Über den Baumwipfeln von Rügen
Der letzte Tag unseres Urlaubs war angebrochen. Den wollten wir nutzen, um den Baumwipfelpfad in Prora zu erkunden. Größter Haken an dem Plan: Ich habe Höhenangst. Aber ich war davon überzeugt, das irgendwie hinzubekommen, also machten wir uns per Bus auf den Weg nach Prora.
Schon als wir nach Sassnitz fuhren, mussten wir über die Durchsagen im Bus schmunzeln. Alle Haltestellen wurden von Kinderstimmen durchgesagt. Irgendwo habe ich gelesen, dass das Schüler einer örtlichen Schule waren, die die Haltestellen auf Band gesprochen haben. Klingt jedenfalls ganz witzig.
Zum Baumwipfelpfad gehört ein Aussichtsturm, der einem Adlerhorst nachempfunden sein soll. Und natürlich wollten wir auch dort hinauf. Im Besucherzentrum muss man Eintritt zahlen und ein Ticket lösen, dann gehts los. Da der Turm barrierefrei ist, geht es eine schier endlose Rampe immer im Kreis rauf. Wir laufen in der Mitte, damit ich nicht nach unten gucken muss.
Der Herr Lebensabschnittsgefährte hatte mich an die Hand genommen. Er behauptete später, mein Händedruck sei immer fester geworden, kurz bevor wir oben waren, hätte ich ihm fast die Hand zerquetscht.
Oben angekommen nahm ich meinen ganzen Mut zusammen, um ein Photo nach unten zu knipsen.
Der Turm selbst ist etwa 40 Meter hoch und da Rügen ja nunmal hügelig ist, befanden wir uns auf ca. 80 Metern über dem Meeresspiegel. Und nachdem ich mich an die Höhe gewöhnt hatte, konnte ich es auch genießen. Der Ausblick war toll!
Um den Menschen den Naturschutz, den Schutz der Bäume und dessen Wichtigkeit zu vermitteln, macht man erstmal eins: Bäume fällen für Parkplätze und Flächen zubetonieren.
Wir gingen wieder hinab und wanderten dann natürlich auch noch dem Baumwipfelpfad entlang.
Beim Imbiss gönnten wir uns später noch einen kleinen Snack.
Natürlich gingen wir auch noch durch das Besucherzentrum, wo wir einiges über Rügen und ein wenig über Wald und Bäume lernten.
Nach unserem Imbiss gingen wir zu Fuß bis zum Strand. Dazu muss man erstmal die IC-Strecke nach Binz überqueren.
Anschließend kamen wir noch einmal an den verfallenen Kai-Anlagen des KdF-Seebades vorbei.
Kurz entschlossen gingen wir am Strand entlang bis nach Binz zurück. Das Wetter war herrlich, das Wasser auch. Und ich liebe es, stundenlang am Wasser entlang zu laufen. Das erste Stück war fast nichts los, erst in Binz wurde es voll.
Etwas wehmütig wurde mir langsam, schließlich war am nächsten Morgen schon wieder Abreise und ich musste wieder ins viel zu viele Kilometer vom nächsten Meer entfernte Südhessen zurück. Als wir an der Seebrücke in Binz angekommen waren, machte ich ein letztes Photo vom Ostseestrand
Das letzte Stück fuhren wir wieder mit dem Rasenden Roland zurück.
Mittlerweile fielen uns fast die Füße ab, so viel Laufen waren wir ja überhaupt nicht gewohnt. Daher gestaltete sich auch unser letzter Abend in der Ferienwohnung eher ruhig und mit Füße hochlegen. 23.916 Schritte sind wir an diesem Tag gelaufen!
Zum Schluss gibt’s hier noch die Bilder des Tages des Lebensabschnittsgefährten.