Fahrradtour zum ehemaligen KdF-Seebad in Prora

Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich zeitig mit den Rädern losziehen, um das ehemalige KdF-Seebad in Prora anzuschauen. Aber der Morgen fiel … etwas unglücklich aus.

Mein Datenvolumen war aufgebraucht. Es regnete und gewitterte draußen, während drinnen in der Ferienwohnung kein Wasser mehr aus dem Hahn kam - und ich natürlich noch nicht duschen war. Glücklicherweise hielt das nicht allzu lange an und ich konnte wenigstens duschen gehen. Dann warteten wir noch ein wenig ab, bis das Gewitter vorbei war, dann machten wir uns auf den Weg.

Da es nicht aufhörte zu regnen, überlegten wir, mit unseren Fahrrädern mit dem Bus nach Prora zu fahren. Und während wir an der Haltestelle warteten, ließ es langsam nach und wir radelten doch noch los. Zwar erwischte uns auf dem Weg dorthin noch der eine oder andere Schauer und es war schrecklich schwül im Wald, außerdem führt die Strecke teilweise ganz schön krass bergauf, aber nachdem wir das Hochufer zwischen Binz und Sellin hinter uns gelassen hatten, ging es zunächst bergab und dann über ebene Strecke und es wurde angenehm und echt schön zu fahren. Immerhin sahen wir auf unserem Weg auch etwas vom Inneren der Insel und nicht immer nur Strand und Küste. Und die Laune von Frau dark* besserte sich kontinuierlich.

KdF-Seebad Prora

Das ehemalige KdF-Seebad ist wirklich beeindruckend. Die Häuserreihe reicht bis zum Horizont. Insgesamt 4,5 km lang. Allerdings ist es auch in einem erbärmlichen Zustand. Aber offensichtlich tut sich etwas, man kann hier eine Musterwohnung besichtigen und künftiger Eigentümer werden. Schlecht fände ich die Idee einer Ferienwohnung auf Rügen ja nicht …

Von der Meerseite ist es noch viel beeindruckender. Und mit viel Phantasie, die mir durchaus zueigen ist, kann ich mir problemlos vorstellen, wie hübsch es hier sein könnte, wenn alles renoviert ist, wenn im Erdgeschoss des Komplexes Geschäfte, Cafés und Restaurants untergebracht sind, wenn die Fläche zwischen Strand und KdF teilweise naturbelassen bleibt, teilweise Parks angelegt werden, teilweise Außengastronomie zu finden ist, mit Springbrunnen, bunten Blumen, Skulpturen und allerlei Zeugs aufgelockert. Mir würde es hier gefallen.

Die Bauten, vom Hitler-Regime errichten und von der DDR-Führung - nach anfänglichem Plündern für den Wiederaufbau - später doch noch genutzt, stehen mittlerweile als Mahnmal zweier deutscher Diktaturen unter Denkmalschutz. Dementssprecend gibt es ein Dokumentationszentrum, das in einem der Randbauten des ehemaligen Festplatzes zuhause ist. Und selbstverstädnlich gaben wir uns auch das noch.

Donald-Graffiti

Besucherzentrum

Anschließend suchten wir noch die Kaimauer auf. Die Kaimauer war ziemlich groß, vermutlich völlig überdimensioniert, denn die Prorer Wiek ist für große Schiffe viel zu flach.

Achtung, Lebensgefahr!

Strand Prora

Wir setzten uns auf unsere Fahrräder und fuhren zurück nach Sellin, tief beeindruckt von dem imposanten Koloss und auch von dem Verfall. In Sellin gaben wir die Fahrräder wieder zurück.

Zum Schluss noch die Galerie des Lebensabschnittsgefährten von diesem Tag.