Tag 10: Drei-Freistaaten-Stein und Dreiländereck

Trotz der Geräusche der Windräder habe ich ganz gut geschlafen, wenn auch nicht besonders viel. Aber nach zwei Kaffee geht es einigermaßen und wir gehen auch, nämlich spazieren.

Blick aus dem Camperfenster

Zunächst laufen wir den Pfad am Wald vorbei, in dem die Bäume in Reih und Glied stehen. Ein Hase nimmt Reißaus vor uns.

Dort kommt man zu einer freien Fläche, auf der der Drei-Freistaaten-Stein recht prominent in der Mitte steht. 37 Jahre war dieser Punkt nicht zugänglich, 37 Jahre lang durfte kein Bürger hierher kommen. Der Grenzstein hat übrigens die Nummer 115.

Wir haben nicht allzu viel Zeit, der Herr Lebensabschnittsgefährte muss wieder arbeiten. Daher gehen wir nicht weiter, sondern zurück zum Parkplatz. Es ist ziemlich ruhig dort, drei Leute sind im Laufe des Vormittags vorbei gekommen. Allerdings kamen nur zwei davon auch wieder zurück. Mittags gehen wir noch einmal zum Drei-Freistaaten-Stein, um uns nach dem Essen die Beine zu vertreten.

Nach der Arbeit fahren wir zum ehemaligen Dreiländereck BRD - DDR - Tschechoslowakei. Heute grenzen hier Bayern, Sachsen und die Tschechische Republik aneinander. Der Parkplatz liegt ein wenig versteckt und es geht einen etwas steilen Hang hinunter.

Zwei Frauen mit einem wirklich extrem putzigen Dackel und einem Zelt treffen wir auf tschechischer Seite an. Dort gibt es auch einen Schrank mit Bier und Snacks und einer Vertrauenskasse. Leider haben wir keine tschechischen Kronen dabei. Es ist ein schöner, ruhiger Platz. Wir verweilen einen Moment, vergessen allerdings, Photos zu machen.

Ich schicke meiner tschechischstämmigen Bekannten ein Selfie von uns vor dem Schild der Tschechischen Republik. Ich schicke ihr immer ein Photo, sobald wir die tschechische Grenze überqueren, worüber sie sich jedes Mal freut.

Zurück auf der Deutschen Seite gehen wir noch zum südlichsten der deutsch-deutschen Grenzpfähle und machen dort auch noch Photos.

Hier ganz im Süden und auch bei uns im Norden scheint die ehemalige deutsch-deutsche Grenze mehr eine Randnotiz zu sein. Dazwischen ist sie touristisch ziemlich ausgeschlachtet. Die Idee des Grünen Bandes finde ich toll. Die Umsetzung lässt an manchen Stellen ein wenig zu Wünschen übrig. Leider ist das Grüne Band an ein paar Stellen getrennt.

Ursprünglich hatten wir geplant, auf dem Rückweg über die B 96 zu fahren. Allerdings haben wir auf der Tour hierher so viele Eindrücke gesammelt, dass wir uns entschieden haben, der B 96 eine eigene Tour zu widmen. Auch hatten wir nicht damit gerechnet, uns auf der Grenztour so lange aufzuhalten. Daher fuhren wir nun direkt Richtung Norden.

Landstraße

Wir fahren über Land bis Schleifreisen, das in der Nähe von Gera liegt, und übernachten dort auf einem Parkplatz im Wald.

Zum Schluss wie immer die Statistik und der Kartenausschnitt.

123 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren.

123 km

Auf der Karte sieht das so aus: