Von Rostock nach Norwegen

Am 20. Dezember ging es los. Die Taschen waren gepackt, das Auto war vollgetankt und ein grober Plan war erstellt. Wohin und wie weit uns die Reise führen würde, wussten wir anfangs nicht. Das hing von diversen Faktoren ab wie Wetter, Lust und Laune. Fest stand nur Norwegen, die Reise mit der Fähre von Rostock nach Trelleborg und die Unterkunft für den 24. Dezember. So erübrigte sich auch die Frage, in welcher Reihenfolge wir die Familie an den Feiertagen erledigen. ;)

Gepäck

Unsere neue Home-Base Rostock hat ein für Skandinavien-Urlauber extrem praktisches Feature: Fähren nach Schweden und Dänemark. Von Rostock nach Trelleborg fahren derer zwei und eine dritte fährt nach Gedser, von wo aus man ruckzuck in Kopenhagen ist, um von dort aus mit der Fähre nach Oslo zu fahren. Diesmal entschieden wir uns für Rostock - Trelleborg. Und da die Stena Line etwas später ankommt als die TT-Line, wählten wir diese.

An der Fähre

Jemand nahm ein Boot mit auf’s Boot.

An der Fähre

Um 22:30 Uhr legt die Fähre ab. Mindestens eine Stunde vorher soll man da sein. Diese Fährverbindungen sind straff organisiert, ähnlich wie Flugreisen. Ein Schiff im Hafen bringt kein Geld, es kostet. Und so liegen die Schiffe nur knapp 2 Stunden hier im Hafen. Während dieser Zeit müssen alle ankommenden Passagiere von Bord und die neuen aufs Schiff. Noch während das Schiff ablegt, werden Kabinen gereinigt und Menschen warten in den Gängen darauf, endlich ins Bett zu können.

An der Fähre

Als wir noch genervt auf die Fähre warteten, machte der Herr Lebensabschnittsgefährte nicht nur das hübsche Foto da oben, es ergab sich auch, dass ich auf etwas, das der Herr Lebensabschnittsgefährte auf eine Bemerkung von mir erwiderte, nur schnippisch meinte: “Ich sag jetzt nix mehr!” Es folgte kurzes verbales Handgemenge, das damit endete, dass der Herr Lebenabschnittsgefährte verkündete, ER würde nun nichts mehr sagen. “Das wird ein ruhiger Urlaub”, konstatierte ich und wir mussten beide lachen.

Unsere Kabine

Nachdem wir unsere Kabine bezogen hatten, wollte ich die seltene Gelegenheit nutzen, mir Warnemünde von oben auf dem Wasser anzusehen. Daher standen wir an Deck und starrten in die Lichter der Nacht bis wir die Molenfeuer passiert hatten. Dann gingen wir in die Kabine und legten uns schlafen.

Molenfeuer

Die Nacht war kurz, um 04:30 Uhr klingelte der Wecker schon wieder. Ich war zunächst völlig orientierungslos, woran auch die Dusche und der erste Kaffee, mein mitgebrachter Zaubertrank, lösliches 2in1-Pulverzeug, nicht viel änderten. Auch die Nacht zuvor hatten wir nur vier Stunden geschlafen. Das fühlte sich alles andere als gut an. Während der Lebensabschnittsgefährte duschte, ging ich ins Restaurant, mir einen richtigen Kaffee holen, und anschließend an Deck, frische Luft schnappen.

Trelleborg

Später kam der Lebensabschnittsgefährte hinzu und machte ebenfalls noch Bilder.

Trelleborg

Dann mussten wir packen und zum Auto.

In Trelleborg ist es recht einfach, sich zurechtzufinden. Der Ort ist nicht groß und die E6 Richtung Malmö ist ausgeschildert. Außerdem kennen wir das alles ja vom letzten Jahr. Wir fuhren Richtung Norden. Die Laune war entsprechend der zu kurzen Nacht und des zu niedrigen Koffeinspiegels unterirdisch, die Stimmung … ich sach mal … angespannt, so dass ich vorschlug, die Idee des Anschweigens vom Abend zuvor noch einmal aufzugreifen.

Unsere erste Etappe führte durch Dunkelheit und Regen, an den Bushaltestellen auf der Autobahn und den bunt beleuchteten Brücken vorbei. Unterbrochen wurde die Monotonie durch einen lauten Schlag gegen die Windschutzscheibe mit entsprechendem Adrenalin-Ausstoss. Kleine Steinschläge haben wir beide schon öfter erlebt, aber der waren wirklich sehr laut. Wir hatten übelste Befürchtungen, konnten aber keinerlei Schaden an der Scheibe entdecken.

McDonald’s Ängelholm

Nach 140 km machten wir in Ängelholm die erste Rast für ein zweites Frühstück bei McDonald’s. Die McDonald’s-Dichte entlang der E6 ist übrigens enorm. Ich habe nicht gezählt, wie viele es sind, aber da kommen einige zusammen. Nach dem Frühstück bot die Vogelwelt, die auf dem Mäcces-Parkplatz ihr Unwesen trieb, ein witziges Spektakel.

Vögel im Baum

Erst saßen die ja nur alle laut zwitschernd im Geäst der paar Bäumchen, die den Parkplatz säumten. Der Lebensabschnittsgefährte machte erst das Photo, dann ging er näher und klatschte in die Hände …

Endlich war es hell. Das gleichte das Schlafdefizit ein wenig aus.

Vikingagrillen

In Kungälv reizte uns der Name der angekündigten Raststätte, so dass der Pipi- und Kaffeestop dort stattfand. Allerdings roch es in dem Imbis übelst nach verbranntem Fett und der Mitarbeiter war wohl noch nicht so ganz wach und reichlich morgenmuffelig. Der Muffin, den wir zum Kaffee dazu kauften, war noch etwas gefroren.

E6

Durch Nebel und Regen fuhr ich bis Strömstad. Dann fielen mir fast die Augen zu. Dort gab es einen weiteren Kaffee, Benzin für den Qashqai und den Entschluss, nur noch bis Vestby zu fahren und dort zu übernachten. In Vestby hatten wir auch die letzten beiden Jahre unseren ersten Stopp auf der Wintertour eingelegt. Diesmal wollten wir die Tradition weiter aufrecht erhalten.

Zuvor gingen wir im Einkaufszentrum noch ein Donald-Heft und etwas für unser Abendessen einkaufen. Dann bezogen wir unsere Wohnung in der Unterkunft.

Unterkunft

Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit Plätzchen essen, spielen, nichts tun und darauf warten, dass wir endlich ins Bett gehen konnten.

Donald und Memo

Außerdem bereiteten wir das Tablet noch fürs Bloggen vor. Zum Schreiben war ich dann allerdings zu müde. Gegen 20 Uhr war ich bereits eingeschlafen …