun Nachbarn, die klischeehaft und ziemlich lange laut waren. Aber irgendwann schliefen wir doch noch alle.
Zum Schluss noch die Statistik: 6 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren. Die Route als Screenshot, der GPS-Track dieses Reiseabschnitts ist am Ende dieses Beitrags.
Tag 43 - Wir umrunden Andøya
Mittwoch, 4. August 2021
Auch am dritten Tag in Bleik regnet es. Der Blick morgens auf den Strand war trotzdem echt premium, daran hätte ich mich gewöhnen können.
Im Laufe des Tages stellten die Schafe die einzige Abwechslung da. Ansonsten Regen, grauer Himmel, Regen. Nach Feierabend packten wir dann unser Zeug zusammen und verließen den tollen Strand. Wir fuhren an der Küste entlang Richtung Süden.
Natürlich war die Landschaft auch bei tiefhängenden Wolken und Dauerregen grandios, da gab es überhaupt keinen Zweifel.
Irgendwann endete die Straße und eine Schlammpiste führte uns weiter. Das Sackgassen-Schild irritierte ein wenig, denn laut Google-Maps konnten wir über diese Straße um die Südspitze der Insel herum fahren. Wir riskierten es.
Und wir hatten Erfolg. Zwar mussten wir am Ende der Strecke über ein Hofgrundstück fahren, aber danach war wieder normale Straße. Nachdem wir dieses Abenteuer bestanden hatten, waren wir auch schon wieder fertig mit dem Tag. Neben einem Fluss, unweit der Brücke, die uns von der Insel herunter führte, fanden wir einen Stellplatz. Der Blick war zwar nicht ganz so premium wie der auf den Strand, konnte sich aber durchaus sehen lassen.
Zum Schluss noch die Statistik: 78 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren. Die Route als Screenshot, der GPS-Track dieses Reiseabschnitts ist am Ende dieses Beitrags.
Tag 44 - Regen, Regen, Regen
Donnerstag, 5. August 2021
Der Regen nahm überhaupt kein Ende. Aber da an dieser Stelle eh keine Möglichkeit eines Spaziergangs bestand, stellte sich die Frage sowieso nicht. Bewegung ist aber wichtig, sonst verkümmert ja alles in dem kleinen Mini-Camper. Um ein wenig auf der Straße hin und her zu laufen, reichte eine kurze Regenpause aus.
Nach der Arbeit ging es auf die nächste Insel, vorbei an Risøyhamn und über die Andøybru. Während unserer Hurtigrutenreise 2016 sind wir zwar dort durchgefahren und haben auch in Risøyhamn angelegt, aber das war in der Nacht und ich hatte es verschlafen.
Am Risøysund und am Forfjord legten wir jeweils einen Photo-Stopp ein. Davon ließen wir uns auch vom schlechten Wetter nicht abhalten.
Über die nächste Brücke ging es auf Langøya. Wir hatten beschlossen, dass wir mal wieder einen Campingplatz benötigten. Und so steuerten wir den Platz in Toftenes an.
Auf dem Campingplatz mussten wir zunächst Wäsche waschen, außerdem putzte ich den Camper, was mal wieder nötig war.
Den Rest des Tages genossen wir die Ruhe. Die wenigen Gäste auf dem Platz waren alle Norweger und alle waren total nett. Es war himmlisch ruhig und friedlich, ich hätte stundenlang aufs Wasser starren oder die Möwen beobachten können.
Zum Schluss noch die Statistik: 88 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren. Die Route als Screenshot, der GPS-Track dieses Reiseabschnitts ist am Ende dieses Beitrags.
Tag 45 - Langøya von ihrer schönsten Seite
Freitag, 6. August 2021
Die Sonne schien!
Wir liefen morgens ein wenig in auf dem Campingplatz herum. Es gab einen Bootsanleger, von dem aus man einen Felsen beobachten konnte, auf dem Küstenseeschwalben nisteten. Einer der beiden Vögel hatte einen Fisch für den anderen als Geschenk mitgebracht. Wenn sie nicht gerade auf unbedarfte Touristen losgehen, sind sie wunderschön und zuckersüß.
Den Campingplatz muss man mittags verlassen. Ich packte daher schon vormittags alles zusammen und zu Beginn der Mittagspause sprangen wir vorne in die Fahrerkabine und fuhren los, erst die Straße 7674 nach Norden, dann auf die 7668 bis an die Nordspitze in Stø.
Bevor der Mann sich wieder an die Arbeit machte, schauten wir uns erst einmal um und knipsten ein paar Photos. Wetter, Umgebung, einfach alles war toll.
Auf einem Parkplatz deponierte ich den Herrn Lebensabschnittsgefährten im Camper hinter seinem Laptop und schnappte mir seine Kamera und lief los auf die gegenüberliegende Mole zum Knipsen. Meine Bilder sind nicht ganz so gut, mir fehlte die Übung.
Kann es etwas niedlicheres geben als Möwenküken? Die ja auch schon fast so grimmig gucken können wie ihre Eltern. Nach einer Weile lief ich wieder zurück und legte im Camper die Füße hoch, bis der Herr Lebensabschnittsgefährte gegen 16:30 Uhr endlich Feierabend machte.
Als nächstes führte unser Weg zur Südspitze der Insel. Uns gefielen die Vesterålen übrigens noch viel besser als Senja. Und es war viel weniger los, was ein weiterer Pluspunkt war.
Zwischen Fleines und Varvika machten wir auf einem Wanderparkplatz halt. Auf der anderen Straßenseite führte ein Wanderweg den Hügel hinauf. Wir gingen ein wenig wandern.
Mit Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist es bei mir nicht weit her, daher sind unsere Ausflüge in unwegsames Gelände meist auch eher kurz. Um auf den Veten mit seiner sagenhaften Höhe von 383 Metern hochzuklettern, reichte es jedenfalls nicht. Und selbst wenn ich hinauf gekommen wäre, müsste ich ja auch irgendwie wieder runter. Und spätestens dann würde es mit dem “Nicht nach unten schauen!"-Mantra schwierig. Und das war ja auch nichts, was man kurz vor dem Abendessen mal eben macht.
Ich überließ es der Drohne, weiter in die Höhe zu steigen als ich es getan hatte. Nach dem Flug gab es dann endlich etwas zu futtern, Strammer Max und Salat standen auf dem Speiseplan.
Als die Sonne sich recht dramatisch anschickte, vom Himmel zu verschwinden, krochen wir noch einmal aus dem Camper, um das zu knipsen. Danach gingen wir dann ins Bett.
Zum Schluss noch die Statistik: 99 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren. Die Route als Screenshot, der GPS-Track dieses Reiseabschnitts ist am Ende dieses Beitrags.
Tag 46 - Stokmarknes und Lofoten
Samstag, 7. August 2021
Der morgendliche Blick auf Seen, Fjorde oder den offenen Ozean wird vermutlich zu den Dingen gehören, die ich nach dieser Reise am meisten vermissen werde.
Wir hatten ein wenig Zeitdruck. Unser Fahrzeug näherte sich der 10.000-Kilometer-Marke und laut Ford musste er dann zur ersten Prüfung in die Werkstatt. Ich hatte sogar beim Verkäufer nachgefragt, ob es reichen würde, einen Termin nach unserer Rückkehr in Deutschland zu machen, oder ob das ziemlich exakt bei 10.000 km sein soll. Er meinte, dass es dies sollte. Also schaute ich nach, wo in Norwegen authorisierte Ford-Werkstätten sind, wie weit es bis dahin noch wäre und wie wir das in unsere Tour einbauen können. Die Wahl fiel auf die Werkstatt in Stjørdal, wo wir für den 16. August einen Termin vereinbarten. Bis dahin waren es ja noch ein paar Kilometer und da wollten wir auch nicht nur durchrauschen. Daher hieß es langsam aber sicher Abschied nehmen von den Vesterålen, wo wir gerne noch länger geblieben wären.
Ein wenig die Beine vertreten, den Trupp Gänsesäger knipsen und dann ging’s los auf die Piste. Über die Hadselbru, die über den Hadselfjord führt, kamen wir auf die nächste Insel, Hadseløy.
Wir fuhren nach Stokmarknes. Zwar hatten wir vorher schon gesehen, dass das Hurtigruten-Museum derzeit geschlossen war, aber wir wollten uns den neuen Bau zumindest von außen ansehen. Dort liegt die MS Finnmarken von 1956, die 1994 ihren Dienst quittierte und seither dem Museum gehört. Da der Zahn der Zeit auch an Museumsschiffen nagt, wurde nun ein Gebäude um das Schiff herum gebaut. Und das kann man ganz gut vom gegenüberliegenden Ufer aus sehen.
Wir fuhren auch hinüber auf die andere Seite, um von außen zu knipsen, was von außen zu knipsen ging. Zunächst das Hurtigrutenhaus, in dem das Museum und die Nord universitet untergebracht sind.
Danach sind wir zum Wasser gegangen, wo das berühmte Exponat nun sein eigenes Dach über dem Kopf bekommen hatte. Den neuen Bau fanden wir recht gelungen und bedauerten es, dass das Museum noch nicht geöffnet hatte. Am Kai lag außerdem die DS Hestmanden, ein dampfbetriebenes Frachtschiff mit Passagierkapazität.
An der Westseite fuhren wir um die Insel herum. So ziemlich am westlichsten Punkt fanden wir einen Parkplatz für eine Rast. Ein zweites Frühstück war fällig und und ein kurzer Spaziergang
Anschließend fuhren wir nach Melbu. Dort gab es einen ausgedehnten Spaziergang durch den Ort, bevor wir uns auf die Fähre nach Fiskebøl auf den Lofoten begaben.
Die Fähre kam bald und wir gingen zum Fähranleger und zu unserem Auto. Wir mussten auch nicht lange warten. An Bord machten wir während der 15-minütigen Überfahrt ein paar Photos.
Warm war es auf den Lofoten, 23 °C zeigte die Temperaturanzeige des Autos an. Temperaturen in den 20ern hatten wir schon länger nicht mehr gesehen und die fühlten sich jetzt schon etwas zu warm an. Ansonsten war der erste Teil der Strecke auf den Lofoten wirklich sehr schön
Am Austnesfjorden rasteplass legten wir einen Photo- und Drohnen-Stopp ein. Nach dem Geknipse flog der Mann eine Runde und machte sogar endlich mal wieder ein Panorama-Bild. Leider war es die Tage zuvor meist viel zu windig, um zu fliegen.
Bisher hatten wir die Lofoten nur einmal im Dunkeln mit dem Schiff und einmal im Winter bei Sauwetter besucht. Landschaftlich sind sie wirklich sehr schön.
Irgendwo hinter Svolvær kam uns ein Auto von Apple entgegen, das Aufnahmen für Look Around, das Streetview von Apple, macht. Bert ist mit mir am Steuer nun dort verewigt. Wir haben uns später die Mühe gemacht, die Stelle rauszusuchen und uns tatsächlich gefunden. Hier die Screenshots.
Durch den Hype, der um diese Inselgruppe veranstaltet wird, ist es hier im Sommer allerdings sehr voll. Am berühmten Skagsanden Beach legten wir nochmal einen Stopp ein. Allerdings sind wir nicht weit gelaufen, da war es uns definitiv zu voll!
Uff. Lofoten im Sommer ist hardcore anstrengend. Und in diesem Sommer war ja noch gar nicht so viel los. Trotzdem war es voll. Wir ärgerten uns ein wenig, dass wir nicht die Fähre von Svolær nach Skutvika genommen hatten, dann müssten wir uns nicht bis in den Süden nach Moskenes durchschlagen.
Auf dem letzten Teil der Strecke wurde es recht eng. Auch die Brücken waren nur einspurig und Ampeln regelten den Verkehr.
Kurz hinter der Djupfjordbura war ein Parkplatz, auf dem schon einige Camper standen. Dort wollten wir die Nacht verbringen und am nächsten Morgen früh die Fähre nehmen. Der Mann knipste noch einmal die Brücke und dann verkrochen wir uns im Camper und buchten für den nächsten Morgen die Fähre aufs Festland.
Um uns herum war es laut und es war viel los. Wir waren genervt und hofften sehr darauf, am nächsten Tag wieder etwas mehr Ruhe zu finden.
Zum Schluss noch die Statistik: 331 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren. Die Route als Screenshot, der GPS-Track dieses Reiseabschnitts ist am Ende dieses Beitrags.