Tag 13: Von Estland nach Lettland
Wir sind ziemlich lernbefreit, was das Schlafen neben Wasserfällen angeht. Die Dinger machen einen fürchterlichen Lärm, die ganze Nacht natürlich. Es klang ein wenig, als würden wir neben einer Turbine schlafen. Aber egal, wir haben geschlafen.
Beim Blick aus der Heckklappe kann man die Lärmbelästigung sogar sehen.
Wir kommen heute ziemlich zeitig los. Das ist auch gut so, wir haben nämlich viel vor.
Es ist ziemlich diesig heute. Besonders fällt das auf, als wir bei der Fahrt nach Tallinn ein paar Hochhaustürme passieren.
Zunächst steuern wir das etwas außerhalb vom Zentrum gelegene Kadrioru loss (deutsch: Schloss Katharinental an. Nachdem wir uns in den letzten Tagen immer nur alte, verfallene Burgen angesehen haben, darf es heute mal etwas Buntes und Hübsches sein.
Gegenüber vom Schloss, also quasi hinter Neptun, steht noch ein weiteres Gebäude von Mauern umgeben und rundherum kameraüberwacht. Wir wollen wissen, was das ist, und laufen einmal um die Mauern herum.
Der Herr Lebensabschnittsgefährte hat natürlich auch ein paar Bilder geknipst.
Als wir am Ende der Mauer und damit auf der Vorderseite der Mauer angekommen sind, kommt gerade jemand vom Sicherheitsdienst aus einem Nebeneingang heraus. Außerdem stehen rechts und links vom Haupteingang zwei Wachen in einer Art Paradeuniform. Das erinnert ein wenig an die Palastwache in London aber in geringerer Mannstäke und mit weniger eindrucksvollen Hüten. Wer auch immer hier wohnt, er muss wichtig sein, sage ich und traue mich nicht, zu knipsen.
Erst als wir auf der anderen Seite am Ende des Grundstücks angekommen sind, finden wir ein Schild, auf dem steht, wo wir hier sind: beim Büro des estnischen Präsidenten. Die Wachen habe ich dann später nur von weitem geknipst.
Wir fahren weiter zur Stadtmitte. In Tallinn scheint ein Sammelsurium an Straßenbahnen unterwegs zu sein. Allein auf dem kurzen Stück sind uns kurz hintereinander drei verschiedene begegnet.
Wir parken am Rande der Altstadt unterhalb einer Burg. Und schon direkt nach dem Aussteigen werde ich von Eindrücken überrannt. Ein Wimmelbild von Häusern und Dächern tut sich vor mir auf. Wir gehen die Holzstufen hinauf und gucken uns erst einmal um.
Dort oben ist auch ein Denkmal für die Verstorbenen der 1994 untergegangenen Fähre Estonia, das der Herr Lebensabschnittsgefährte photographiert hat.
Auf in die Altstadt!
Wir sind am Rathausplatz angekommen.
Als nächstes gehen wir zur russisch-orthodoxen Kirche.
Wir stehen in der Gasse mit dem Namen kurzes Bein. Der Name stammt wohl daher, dass dies früher eine Abkürzung für Fußgänger war bzw. auch heute noch ist und die nehmen wir ebenfalls.
Dann sind wir an der russisch-orthodoxen Kirche angenommen. Mit der Kirche selbst habe ich nichts am Hut, aber ich finde die Zwiebeltürme so hübsch.
Gegenüber von der Kirche ist eine Post. Da wir noch Karten verschicken wollen, betreten wir sie. Ich dachte zuerst, wir wären in einem Museum gelandet.
Außerdem ist neben der Kirche das Parlament von Estland.
Und gegenüber ist die Deutsche Botschaft. Die ganze Altstadt ist voller Botschaftsgebäude.
Wir gehen nun langsam wieder zurück Richtung Parkplatz. Es ist kalt und wir haben noch einiges an Strecke vor uns.
Da hinten ist das neue Tallinn, auf das habe ich aber keine Lust.
Taschenrechner raus, Parkgebühren berechnen!
Ich habe mehrere Parkplätze gesehen, wo der Preis pro Minute angegeben war. Ich hätte übrigens auch nichts dagegen, wenn die Altstadt komplett autofrei wäre.
So, das war’s jetzt von der Altstadt. Wir wärmen uns noch kurz im Camper auf und essen eine Kleinigkeit, ich mache mir außerdem einen Kaffee. Bevor wir losfahren, hier aber noch die Altstadt-Galerie des Herrn Lebensabschnittsgefährten.
Wenn wir wieder zuhause sind und uns an die Erstellung des Videos machen, werde ich die Bilder noch beschriften und vielleicht noch ein paar Worte dazu schreiben. Heute bin ich zu müde.
Es geht gen Süden, zurück nach Lettland.
Wir hinken ein wenig dem Zeitplan, den es nie wirklich ausgearbeitet gab, hinterher. Genauer gesagt haben wir unterschätzt, wie lange wir uns in manchen Gegenden aufhalten und wie wenige Kilometer wir pro Tag fahren.
Wir passieren eine unscheinbare Grenze zu Lettland. Das Schild kam etwas plötzlich und fiel mir erst nach dem schwarz-weiß gestreiften, estnischen Grenzposten auf.
Das Wetter in Lettland ist schlecht, es regnet. Und über den Restschneeflächen auf den Feldern steigt Bodennebel auf. Das kommt auf den Photos nicht gut rüber, sieht aber sehr spannend aus.
Wir entfernen uns die ganze Zeit schon von der Küste.
Die Straßen im Landesinneren sind hübscher und unser Schlafplatz, den wir ausgesucht habe, liegt auch etwas abseits.
Die Sonne versucht es zwar teilweise, aber gegen die vielen Wolken hat sie keine Chance.
Wenn man auf einen Wald zufährt, muss man auch durch den Bodennebel durch. Das hat schon etwas Mystisches.
Das letzte Stück ist eine unbefestigte Straße, von der dann der Weg zum Parkplatz im Wald abgeht.
Internet haben wir hier nicht. Wir beschäftigen uns wie üblich mit Bloggen und Serie bzw. Film gucken.
Als wir im Bett liegen, fängt es an zu regnen. Teilweise prasselt der Regen recht lauf aufs Dach des Campers, dann lässt er wieder nach. Ein ständiges auf und ab, in dem ich dann irgendwann einschlafe.
Zum Schluss wie immer die Statistik, der Kartenausschnitt und ein paar warme Worte zu Bewegtbildern.
306 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren.
Auf der Karte sieht das so aus:
Bewegtbilder gibt es diesmal (noch) nicht, wir werden Reisevideos erstellen und bei YouTube hochladen, wenn wir wieder zuhause sind. Der Link wird dann hier eingefügt und in Social-Media-Kanälen veröffentlich.