Tag 12: Der Norden Estlands

Puh, die Nacht war kurz. Mal war es zu warm, mal war es zu kalt, Heizung an, Heizung aus - Nichts war richtig. Dementsprechend müde sind wir heute Morgen und das bei eigentlich vollem Tagesprogramm. Schon beim ersten Kaffee kommt mir der Gedanke, dass wir Tallinn vielleicht auf morgen verschieben sollten.

Bert fährt durch den Schnee

Den Morgenblick aus dem Camper habe ich heute ganz vergessen. Dafür gibt’s Bert, wie er durch den Schnee fährt.

Unbefestigte Straße

Unser erstes Etappenziel ist ein Wasserfall an der Steilküste.

Aber bevor wir auf die kleinere Straße Richtung Küste abbiegen können, müssen wir durch eine Stadt.

alt und neu

Netter Kontrast zwischen vorher und nachher. Ein wenig Farbe macht den Plattenbau gleich viel ansehnlicher.

Streetart

So geht’s natürlich auch mit der Farbe.

Und dann sehen wir endlich und zum ersten Mal die Ostsee!

Ostsee

Wir fahren eine ganze Weile an der See entlang. Sieht fast aus wie bei uns zuhause. Unser erstes Zwischenziel für heute liegt auch direkt an der See.

Valaste juga

Der Valaste juga ist mit 30 Metern der höchste Wasserfall Estlands. Und er ist sehr imposant.

Ich habe mich sogar den ersten Teil der mörderischen Treppe hinunter gewagt, fest an den Herrn Lebensabschnittsgefährten oder ans Geländer geklammert, um Photos vom Wasserfall und der Ostsee zu machen.

Danach klettere ich die Stufen wieder hoch. Oberhalb vom Wasserfall ist auch noch eine Brücke, aber da gehen wir lieber nicht drauf, die ist komplett vereist.

Vereiste Brücke

Anschließend setze ich mich hinten in den Camper und lade die Bilder und den Blogbeitrag von gestern hoch, wir hatten im Wald ja kein Internet, während der Herr Lebensabschnittsgefährte noch einmal mit der Drohne loszieht.

Leider ist im Panorama ein Fehler, vielleicht ein Windstoß.

Und vom Boden aus geknipst hat er den Wasserfall natürlich auch noch.

Valste juga

Nachdem mein Blogbeitrag hochgeladen ist und der Herr Lebensabschnittsgefährte sich aufgewärmt hat, fahren wir weiter.

Wir müssen mal wieder ein paar Kleinigkeiten einkaufen und fahren dafür nach Viru-Nigula. Da der Marker des Geschäfts bei Google-Maps an der falschen Stelle gesetzt ist, drehen wir noch eine Extra-Runde durch den Ort.

Vieles hier in Estland wirkt tatsächlich ein wenig trostlos.

Berliiner

Berliner heißen hier Berliiner. Und diesmal nehme ich auch einen. Außerdem kaufen wir mal wieder Wasser, Brot, Käse, Frühstücks-Cerealien, Knabberzeug und Kuchen.

Der nächste Ort, durch den wir fahren, heißt Rakvere. Hier gibt es eine Burgruine, die wir uns ansehen wollen.

Burg Wesenberg

Burg Wesenberg heißt die Burg auf Deutsch und stammt aus dem 13. Jahrhundert.

Die Treppe zur Burg hinauf war ein wenig abenteuerlich.

Wir laufen einmal um die Burg herum. An der Hinterseite ist eine weitläufige, hügelige Landschaft.

Genug von der Burg, auf Hineingehen hatten wir keine Lust. Der Eintritt soll außerdem 11 Euro pro Person kosten. Um mir den Innenhof der Burg anzusehen, ist mir das zu teuer.

Auerochse

Wir statten dem Auerochsen noch einen Besuch ab. Warum er da steht, erschließt sich mir nicht, aber photogen ist er.

Blick auf die Burg

Einen schönen Blick auf die Burg hat man von dort aus außerdem.

Blick in die Ferne

Und wenn ich schon hier bin, werfe ich auch noch einen Blick in die Ferne.

Bevor wir weiterfahren, hier die Bilder des Lebensabschnittsgefährten von der Burg.

Straße

Wir sind hungrig und fahren zu einem Wanderparkplatz, wo wir für eine Rast anhalten. Im Camper gibt es heute Bratkartoffeln mit Speck und Ei.

Frosch

Weil heute WorldFrogDay ist, kriegt der Frosch auch mal ein Solo. Nicht erst seit Kermit wissen wir, dass Frösche echt coole Socken sind.

Wir steuern den nächsten Wasserfall an.

Straße

Die Zufahrt ist nach Berts Geschmack. Man kann von beiden Seiten an den Wasserfall heran. Auf der einen Seite ist ein asphaltierter Parkplatz und auf der anderen Seite eine … Schlammgrube.

Jägala juga

Der Jägala juga ist der größte Wasserfall Estlands, was sich vermutlich auf die Wassermenge bezieht. Leider sind wir ein wenig zu spät. Vor drei oder vier Tagen war der Wasserfall noch fast vollständig gefroren, wie man auf den Bildern bei den Google-Rezensionen sehen kann. Aber natürlich ist er auch so sehr beeindruckend.

Wir laufen noch ein Stück Richtung Staumauer, die ein wenig weiter oben am Flusslauf ist.

Hier sieht es schon so aus, als wäre im Sommer alles voller Mücken, die nur darauf warten, mich aussaugen zu können. Jetzt ist alles entweder matschig oder vereist.

Staumauer

Irgendwann geht es nicht mehr weiter und wir kehren um.

Zwei Wasserfallbilder gibt’s noch vom Mann, dann gehen wir zurück zum Auto.

Da wir beide ziemlich fertig sind und keine Lust mehr auf Stadtbummel Tallinn haben, bleiben wir direkt am Wasserfall auf dem Parkplatz stehen.

Motorschirm

Während ich auf meinem Berliiner rumkaue, kommt einer mit einem Motorschim und ziemlich viel Krach angeflogen und dreht ein paar Runden über dem Wasserfall. Ich finde es erstaunlich, dass der hier fliegen darf, die Drohne darf es nämlich nicht. Deswegen gibt es von uns auch keine Drohnenbilder.

Und Bilder von der Schlammgrube gibt es morgen, heute haben wir keine Lust mehr.

Heute Abend geht es früh ins Bett, eine Mütze voll Schlaf nachholen. Und morgen statten wir der Hauptstadt noch einen Besuch ab, bevor wir uns auf den Weg zurück nach Lettland machen.

Zum Schluss wie immer die Statistik, der Kartenausschnitt und ein paar warme Worte zu Bewegtbildern.

189 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren.

189 km

Auf der Karte sieht das so aus:

Bewegtbilder gibt es diesmal (noch) nicht, wir werden Reisevideos erstellen und bei YouTube hochladen, wenn wir wieder zuhause sind. Der Link wird dann hier eingefügt und in Social-Media-Kanälen veröffentlich.