Von Bogen i Ofoten nach Olderdalen

Auch an diesem Morgen war die Aussicht aus unserem Zimmer wieder grandios. Zumindest vermuteten wir dies, denn sehen konnten wir nichts.

Aussicht

Wo gestern im Dunkeln noch viele Licht rund um den Fjord zu sehen waren, war heute Morgen nur dicker Nebel. Wir begangen das übliche Morgenritual, bestehend aus duschen, frühstücken und packen. Und da kam immer einiges zusammen, das wir jeden Nachmittag vom Auto in die Unterkunft und jeden Morgen wieder zurück ins Auto schleppten.

Gepäck

Einen nicht unerheblichen Teil davon trugen wir nur hin und her, damit er nicht einfriert. Ansonsten würde auch die Hälfte ungefähr ausreichen. Und Winterklamotten nehmen ja per se ziemlich viel Platz ein. Dabei bleiben die dicken Winterjacken und die Ersatzschuhe immer im Auto. Der Koffer mit dem Bettzeug blieb letzte Nacht auch im Kofferraum, den benötigen wir nur in den Hütten. Die rote Tasche wird nur alle zwei bis drei Tage mal reingetragen, wenn wir Klamotten umsortieren oder Nachschub brauchen.

Hostel

Wie üblich kann ich die Unterkunft von außen erst am nächsten Morgen photographieren, wenn zumindest etwas Licht da ist.

Auto mit Schnee

Der Lebensabschnittsgefährte befreite unser Auto vom Schnee, während ich unsere Taschen verteilte. Da mir die Drohne dabei im Weg war, schlug ich ihm vor, doch nochmal einen Testflug zu machen, schließlich war hier auf dem Parkplatz genug Platz dafür.

Leider ist die Kamera ziemlich lichthungrig, außerdem schneite es zu dem Zeitpunkt auch noch, daher ist die Qualität eher so mäßig. Generell war es wohl nicht die beste Idee, das Teil ins Dauerdunkel mitzunehmen. Aber ich bin mir sicher, dass sie uns noch auf weiteren Reisen begleiten wird.

Fahren im Schnee

Um halb Elf machten wir uns auf den Weg. Das Wetter war winterlich, die Landschaft norwegisch.

Ich war ganz fasziniert von den Bergen, die plötzlich aus Wolken auftauchten und teilweise kaum von diesen zu unterscheiden waren im diffusen Licht und Schneegestöber.

Fahren im Schnee

Wir tauschten schon ziemlich schnell die Plätze, damit der Lebensabschnittsgefährte auch mal gucken und knipsen konnte. So lange war es ja nicht hell, da mussten wir uns die Zeit gut einteilen.

Bones

Der forensischen Anthropologin Bones aus der gleichnamigen TV-Serie wurde ein Ort in Nord-Norwegen gewidmet. ;)

Rastplatz

Das stand an einem Rastplatz. Im Sommer verkaufen hier wohl Samen Souvenirs.

Wir wunderten uns über die roten Schilder, die über eine ziemlich weite Strecke am rechten Wegesrand aufgebaut waren. Alle waren in Pfeilform und zeigten von der Straße weg. Wir hielten kurz an, um uns das genauer anzusehen.

Vermutlich ein Militärübungsplatz. Da blieben wir besser weg. Anlässlich des Stopps stellten wir fest, dass es hier dieselbe Art von Wegweiser gibt wie auf Island.

Wegweiser

Es wurde dunkel. Wie schnell das ging, da auch der Himmel mehr zuzog, zeigt die folgende Bilderreihe.

13:10 Uhr:

Straße um 13:10 Uhr

13:26 Uhr:

Straße um 13:26 Uhr

13:49 Uhr:

Straße um 13:49 Uhr

Wir machten eine Rast an einer Tankstelle in Skibotn. Der Qashqai bekam langsam Norwegen-Patina.

Qashqai

Es war Zeit für heiße Schokolade und ein Wienerbrød, wie hier die Plunderteilchen heißen.

Tankstellen-Café

Ich glaube, die Norweger haben die gemütlichsten Tankstellen … ich will nicht sagen, auf diesem Planeten, da ich keinen anderen Kontinent als Europa kenne, aber sie haben bestimmt die gemütlichsten Tankstellen in Europa.

Elchschild mit Blinklicht

Die Elch-Warnungen wurden eindringlicher. Über dem Schild war ein gelbes Warnblinklicht, das auch tatsächlich blinkte. Einen Elch haben wir aber leider nicht gesehen.

Ortsschild in 3 Sprachen

Die Ortsschilder sind hier mittlerweile dreisprachig. In Norwegisch, Nord-Samisch und Kven, eine Sprache, die von Nachkommen finnischer Einwanderer gesprochen wird.

Gegen 16 Uhr hatten wir unsere Unterkunft erreicht. Wieder waren wir ganz alleine im Hostel. Und wie immer machte das Zimmer einen gemütlichen Eindruck.

Glücklicherweise verfügt dieses auch über eine Waschmaschine und einen Trockner. Langsam gingen unsere Klamotten-Reserven zur Neige. Unglücklicherweise waren beide Geräte stromlos und der Betreiber musste noch einmal kommen, um die Sicherung einzuschalten. Dann schaltete ich erstmal die Waschmaschine ein.

Aufenthaltsraum im Hostel

Für uns gab’s heiße Schokolade und Weihnachtsplätzchen und die Planung für den nächsten Tag. Zum zweiten Mal saßen wir heute schon bei einem Weihnachtsbaum. Ein Luxus, den wir an den Weihnachtstagen nicht bzw. nur sehr minimalistisch hatten.

Leider funktionierte der Trockner nicht. Nach wenigen Minuten schaltete er sich wieder ab. Aber das fiel natürlich erst nach einer Stunde auf, als ich nachsah, ob die Wäsche mittlerweile trocken war. Wir reinigten alles, was es an dem Gerät zu reinigen gab, vom Wasserbehälter über das Flusensieb bis hin zum Kondensator aber leider ohne Erfolg. Also blieb ich noch eine ganze Weile neben dem Trockner stehen und schaltete ihn alle zwei bis drei Minuten wieder ein. Als die Wäsche nur noch leicht feucht war, nahm ich sie raus und hängte sie in unserem Zimmer auf den Wäscheständer. Das sollte hoffentlich bis zum nächsten Morgen ganz trocken sein.

Um 22 Uhr gingen wir ins Bett. Der Wind pfiff um die Hütte während es draußen weiter taute. Wir waren gespannt auf das Wetter am nächsten Tag und wie sich die Unwettersituation ganz oben im Norden weiter entwickeln würde.

Und wie immer zum Schluss die Galerie des Lebensabschnittsgefährten.