Tag 19: Endlich zuhause und Fazit
Der Parkplatz ist ganz toll, die Nacht wäre eigentlich auch ruhig gewesen, aber der Regen trommelte super laut auf dem Dach herum. Zwischendurch ließ der Regen nach und es war ruhig. Ich döste fast weg, dann schreckte ich wieder hoch, weil ständig “einer klopft”. Nun ja. Der Tag beginnt mit viel zu wenig Schlaf, was durch Kaffee kompensiert wird.
Bevor wir losfahren gehen wir noch kurz ans Wasser, ein wenig bewegen, ein wenig frische Luft tanken, bevor die Kilometerfresserei fortgesetzt wird.
Bis zur deutschen Grenze ist es nicht mehr weit.
Gegen 10:30 Uhr passieren wir die deutsche Grenze.
Zu unserem Erstaunen gibt es hier Grenzkontrollen. Wir wurden allerdings nicht rausgewunken.
Wir müssen ein kurzes Stück durch Brandenburg, das an dieser Stelle aber wenig spannend aussieht.
Und dann sind wir auch schon in Mecklenburg-Vorpommern. Heimat.
Ich brauche eine Toilette und einen Kaffee.
Die Landschaft entlang der Autobahn könnte teilweise nicht gegensätzlicher sein.
Ich brauche eine Toilette und einen Kaffee. Schon wieder.
Veranstaltungsankündigung MV-Style
Erinnert sich noch jemand außerhalb von Mecklenburg-Vorpommern an die abgesackte Autobahnbrücke bei Tribsees, die irgendwelche Helden ins Moor gebaut haben? 2017 war das, da wurde beim Bau ein wenig rumgepfuscht, was eine Baustelle für sechs Jahre und 180 Mio. Euro (Steuergeld!) nach sich zog und immer noch zieht.
Na ja und auch sonst lohnt sich diese Autobahn eher nicht, da ist nie viel los. Aber ich mag sie, hier ist entspanntes Fahren und die Rastplätze sind nicht so überlaufen und nicht so verdreckt und zugemüllt wie im Rest der Republik.
Hier sieht es sogar schon ein wenig nach Frühling aus, der erste Baum in zartem Grün.
Als wir uns Rostock nähern, beschließen wir, noch kurz beim Hofladen vorbeizufahren. Eier und Kartoffeln können wir immer gebrauchen und falls die Bäuerin da ist, wollen wir auch Fleisch mitnehmen. Wir haben Bock auf Burger. Leider ist sie nicht da, die Burger müssen wir verschieben. Gemüse und Eier gibt es in Selbstbedienung mit Vertrauenskasse.
Und dann sind wir endlich zuhause, müde und hungrig. Wir räumen das Auto aus, schleppen alles nach oben und brauchen erst einmal dringend eine Dusche, einen Kaffee, etwas zu essen und die Couch.
Vor dem Fazit hier die Statistik und der Kartenausschnitt.
364 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren.
Auf der Karte sieht das so aus:
Fazit
Tja, das Fazit zu unserer Tour … Hier erstmal die “Pleiten, Pech und Pannen”:
- Bei der Planung des Lüfters haben wir nicht bedacht, dass die 12-Volt-Steckdose unsere einzige Stromversorgung im Camper ist. In der Folge haben wir den falschen Doppelstecker an der Tanke gekauft, konnten das aber fixen.
- Das Modem für die Motorstandheizung bzw. die darin befindliche SIM-Karte schien nicht zu funktionieren und es hat ein paar Tage gedauert, bis wir feststellten, dass die Heizung sehr wohl funktioniert, das Modem kann aber im Ausland keine SMS verschicken. Tests verliefen bis dahin mit Statusabfragen, die demzufolge unbeantwortet blieben. Alle dachten “Das geht nicht” und dann hat’s einer einfach mal gemacht und statt einer Statusabfrage das Einschalten der Heizung per SMS veranlasst. Und siehe da, es funktioniert!
- Beim Aufstehen morgens hat sich irgendwas in meinem Rücken verklemmt. Das ist nicht die erste Blockade an der Stelle. Drei Tage plagen mich lästige Rückenschmerzen.
- Bert hat eine Schraube locker. Genaugenommen hat er sie sogar verloren. Und zwar eine Schraube, mit der der Schmutzfänger am Kotflügel befestigt war. Das haben wir mit Kabelbinder gefixt.
- Das USB-Kabel vom Sony Ericsson Xperia Arc, das die Geist-Lampe mit Strom versorgen sollte, ist kaputt gegangen. Es hat sich einfach aufgelöst. Dabei war es doch erst 12 Jahre alt.
- Ich habe - und das ist jetzt ein bisschen peinlich - mir die Zunge in der Öffnung der Fahrrad-Trinkflasche eingeklemmt. Blutig wohlgemerkt. Das tat ebenfalls drei Tage weh.
- Das neulich erst gekaufte Ladegerät für meine Kamera-Akkus stinkt und geht nicht mehr. Der Händler schickt problemlos ein neues.
- Die SIM-Karte vom Zweithändy des Lebensabschnittsgefährten stirbt.
- Der Herr Lebensabschnittsgefährte lehnt an der Heckklappe, plötzlich ein unbekanntes Geräusch und der Mann wäre fast aus dem Camper gefallen: Der Griff hat sich gelöst. Das war kein Problem, das ließ sich mühelos wieder festschrauben. An der Stelle wäre vielleicht mal ein Tropfen Loctite hilfreich.
- Der Smartphone-Adapter für die dji Pocket ist weg. Letzter bekannter Aufenthaltsort: Am Berg der Kreuze. Vermutlich liegt er da noch immer.
- Ich habe Einstein verloren, einen neuen gesucht und gefunden und diesen am nächsten Tag gleich wieder verloren.
Tja, ansonsten: Das Baltikum ist toll, die Reise hat sich definitiv gelohnt! Und wir sind uns auch ziemlich sicher, dass wir nicht zum letzten Mal dort waren. Insbesondere für die estnischen Inseln und Kurland/Kurzeme (Lettland) fehlte uns die Zeit.
Allerdings hätten wir erst die Küste und anschließend das “Hinterland” fahren sollen. An der Küste ist mehr los und es ist etwas anstrengender. Auf dem Rückweg durch die eher ruhigen Landesteile wäre es sicherlich etwas erholsamer gewesen. Den Fehler, erst die ruhigen Teile, dann die touristischen Highlights “abzuarbeiten” haben wir übrigens auch schon in Island gemacht, unsere diesbezügliche Lernfähigkeit ist ein wenig eingeschränkt.
Das Bloggen hat diesmal extrem viel Zeit benötigt und stellenweise auch genervt. Da müssen wir den Ablauf nochmal ändern. Außerdem war der Herr Lebensabschnittsgefährte ohne Laptop unterwegs, was auch eher ungünstig ist. Mit zwei Laptops können wir auch gemeinsam am Blog arbeiten. Ein weiteres Problem ist die Struktur der Beiträge. Viel Text und viele Bilder benötigen nunmal viel Zeit. Und generell ist es wenig sinnvoll, die Photos von beiden immer hochzuladen. Beim nächsten Mal werden wir wohl von beiden die besten Bilder aussuchen.
Zum Schluss die Gesamt-Statistik und die Karte mit der vollständigen Tour:
4532 Kilometer sind wir auf dieser Tour gefahren.
Auf der Karte sieht das so aus: