Tag 6: Von Osterwiek nach Wanfried
Morgens musste ich mir erstmal die Haare waschen. Mit festem Shampoo und wenig Wasser geht das bei meinen kurzen Haaren auch im Camper ganz gut. Und einen eingebauten Föhn hat Bert auch. ;)
In der Zwischenzeit flog der Herr Lebensabschnittsgefährte die Drohne und machte Photos vom Stellplatz und der Umgebung.
Dann ging es auf in den Tag.
Zunächst benötigten wir Trinkwasser. Dazu steuerten wir den Campingplatz Ilsenburg an und bereuten es. Dort ist alles eng und verwinkelt und extrem voll. Der Campingplatz selbst ist total unübersichtlich und nur nach Passieren einer Schranke zu befahren. Die Anmeldung ist auf der anderen Straßenseite. Das war uns zuviel Aufwand für frisches Wasser.
Wir kehrten um und im Ort noch beim Bäcker ein und holten uns Kuchen für den Nachmittag. Dann steuerten wir den Wohnmobilstellplatz in Bad Harzburg an. Dieser war total überfüllt, aber immerhin gab es die Möglichkeit der Ver- und Entsorgung.
Über die B4 fuhren wir durch den Harz. Der Anblick ist … gewöhnungsbedürftig. Trockenheit und Borkenkäfer richten ziemliche Schäden an, das ist nicht zu übersehen. Es wird halt dauern, bis da wieder Wald zu sehen ist.
Trotzdem ist es irrsinnig voll. Am Torfhaus, wo wir überlegt hatten, einen Kaffee-Stopp einzulegen, war die Hölle los. Auf dem Parkplatz war totales Chaos. Außerdem hätten wir ein Tagesticket lösen müssen. Daher entschieden wir uns, weiterzufahren. Von den drei Zufahrten zum Parkplatz war aber nur eine geöffnet und wir waren nicht die einzigen, die kein Tagesticket für eine halbe oder auch ganze Stunde Aufenthalt lösen wollten. Also in der Enge drehen und wieder raus aus dem Parkplatz.
Wir mussten links auf die B4 abbiegen, was sich äußerst schwierig gestaltete. Da es keinen Parkscheinautomaten gibt, sondern die Tickets von Hand verkauft werden, staut sich alles, was auf den Parkplatz will, auf der B4. Dort stehen die Leute dann denen im Weg, die gar nicht auf den Parkplatz, sondern einfach nur die B4 entlang fahren wollen. In dieser Situation vom Parkplatz aus links in die B4 abzubiegen, ist nahezu unmöglich.
Irgendwann haben wir es aber dann doch geschafft. Und ab Braunlage wird die Situation auf der überfüllten Straße auch deutlich ruhiger.
An der Stelle bekomme ich unsere gefahrene Strecke nicht mehr zusammen, da wir uns mehrmals verfahren haben. Dabei kamen wir durch Orte wie “Sorge” und “Tanne”. Dann stellte ich fest, dass wir der falschen Grenze folgten, nämlich der zwischen Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Für den Weg zurück und um wieder in die richtige Richtung zu kommen, fanden wir eine ruhige Nebenstrecke, der wir folgten.
Auf einem kleinen Parkplatz im Wald gab es erst einmal Mittagessen.
Die Fahrt durch Heiligenstadt war ein mittlere Katastrophe. Straßen waren gesperrt, Umleitungsschilder fehlten. Stress pur. Irgendwann hatten wir aber auch das bewältigt und tuckerten wieder ganz entspannt auf ruhigen Nebenstraße durchs Land.
Für den Rest des Tages und die Nacht hatten wir uns einen Wanderparkplatz in Wanfried ausgesucht. Der ist am Hang gelegen und wirklich toll angelegt
Wir wanderten noch ein Stück den Berg hinauf, genossen das schöne Wetter und die tolle Aussicht.
Dann kletterten wir zurück in den Camper, ließen die Heckklappe geöffnet und legten die Füß hoch. So ließ es sich wunderbar aushalten.
Später kam noch eine größere Gruppe von Leuten, die den Grillplatz nutzten. Da wir befürchteten, dass dies eine längere Abendveranstaltung werden könnte und wir darauf keine Lust hatten, fuhren wir zu einem Parkplatz unten am Berg, wo wir übernachteten. Am nächsten Morgen wollten wir wiederkommen, um dort oben das Travel-Office für den Tag aufzuschlagen.
Zum Schluss wie immer die Statistik, die allerdings für zwei Tage ist, denn am Tag zuvor hatten wir vergessen, den Tacho zu knipsen. Wie bereits weiter oben im Text erwähnt, stimmen Karte und Tachostand nicht überein. Aber für eine grobe Orientierung, wo wir uns an diesem Tag herumgetrieben haben, reicht die Karte durchaus.
348 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren.
Auf der Karte sieht das so aus: